Veranstaltungsart Workshop
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April
Fr05Apr10:15Fr17:00Freundschaftsbriefe im 20. JahrhundertVeranstaltungsartWorkshop
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Organisiert von Nicolas Berg (DI), Falko Schmieder (ZfL) »Soll ich Ihnen danken? In welcher Form? Um wieviel leichter könnte ich einen ganzen Roman
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Organisiert von Nicolas Berg (DI), Falko Schmieder (ZfL)
»Soll ich Ihnen danken? In welcher Form? Um wieviel leichter könnte ich einen ganzen Roman erfinden, als die würdige und herzliche Art treffen, meine Dankbarkeit auszusprechen. Wo hatte ich je einen solchen Freund, wie Sie es sind?« Dies schrieb der Schriftsteller Joseph Roth im Juli 1934 aus Marseille an Stefan Zweig, der ihn in den unsicheren ersten Monaten der Emigration umfassend unterstützte. In diesem Brief suchte Roth nicht nur nach Worten des Danks, sondern auch nach einem treffenden Bild, das die ungleiche Freundschaft mit dem berühmten Kollegen zu fassen vermochte – und er wählte die markante Metapher »eines Kahns auf offenem Meer, der einem Dampfer begegnet«. Es gehört zur Pointe des Briefs und auch zur Besonderheit seines Verfassers, dass Roth das Nebeneinander dieser so ungleich erscheinenden Freundschafts-Boote sogleich ausdeutet. Er zog aus dem Vergleich nicht nur den naheliegenden Schluss, dass es für den kleinen Kahn schwieriger sei, »diese Freundschaft zu tragen«, sondern überraschenderweise auch die umgekehrte Wertung: für die soziale Konstellation mag das Verhältnis von Gebendem und Empfangendem eindeutig sein, nicht aber für die Idee der Freundschaft; hier ist es auch der Schuldner, der das Gewicht der Freundschaft gleichberechtigt mitträgt, auf dem sie sozusagen ganz unmittelbar ruht.
Dieser Ausschnitt aus einer einzigen Korrespondenz in den aufgewühlten Zeitläufen Mitte des 20. Jahrhunderts verweist nicht nur auf die besondere Funktion und Notwendigkeit von Briefen zwischen Freundinnen und Freunden, sondern auch auf die vielen Paradoxien, die sie zu einem Erkenntnisinstrument machen: Wer treibt an, wer bremst? Wer gibt und wer nimmt? Wer trägt, wer wird getragen? Wieviel Nähe, wieviel Offenheit und Ehrlichkeit und wieviel Kritik hat in diesen Briefgesprächen Platz? Neben Gemeinsamkeiten und Sympathien: Wie werden Unterschiede und Dissens zum Thema? Freundschaftsbriefe sind immer Dokumente einer Beziehung, die nicht durch die Geburt vorgegeben wird, sondern die selbstgewählt ist: So ist Freundschaft – durch Briefe ausgedrückt und in Briefen beschworen – immer schon ein Akt der Souveränität, ganz unabhängig von den Inhalten, die in Briefen zum Ausdruck kommen. Ein Gespräch wird verlangsamt durch Briefe, in ihnen nimmt Freundschaft als »eine Form der Heimat« (Philipp Lenhard) Gestalt an. Dem Austausch zwischen Roth und Zweig, ein Klassiker des Genres, lassen sich viele weitere Beispiele an die Seite stellen, man denke nur an das umfassende Briefwerk Hannah Arendts, in dem Freundschaftsbriefe der größte Teil sind.Read less
Programm
10.15 Begrüßung und Eröffnung
- Eva Geulen (ZfL), Yfaat Weiss (DI)
- Falko Schmieder (ZfL), Nicolas Berg (DI)
10.30 Die Erfahrung des Exils
- Felix Steilen (DI): Der Blick zurück nach Europa: Beobachtungen zu einer brieflichen Konfiguration der 1930er Jahre
- Christoph Hesse (ZfL): »Über den Ozean ausgestreckte Hand. Tut sehr gut …«: Freunde auf der Flucht – Hermann Borchardt und George Grosz
13.30 Literatur und Wissenschaft
- Zahiye Kundos (DI): The Journal as Letterbox: Contesting the Spirit of Modern Arabic Literature in 1933
- Magdalena Gronau, Martin Gronau (ZfL): »Eine Mischung von saugrob und zärtlich«: Gelehrte Kritik in Korrespondenzen von befreundeten Physikern im Exil
15.45 Aufbruch ins Neue
- John de Lima (DI): Pseudonyme Autorschaft in Franz Rosenzweigs Freundschaftsbriefen
- Zaal Andronikashvili (ZfL): Louis Althusser und Merab Mamardashvili: Freundschaft und Ideologie diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs
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Zeit
5. April 2024 10:15 - 17:00(GMT+02:00)
Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Pariser Str. 1, 10719 BerlinLeibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
So07Apr18:00So20:00Lacunae | EncountersErste Sitzung einer neuen LesegruppeVeranstaltungsartWorkshop
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Our political present brings to light often dissonant perspectives on Jewish and colonial histories of oppression, subjection, violence, and liberation. Both in academia and in
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Our political present brings to light often dissonant perspectives on Jewish and colonial histories of oppression, subjection, violence, and liberation. Both in academia and in public discourse, the frameworks and concepts with which we make sense of these histories often appear to be in competition, obscuring and limiting nuanced engagement with the concepts themselves as well as their applicability across contexts. This contributes to an already existing dynamic, especially given the fraught German discourse around the war in Israel/Palestine: while the analysis of the progressive left can leave gaps in moving from theory to practice, blanket vilifications paint so-called ‘postcolonialism’ as a body of theory supposedly inclined to antisemitism.
