Sylvia Sasse
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Als Michail Bachtin vor 50 Jahren starb, war er ein international gefeierter Theoriestar, allerdings nicht in der Sowjetunion. Dort wurde sein Wirken durch Verhaftung, Verbannung
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Als Michail Bachtin vor 50 Jahren starb, war er ein international gefeierter Theoriestar, allerdings nicht in der Sowjetunion. Dort wurde sein Wirken durch Verhaftung, Verbannung und wissenschaftliche Marginalisierung permanent erschwert, gelesen wurde er nur in kleinen Kreisen. Dabei hätten seine Theorien, wäre die Sowjetunion an demokratischen Strukturen interessiert gewesen, alles Nötige vorgedacht: eine polyphone Gesellschaft, Autonomie als dialogische Seinsweise und vor allem: Verantwortlichkeit im Hier und Jetzt. Denn, so Bachtin sinngemäss, es gibt kein Alibi im Sein. Warum Bachtin 130 Jahre nach seinem Geburtstag am 17. November 1895 und 50 Jahre nach seinem Todestag am 7. März 1975 in der gegenwärtigen politischen Situation so aktuell ist, erläutert Sylvia Sasse in ihrem Vortrag.
Referentin: Prof. Sylvia Sasse (Universität Zürich)
Moderation: Birgit Ziener
Die Veranstaltung ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Rosa Luxemburg Stiftung.
Kosten: 2 Euro

