Veranstaltungsart Performance
Datum
Titel
Farbe
September
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Lesung und Live-ZeichnenEs liest Maria Hartmann und es zeichnet Jens Nordmann Im Rahmen der Ausstellung Droste Digital. Handschriften –
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Lesung und Live-Zeichnen
Es liest Maria Hartmann und es zeichnet Jens Nordmann
Im Rahmen der Ausstellung Droste Digital. Handschriften – Räume – Installationen im Kulturwerk der Stabi vom 23. August bis zum 20. Dezember 2024.
Tauchen Sie ein in die zauberhafte Welt der Naturlyrik von Annette von Droste-Hülshoff!
Erleben Sie eine einzigartige Lesung ihrer Gedichte, vorgetragen von der Schauspielerin Maria Hartmann, in der idyllischen Atmosphäre der Baumschule Kulturforum.
Der Zeichner Jens Nordmann erweckt ihre Worte malerisch zum Leben. So wird diese Veranstaltung zu einem Fest für die Sinne. Im Anschluss sind Sie herzlich eingeladen, Ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und ein Gedicht selbst zeichnerisch zu interpretieren.
Lassen Sie sich von der Natur inspirieren und genießen Sie einen besonderen Abend voller Poesie und Kunst!
Ort: Piazzetta Kulturforum am Potsdamer Platz. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung in der St. Matthäus Kirche im Kulturforum statt.
Während der Veranstaltung werden Video- und Bildaufnahmen für die Öffentlichkeitsarbeit der Staatsbibliothek zu Berlin angefertigt. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie der Veröffentlichung zu nicht-kommerziellen Zwecken zu.
Eine Anmeldung ist erwünscht, damit wir besser planen können. Kurzentschlossene sind jedoch ebenfalls herzlich willkommen!
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Zeit
5. September 2024 18:00 - 20:00(GMT+02:00)
Staatsbibliothek zu Berlin - Potsdamer Platz
Potsdamer Straße 33, 10785 BerlinStaatsbibliothek zu Berlin - Potsdamer Platz
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Das Projekt Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld – Von (un)wirklichen Grenzen, (Un)Moral und anderen Überschreitungen lädt Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und andere dazu ein,
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Das Projekt Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld – Von (un)wirklichen Grenzen, (Un)Moral und anderen Überschreitungen lädt Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und andere dazu ein, über religiöse, soziale, klassenbezogene, nationale, sexuelle, disziplinarische und andere Formen des Überschreitens und Übertretens nachzudenken. Es handelt sich um ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt, das die Frage nach der Normativität in den Vordergrund stellt und danach, von wem und für wen die Forderungen der Normativität gestellt werden. Das Projekt verwendet verschiedene Narrative des Übertretens und Überschreitens als Mittel des Widerstands – ohne um Vergebung zu bitten, denn man muss sich nicht dafür entschuldigen, ein*e ‚Gastarbeiter*in‘ oder deren Nachkomme zu sein; man muss sich nicht dafür entschuldigen, dass man Zuflucht sucht, besonders wenn die Rechte von Geflüchteten durch die Genfer Flüchtlingskonvention und das UNHCR garantiert sein sollen; man muss nicht um Vergebung dafür bitten, dass man nicht an den Gott eines anderen glaubt oder an seine eigenen Götter und Vorfahren; man muss nicht um Vergebung dafür bitten, dass man queer ist; man muss nicht um Vergebung dafür bitten, dass man sich für eine bessere Umwelt und Zukunft einsetzt, indem man Indigenes Land besetzt und dadurch zurückerobert, wie kontraproduktiv dies auch immer für Normativität behauptende kapitalistische Extraktionsbemühungen sein mag.
Das Projekt Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld – Von (un)wirklichen Grenzen, (Un)Moral und anderen Überschreitungen denkt über die realen und metaphorischen Dimensionen des Überschreitens von Grenzen als Mittel zur Behauptung der eigenen Rechte, der Menschlichkeit und der Gemeinschaft nach, das Überschreiten von Grenzen als Mittel des epistemischen Ungehorsams, als Mittel der Subversion innerhalb heteronormativer patriarchaler und ‚weißer‘ Vormachtstrukturen, die geschlechtliche, rassische, sexuelle und klassenbedingte Ungleichheiten propagieren.