This reading group – grown out of an earlier series of gatherings and collaborations among a small group of friends adjacent to diffrakt – wants to challenge this polemic, reading instead for resonances while remaining attentive to points of friction. To do this, we will focus on concepts that are ‘problems’ for thought in regards to Jewish and colonial histories, such as paradigms of uniqueness, methods of dehumanisation, the importance and limits of notions like multidirectional memory, and struggles for and horizons of liberation.
We will read thinkers including Enzo Traverso, Esra Özyürek, Alexander Weheliye, Hannah Arendt, Raef Zreik, Areej Sabbagh-Khoury, Edward Said, Adom Getachew, Albert Memmi, Frantz Fanon, and more.
The group will meet once a month, Sunday from 6 to 8pm, starting on 07 April 2024. Each session will be chaired by facilitators from our core group or another volunteer who will introduce some of the key issues of the text(s) and guide the discussion. If you would like to join the group, please send an email with a short sentence about your interest to mail@diffrakt.space. Since each session will build on discussion from the prior meetings, we encourage those interested in joining to commit to participating in every meeting.
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Zeit
7. April 2024 18:00 - 20:00(GMT+02:00)
diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Crellestr. 22 Berlindiffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Mi10Apr10:00Mi21:00Arbeitskreis Politische ÄsthetikenErstes JahrestreffenVeranstaltungsartWorkshop
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Projektkoordination Florian Kappeler *Anmeldung erforderlich bis 1.4.2024 über arbeitskreis@lfbrecht.de Einlass: ab 09:30 Uhr Ticket: Eintritt frei, Anmeldung erforderlich!
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Projektkoordination Florian Kappeler
*Anmeldung erforderlich bis 1.4.2024 über arbeitskreis@lfbrecht.de
Einlass: ab 09:30 Uhr
Ticket: Eintritt frei, Anmeldung erforderlich!
Panel 1: Autopolitik und linke Bewegungen (10:15–11:45) mit Christoph Schaub (Vechta/Berlin), Malte Lorenzen (Bielefeld), Iuditha Balint (Dortmund), Moderation Roman Widder
Panel 2: Literaturpolitik der neuen Rechten (12:15–13:15) mit Mareike Gronich (Bielefeld), Hans-Joachim Schott (Leipzig), Moderation Lisa Brunke
Panel 3: Geschichtspolitik (15:00–16:00) mit Mimmi Woisnitza (Berlin/Lüneburg), Franziska und Jonas Haug (Frankfurt a. M.), Moderation Charlotte Rathjen
Panel 4: Genres des Politischen (16:30–18:00) mit Ivana Perica und Aurore Peyroles (Berlin), Cornelis van der Haven (Gent), Stephanie Marx (Wien), Moderation Julia Kitzmann
19.30 Uhr: Über die Kunst der Solidarität. Gespräch
Mit Katharina Kalthoff, Jens Kastner, Manja Präkels und Florian Kappeler (Moderation)
Wie äußert sich eine Poetik der Solidarität im politischen Schreiben und politischen Ästhetiken in Geschichte und Gegenwart? Welche Imaginations-, Möglichkeits- und Erfahrungsräume sind dabei angesprochen? Wo liegt die Grenze zwischen ästhetischer Reflexion und Intervention?
