On Planetary Justice
Details
Mit Alessandra Korap, Maria Cecilia Oliveira, Nova Ruth, Grey Filastine, Michał Zadara, Parid Ridwanuddin, Miriam Saage-Maaß, Luisa Neubauer, Abdul Mufeez Shaheed, Clara Gonzales, Gabriela Carneiro
Details
Mit Alessandra Korap, Maria Cecilia Oliveira, Nova Ruth, Grey Filastine, Michał Zadara, Parid Ridwanuddin, Miriam Saage-Maaß, Luisa Neubauer, Abdul Mufeez Shaheed, Clara Gonzales, Gabriela Carneiro da Cunha, Perera Elsewhere u.a.
27.–30.11. / HAU1, HAU3
Klimagerechtigkeit rückt die ungleiche Verteilung von Verantwortung und Folgen der Klimakrise in den Blick. Zunehmend wird dabei das Recht als Instrument eingesetzt: In Klima- und Umweltklagen reklamieren Menschen vor Regierungen und Unternehmen den Schutz ihrer Lebensgrundlagen. Auch die Idee der ‘Rechte der Natur’ fordert, dass Ökosysteme wie Flüsse oder Wälder als Rechtssubjekte anerkannt werden. Doch lässt sich Klimagerechtigkeit überhaupt einklagen? Und wie verhält sich eine menschengemachte Rechtsordnung zu ökologischen Systemen? Das HAU Hebbel am Ufer lädt internationale Jurist*innen, Umwelt¬kläger*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen zu einem viertägigen vielschichtigen Schwerpunkt ein, um Klimagerechtigkeit aus der Perspektive des Rechts zu betrachten.
Das Herzstück bildet eine öffentliche Anhörung: im “People’s Court for Climate Trials” teilen Klima- und Umweltkläger*innen aus aller Welt ihre Klagen und reflektieren diese gemeinsam. Im Rahmen der HAU-Reihe “On Justice” diskutieren Expert*innen aus Juristik und Ökologie Fragen rund um ökologische Rechtsprechung und Naturrechte. Doch reicht das Recht als Instrument oder braucht es andere transformative Praktiken, um Klimagerechtigkeit näherzukommen?
Indigene Stimmen wie die von Alessandra Korap sowie künstlerische Positionen rücken Beziehungsweisen zur Erde in den Mittelpunkt, die über den juristischen Rahmen hinausgehen: So berichten etwa Nova Ruth und Grey Filastine von ihrer Reise auf einem umgebauten Segelschiff – einer Kulturplattform, die in indonesischen Küstengemeinschaften für Klimagerechtigkeit eintritt.
In ihrer ritualartigen Performance “Tapajós” macht Gabriela Carneiro da Cunha die Zeugnisse der vom Quecksilber verseuchten Flusslandschaft und ihrer Bewohner*innen in den Amazonas-Gebieten sichtbar. Lecture-Performances von Maria Cecilia Oliviera und Michał Zadara sowie Musik von Perera Elsewhere verbinden diskursive und ästhetische Ebenen und schaffen neue Imaginationen für die Zukunft – zwischen Recht und Gerechtigkeit.