Trespassing / Überschreiten ist eine Möglichkeit, eine Vielzahl von Stimmen, Körpern und Positionen körperlich, geistig und spirituell zusammenzubringen, um über die Konstruktionen von realen und irrealen Grenzen nachzudenken, über die Konstruktionen dessen, was als moralisch oder unmoralisch, ethisch oder unethisch, richtig oder falsch, gerecht oder ungerecht gilt. Indem es unsere Körper performativ den Risiken der Überschreitung aussetzt, lädt das Projekt auch dazu ein, über psychosomatische Interferenzen innerhalb bestimmter Räume nachzudenken, die für ‚normative‘ Körper reserviert sind. Die teilnehmenden Künstler*innen sind also eingeladen, das HKW zu betreten, seine Räume umzudeuten, die Rasenflächen zu besetzen, neue Gemeinschaftsflächen zu schaffen und sie für andere Eindringlinge bewohnbar zu machen.
Das Projekt stellt die Frage: Wenn die Norm von Natur aus exkludiert, ist dann möglicherweise das Abnormale inklusiv und gastfreundlicher? Und welche Rolle können Künstler*innen dabei spielen, das Abnormale als Methode zu imaginieren? Ein Abnormales, das sich nicht damit beschäftigt, etwas ungeschehen zu machen, sondern vielmehr damit, einer Vielzahl von Möglichkeiten des Nebeneinanders und Miteinanders und sogar des Ineinandergreifens Raum zu geben. Als Eindringlinge wählen wir den Weg der Diagonale, aber wir erkennen an, dass es Raum für alle anderen gibt, die vielleicht den anderen Weg über den rechten Winkel nehmen wollen.
Mit anderen Worten: In dem Projekt Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld – Von (un)wirklichen Grenzen, (Un)Moral und anderen Überschreitungen geht es darum, alles, was Normativität beansprucht, zu durchkreuzen und zu durchqueeren. Es geht darum, sich zu krümmen, die verschlungenen Pfade des Lebens zu beschreiten, sich zu verirren und wiederzufinden – es geht um den Irrweg als Methode.
Zum kuratorischen StatementZum Menü springen
Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld ist Teil von heimaten, gefördert durch Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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Zeit
13. September 2024 19:00 - 14. September 2024 22:00(GMT+02:00)
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 BerlinHaus der Kulturen der Welt
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Die Reihe Middle Ground widmet sich Literaturfestivals aus der ganzen Welt, um die globale Vielfalt schriftlicher wie mündlicher Literaturpraktiken und -netzwerke zu erkunden. Jedes Jahr wird ein
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Die Reihe Middle Ground widmet sich Literaturfestivals aus der ganzen Welt, um die globale Vielfalt schriftlicher wie mündlicher Literaturpraktiken und -netzwerke zu erkunden. Jedes Jahr wird ein anderes Festival ins HKW eingeladen. Für die zweite Ausgabe freut sich das HKW, mit der Hargeysa International Book Fair aus Somaliland zusammenzuarbeiten.
Standen bei der letztjährigen Ausgabe Middle Ground: PREE Reflexionen, Neuimaginationen und Erkundungen karibischer Literaturen im Fokus, so richtet das diesjährige Programm seinen Blick auf die Literaturen vom Horn von Afrika und vom Indischen Ozean. Der Indische Ozean befindet sich in historischer und relationaler Hinsicht an einem komplexen Schnittpunkt, von dem ein Netz dynamischer und strukturierter Beziehungen ausgeht. Der Historiker Kirti Narayan Chaudhuri schreibt: „Die Einheit der von uns als Indischer Ozean bezeichneten Regionen und die ihres wirtschaftlichen und sozialen Lebens ergibt sich nicht aus der objektiven Einheit eines räumlichen Konstrukts, sondern vielmehr aus einer Dynamik von strukturellen Beziehungen.“[1] Als Raum von herausragender Bedeutung stellt der Indische Ozean demzufolge eine komplexe Geografie dar, die maßgeblich die historische Entwicklung von Handel, Migration, Kolonialismus und Unterdrückung geprägt hat.