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10. April 2024 10:00 - 21:00(GMT+02:00)
Literaturforum im Brecht-Haus
Chausseestraße 125, 10115 BerlinLiteraturforum im Brecht-Haus
Mi24Apr19:30Mi21:00Aggressivität / Genießen / KriegGespräche und LektürenVeranstaltungsartWorkshop
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„Wer Märchen vorzieht, schließt lieber die Ohren, wenn man ihm von der angeborenen Neigung des Menschen zur Boshaftigkeit, zur Aggression, zur Zerstörung und also auch zur
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„Wer Märchen vorzieht, schließt lieber die Ohren, wenn man ihm von der angeborenen Neigung des Menschen zur Boshaftigkeit, zur Aggression, zur Zerstörung und also auch zur Grausamkeit spricht. Und das ist nicht alles – daß „dem Menschen ist der Nächste […] eine Versuchung, seine Aggression an ihm zu befriedigen, seine Arbeitskraft ohne Entschädigung auszunützen, ihn ohne seine Einwilligung sexuell zu gebrauchen, sich in den Besitz seiner Habe zu setzen, ihn zu demütigen, ihm Schmerzen zu bereiten, zu martern und zu töten.“ (Lacan: Die Ethik der Psychoanalyse (1960), S. 224) Mit diesem Freud-Zitat aus „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930) kreist Lacan den Kern der ethischen Fragestellung aus der Perspektive der Psychoanalyse ein: „Und was ist mir näher als dieses Innerste in mir, das das Innerste meines Genießens ist, dem ich mich nicht zu nähern wage? Soweit ich mich ihm annähere – das ist der Sinn des Unbehagens in der Kultur – , erscheint jene unergründliche Aggressivität, vor der ich zurückweiche, die ich gegen mich wende und die dann, an der Stelle des ohnmächtigen Gesetzes eben, ihr Gewicht an das abtritt, was mich hindert, eine bestimmte Grenze an der Schranke des Dings zu überschreiten.“ (Lacan: Ethik der Psa., S. 225) Welchen Rückhalt können wir angesichts des Unverzeihlichen und Grausamen gewinnen? Wir wollen gemeinsam ausgewählte Texte aus Lacans „Ethik der Psychoanalyse“, Freuds „Das Unbehagen in der Kultur“ und Iris Därmanns „Undienlichkeit“ lesen und diskutieren.
Leitung: Susanne Hübner, Erik Porath
Nächsten Termine: 08.05 | 29.05 | 12.06 | 26.06 | 10.07 – jeweils 19:30 – 21:00 Uhr
Für Auswärtige ist auf Anfrage eine Teilnahme via Zoom möglich
Unkostenbeitrag: 5€ pro Termin
Anmeldung: Erik Porath, erik.porath@gmail.com oder Susanne Hübner, su@huebner-psychoanalyse.de
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Zeit
24. April 2024 19:30 - 21:00(GMT+02:00)
Psychoanalytische Bibliothek Berlin
Geisbergstraße 29, 10777 BerlinPsychoanalytische Bibliothek Berlin
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Organised by Anna Degler (Freie Universität Berlin/EXC 2020) and Katherine Harloe (School of Advanced Study, University of London), Research Area 2: “Travelling Matters”. This
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Organised by Anna Degler (Freie Universität Berlin/EXC 2020) and Katherine Harloe (School of Advanced Study, University of London), Research Area 2: “Travelling Matters”.
This two-day workshop is held as a cooperation between the EXC 2020 project “The Travelling Torso” by Anna Degler (EXC 2020, Freie Universität Berlin) and Katherine Harloe (School of Advanced Study, University of London).
It is dedicated to the post-antique reception of one of the most canonised and well-known antique sculptures within ‘Western’ culture, the so-called Belvedere Torso, which is kept in the Vatican Museums in Rome. Since at least the early sixteenth century, this larger-than-life marble sculpture has been the centrepiece of a classical canon. It has also at the same time always only been known in its fragmentary state, as a powerful body in pieces.
Exploring scholarly, artistic and curatorial engagement with this centrepiece of classical Greco-Roman antiquity allows for a deeper insight into complex temporal, normative and political reference systems that are constitutive of classical receptions. The workshop will focus on the relation of body politics and classical sculpture over the five centuries since the Torso entered the European art historical canon in order to explore the entanglements of these engagements with ideals of freedom, humanity, and gender, as well as racial and ableist discourses.
Following the research agenda of EXC 2020, the Belvedere Torso reception serves as one paradigmatic case study of intermediary literary and artistic practices. In the workshop we will discuss how its reception within art, literature, scholarship and museums have produced or reproduced a variety of (political) temporalities and a set of norms. We will examine collection displays, the history of copies in plaster casts and other media, the Torso’s material transformations and the many literary and artistic attempts at its completion, as well as comparing its reception with that of other famous antique sculptures (such as Laocoon, Venus of Milo).
