Nils C. Kumkar

In Eine Minute der Menschheit werden Zahlen, Fakten und Statistiken über das Leben der gesamten Menschheit präsentiert – als Versuch, Realität und Wahrheit abzubilden. Doch welche Wahrheit spiegeln diese Zahlen wirklich wieder? Und auf welcher Grundlage sprechen wir über und welche Grundlage braucht es überhaupt von „Fakten”? Wie ist unsere Vorstellungen von Wahrheit, Fakten und Verantwortung in einer Welt zahlreicher Krisen miteinander verknüpft? Wir diskutieren ganz im Sinne von Stanisław Lems Gedankenexperiment über die Extreme menschlichen Zusammenlebens.

zu: Eine Minute der Menschheit

Nils C. Kumkar studierte Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen und der UC Los Angeles. 2016 promovierte er mit einer Arbeit zu Krisenprotesten in den USA und Deutschland während der Weltfinanzkrise an der Universität Leipzig. Seine Forschungsschwerpunkte sind soziologische Theorie und qualitative Methoden mit Fokus auf Fragen der Wissens- und Kommunikationssoziologie und insbesondere Protest, Kritik und erlebte soziale Ungleichheit, sowie die Aushandlung von (Un-)Wissen und (Un-)Wahrheit in und zwischen Politik und Wissenschaft.

Zurzeit koordiniert er das internationale und interdisziplinäre weave-agency-Projekt „Connecting the Dots: Rekonstruktion der sozialen Produktion verdächigen(den) Wissens” zur Produktion verschwörungstheoretischen Wissens im deutschsprachigen Raum und leitet dessen Bremer Teilprojekt. 2022 erschien sein Buch Alternative Fakten: Zur Praxis der kommunikativen Erkenntnisverweigerung, 2025 Polarisierung: Über die Ordnung der Politik in der edition suhrkamp.