Zusätzlich zu seiner komplizierten Geschichte als Ort der Gewalt und Unterwerfung ist diese Wasserlandschaft auch ein Speicher von Erinnerungen, in dem die Bewegungen von Bevölkerungsgruppen, Ideen und Kulturen das Mosaik eines gemeinsamen Erbes und vielfältiger literarischer Traditionen geschaffen hat. Dieses Zusammenspiel steht dieses Jahr im Zentrum von Middle Ground. Durch diese gemeinsame Überlieferung bildet der Indische Ozean einen Knotenpunkt des kulturellen Austauschs, was in allen auf dem und um den Ozean herum gesprochenen Sprachen zum Ausdruck kommt. Ein Beispiel dafür ist Kiswahili. Mit einer reichhaltigen Sammlung assimilierter Wörter veranschaulicht Kiswahili, wie Sprachen neue Elemente in sich aufnehmen und integrieren können. Wörter wie das arabische salaam (Frieden), das persische bangi (Hanf) und das aus den Bantusprachen stammende maji (Wasser) haben unter anderem in Kiswahili Einzug gehalten. Jedes dieser Lehnwörter verkörpert eine Geschichte der kulturellen Vermischung und Anpassung. Diese sprachlichen Elemente haben sich zu einer Sprache zusammengefügt, die die Verflechtung der Kulturen im Raum um den Indischen Ozean widerspiegelt. Die Einflüsse lassen sich ebenso in den Esskulturen am Horn von Afrika nachverfolgen: Indische Gewürzmischungen, arabisch beeinflusste Gerichte wie Muufo oder Sambusa und afrikanische Grundnahrungsmittel kommen darin miteinander in Kontakt. Auch in musikalischer Hinsicht zeichnet sich die Region durch eine einzigartige Verflechtung von Klängen aus, die unter anderem mit der arabischen Ud, der indischen Tabla und afrikanischen Trommeln wie Djembe und Bougarabou erzeugt werden.
Die Zirkulation von Literatur bietet einen weiteren Zugang zum Indischen Ozean. Sie erhellt Vorstellungen wie die der Freiheit oder die Auffassung von Erinnerung als einem Ort des Zusammentreffens von Mythologie und Geschichte, Vergangenheit und Gegenwart. In literarischen Kontexten steht das Bild des weiten, unberechenbaren und unerbittlichen Meeres für eine unbarmherzige Entität. Bis heute beschwört es eindringliche Unterwasserklanglandschaften herauf, und bildete im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert den Schauplatz für die Abenteuer und das gefährliche Leben von Perlentaucher*innen. Noch heute hallen die Echos ihrer Kämpfe und Triumphe durch die Tiefen des Ozeans und erinnern an ihre gefährlichen Unterfangen. Gleichzeitig hält sich hartnäckig der Ruf der Region als Operationsgebiet und Rückzugsraum der Piraterie und wirft einen Schatten über ihre Gewässer. Dieses doppelte Vermächtnis ist bis heute prägend für die Geschichte der Region und wird ihre zukünftige Entwicklung beeinflussen.
Es ist unmöglich, den Indischen Ozean als Erinnerungsraum in den Blick zu nehmen, ohne auf die Poesie einzugehen, die sich seit Jahrhunderten von der Timorsee bis zur Küste Somalias in allen an und in seinen Gewässern befindlichen Ländern entfaltet hat. Insbesondere die somalischen Regionen bilden einen Umschlagplatz für materielle und immaterielle, poetische und philosophische, menschliche und nicht-menschliche Geschichten, deren Spuren sich in vielen Oralturen finden lassen. Wie der 2022 verstorbene Dichter Mohamed Hadraawi einst sagte: „Ohne Lyrik würden wir als Gesellschaft nicht existieren.“[2] Poesie und Philosophie sind die Eckpfeiler des täglichen Lebens, sie bilden die Grundlage und Richtschnur einer Gesellschaft, die davon ausgehend ihre eigenen Werte formt.