Invited practitioner Stephe Harrop will engage with the Torso from the perspective of contemporary storytelling with a new piece, to be performed during the workshop.
This two-day workshop, held on split site between the Cluster Villa and the Abguss-Sammlung Antiker Plastik in Charlottenburg, will bring together international and local guest speakers working at the interface of a variety of disciplines (classics, literary studies, art history, archaeology and performance studies) to investigate and reflect upon the manifold temporalities and asynchronies that constitute and complicate processes of classical reception. Given the Belvedere Torso’s central position in ‘Western’ canons up until today, the workshop aims at de- and possibly recentring the Torso by self-critically exploring classical reception and canonisation as a powerful practice. The workshop hereby raises the question how those practices actively shape temporal communities.
Programme:
Thursday, April 25, 2024
Venue: room 00.05 Clustervilla, Otto-von-Simson Str. 15, 14195 Berlin-Dahlem
9:30 a.m. Registration
9:45 a.m. Katherine Harloe (London) / Anna Degler (Berlin, EXC 2020): Introduction
Chair: Anna Degler (Berlin)
10:15 a.m. Elisabeth Décultot (Halle): Winckelmann’s Invention of the Belvedere Torso: Epistemological Foundations and Strategic Interests
11:15 a.m. Coffee Break
11:30 a.m. Andrew James Johnston (Berlin, EXC 2020): Making the Torso Move: The Torso Belvedere, the Uffizi Wrestlers and Courbet
12:30 p.m. Lunch at Clustervilla
Venue: Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Freie Universität Berlin, Schloßstraße 69b, 14059 Berlin-Charlottenburg
02:30 p.m. Check-in
03:00 p.m. Lorenz Winkler-Horaček (Berlin): The Belvedere Torso in Berlin: Between Display, Distribution and Disappearance
04:00 p.m. Short Break
04:15 p.m. Stephe Harrop (Liverpool): Storytelling Performance Speaking Stone: Broken Stories from The Belvedere Torso
04:45 p.m. Break / Time to visit the Collection
Chair: Kathryn Murphy (Oxford)
05:15 p.m. Leonard Barkan (Princeton): If the Torso Belvedere Could Talk, What Would It Say?
06:30 p.m. Reception
Friday, April 26, 2024
Venue: room 00.05 Clustervilla, Otto-von-Simson Str. 15, 14195 Berlin-Dahlem
Chair: Katherine Harloe (London)
9:15 a.m. In conversation with Stephe Harrop
10:00 a.m. Allannah Karas (Miami): Black Artists & ‘White’ Sculptures: Reconfiguring the Classical Tradition
11:00 a.m. Coffee Break
11:15 a.m. Ryan Sweet (Swansea): Prosthesis Narratives: Constructing and Complicating Physical Wholeness in Victorian Literature and Culture
12:15 p.m. Lunch at Clustervilla
Chair: Koenraad Vos (Cambridge)
01:00 p.m. Anna Degler (Berlin): Modes of Thinking or Thinkers beyond Rodin. The Torso Belvedere in the United States (c. 1853-63)
02:00 p.m. – 02:45 p.m. Closing Plenary Discussion
04:00 p.m.
Venue: Kulturforum, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin-Tiergarten
Visit of The Allure of Rome. Maarten van Heemskerck Draws the City – exhibition at Kulturforum, Staatliche Museen zu Berlin
Guided tour by curator Christien Melzer (limited access for workshop speakers only)
06:00 p.m. Dinner (workshop speakers only)
Time & Location
Apr 25, 2024 – Apr 26, 2024
Freie Universität Berlin
EXC 2020 “Temporal Communities”
Room 00.05
Otto-von-Simson-Straße 15
14195 Berlin
&
Abguss-Sammlung Antiker Plastik
Freie Universität Berlin
Schloßstraße 69b
14059 Berlin-Charlottenburg
Further Information
Please register with: anna.degler@fu-berlin.de
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Zeit
25. April 2024 9:30 - 26. April 2024 18:00(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Freie Universität Berlin
Habelschwerdter Allee 45, 14195 BerlinFreie Universität Berlin
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Um Anmeldung bis zum 20.4.2024 über anmeldung.erinnerungskonzept@berlin.de wird gebeten. Das Erinnerungskonzept Kolonialismus für die Stadt Berlin wurde in einem zweijährigen Prozess von Dr. Ibou Coulibaly
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Um Anmeldung bis zum 20.4.2024 über anmeldung.erinnerungskonzept@berlin.de wird gebeten.
Das Erinnerungskonzept Kolonialismus für die Stadt Berlin wurde in einem zweijährigen Prozess von Dr. Ibou Coulibaly Diop in Zusammenarbeit mit den zivilgesellschaftlichen Initiativen Dekoloniale, Decolonize Berlin, ADEFRA, Korea Verband, korientation, Afrika-Rat erarbeitet. Es wird im Rahmen einer dreitägigen Veranstaltung im HKW erstmals öffentlich vorgestellt.
Im August 2019 beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus die Entwicklung eines gesamtstädtischen Aufarbeitungs- sowie Erinnerungskonzeptes zu Geschichte und Folgen des Kolonialismus des Landes Berlins. Das Erinnerungskonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit der Berliner Zivilgesellschaft ressortübergreifend erarbeitet. Maßgeblich beteiligt am Partizipationsprozess sind zwei vom Berliner Senat geförderte Akteure – die Koordinierungsstelle für ein gesamtstädtisches Konzept zur Aufarbeitung Berlins kolonialer Vergangenheit (Decolonize Berlin e.V.) und das auf fünf Jahre angelegte Modellprojekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt – sowie weitere zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich seit Jahren für einen Perspektivwechsel in der deutschen Erinnerungskultur einsetzen.
Wie kann ein gesamtstädtisches Aufarbeitungs- und Erinnerungskonzept zur kolonialen Geschichte und dessen Folgen aussehen? Was braucht ein solches Konzept, um zu einer zivilgesellschaftlich getragenen, transnationalen Gedenkkultur beizutragen? Welche Akteur*innen und Positionierungen müssen bei der Ausarbeitung eines solchen Konzeptes berücksichtigt werden? Welche Besonderheiten ergeben sich in einer ehemals geteilten Stadt wie Berlin? Und welche Erwartungen an das gesamtstädtische Berliner Erinnerungskonzept gibt es in den ehemals deutschen Kolonien? Gemeinsam mit afro-diasporischen Zivilgesellschaften und Organisationen von BIPoC (Black, Indigenous, People of Colour) sowie lokalen und internationalen Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen haben sich die Beteiligten diesen Fragen in einem partizipativen Prozess angenähert.
Programm:
Do., 25.4.2024
Auf Deutsch mit Verdolmetschung ins Englische und Französische
15:00
Einlass und Akkreditierung
16:00
Beginn
Grußworte von Claudia Roth (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien), Joe Chialo (Berliner Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt)
Keynote von Sharon Dodua Otoo (Schriftstellerin)
Redebeitrag von Ibou Coulibaly Diop (Projektleitung Erinnerungskonzept) und Max Czollek (Schriftsteller)
Podiumsgespräch mit Vertreter*innen der zivilgesellschaftlichen Organisationen
Performance von Raphael Moussa Hillebrand (Choreograf und Tänzer)
Moderation: Miriam Camara (Projektbetreuung Erinnerungskonzept)
Musikalische Gestaltung: Djelifily Sako (Kora-Musiker)
19:00
Empfang mit Verköstigung
Fr., 26.4.2024
In diversen Sprachen, bei Bedarf mit Flüsterübersetzung
10:00
Exkursionen der Workshop-Gruppen zu Berliner Erinnerungsorten
14:00
Workshops im HKW:
Gruppe 1: Wie soll ein Lern- und Erinnerungsort Kolonialismus in Berlin aussehen? (auf Deutsch)
Gruppe 2: Das Dekoloniale Denkzeichen „Earth Nest“ im Berlin Global Village – Möglichkeiten der Partizipation im Entstehungsprozess (auf Englisch)
Gruppe 3: Anton Wilhelm Amo in Berlin – Biografien und Erinnerungen (auf Deutsch)
18:00
Eröffnung und Besuch der Ausstellung Dekoloniales Denkzeichen im Museum Neukölln
Sa., 27.4.2024
Auf Deutsch mit Verdolmetschung ins Englische und Französische
11:00
Führung im HKW zur Institutionsgeschichte
14:00
Präsentation der Workshop-Ergebnisse
Podiumsgespräch mit Sima Luipert (Aktivistin), Reneé Eloundou (Decolonize Berlin), Priya Basil (Schriftstellerin)
Keynote von Luyanda Mpahlwa (Architekt)
Abschlussgespräch mit Luyanda Mpahlwa (Architekt), Lerato Shadi (Performancekünstlerin), Noa K. Ha (Stadtforscherin)
Moderation: Miriam Camara (Projektbetreuung Erinnerungskonzept)
Musikalische Gestaltung: Djelifily Sako (Kora-Musiker)
19:00
Ausklang mit Musik
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Zeit
25. April 2024 15:00 - 27. April 2024 22:00(GMT+02:00)