Es lässt sich außerdem nicht über den Indischen Ozean nachdenken, ohne den Namen selbst zu hinterfragen. Oder den Einfluss der geopolitischen Faktoren auf diejenigen Länder, die die Region des Indischen Ozeans bilden. Im Laufe der Jahrhunderte war der Indische Ozean unter verschiedenen Namen bekannt: Erythräisches Meer, Östlicher Ozean, Afroasiatischer Ozean, Arabisches Meer, Indisches Meer, Bahariya Hindi und Swahili-Meer. Die Literaturen, die in den Geografien des Indischen Ozeans entstanden sind, stellen einen wichtigen Ausgangspunkt für Überlegungen zum kulturellen Austausch und zur sprachlichen Entwicklung dar. Wir sollten die reichhaltigen literarischen Traditionen der somalischen Regionen würdigen und zugleich ebenso den aktuellen Diskurs sowie den komplexen, diese Gebiete kennzeichnenden Pluralismus anerkennen. Betrachten wir die Literatur als Mittel zur Erforschung von Strategien der Koexistenz, so sind diese Überlegungen als Einladung zu verstehen, darüber nachzudenken, wie wir diese Welt am besten gemeinsam bewohnen können.
Am westlichen Rand des Indischen Ozeans liegt der Golf von Aden, ein Gewässer, das in der Literatur der Antike auch als Tor zum Paradies bezeichnet wurde – dort, wo der Phönix sein Nest hat; ein Ort, an dem das Mythische real wird. In der Nähe dieses sagenumwobenen Golfs, der sich entlang des Horns von Afrika erstreckt, zu dem Länder wie Dschibuti, Eritrea, Äthiopien, Somalia und Somaliland gehören, liegt die Stadt Hargeysa. Dieses urbane Zentrum ist der Geburtsort einer der bedeutendsten literarischen Initiativen der Region: der Hargeysa International Book Fair (HIBF).
Die HIBF wurde im Jahr 2008 von Jama Musse Jama gegründet und ist eine jährlich in Somaliland stattfindende Buchmesse. Sie nutzt ihre Lage am Horn von Afrika, um grenzüberschreitende Wissensproduktion und -verbreitung zu erforschen. Dazu wird jedes Jahr ein Gastland ausgewählt, mit dem gemeinsam Publikationspraktiken, Fragen der Erinnerung, verschiedene Künste, Archivierungspraktiken sowie andere Facetten der Literaturlandschaft untersucht werden. Die Messe ermöglicht Lyrik-Performances sowie die Unterstützung von Forschung, Dokumentation, Diskurs, Übersetzung und Veröffentlichung mündlicher Literaturen durch den Verlag des Hargeysa Cultural Centre.
Die Zusammenarbeit von Middle Gound mit der Hargeysa International Book Fair sowie der Standort der Buchmesse in Somaliland bieten ausführlich Gelegenheit, die sich ständig weiterentwickelnden literarischen Traditionen zwischen dem Horn von Afrika und dem Indischen Ozean zu erkunden. Zwischen dem 27. und 29. September 2024 präsentiert Middle Ground ein umfangreiches Programm von Workshops, Lyriklesungen, Performances, Gesprächen, Installationen und akustischen Interventionen.
[1] Kirti Narayan Chaudhuri, Asia Before Europe: Economy and Civilisation of the Indian Ocean from the Rise of Islam to 1750, Cambridge: Cambridge University Press, 1990, S. 23.
[2] „Somalia’s most famous poet, Hadrawi, passes away in Hargeisa“, Hiraan Online, 18. August 2022, www.hiiraan.com/news4/2022/Aug/187470/somalia_s_most_famous_poet_hadrawi_passes_away_in_hargeisa.aspxZum Menü springen
Mit Beiträgen von:
Jumoke Adeyanju, Muna Ahmed, Lubi Barre, Idris Elmi, Amanthi Harris, Amina Jama, Jama Musse Jama, Touhfat Mouhtare, Hafsa Omer, Jean-Luc Raharimanana, Lemn Sissay, Ubax, Tirsit Yetbarek, Salah Yousif
Middle Ground wird gefördert durch Mittel des Auswärtigen Amts.
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Zeit
27. September 2024 - 29. September 2024 (Ganztägig)(GMT+02:00)