„Aber das Schwungrad drehte sich, unbekümmert über das Schicksal der einzelnen“

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Die Inflation von 1923 war ein tiefgreifendes Ereignis, das nicht nur die deutsche Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft und Kultur in ihren Grundfesten erschütterte: Sie
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Die Inflation von 1923 war ein tiefgreifendes Ereignis, das nicht nur die deutsche Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft und Kultur in ihren Grundfesten erschütterte: Sie drang tief in die bestehenden Strukturen ein, ließ bislang gültige Werte und gewohnte Ordnungen an Gültigkeit verlieren und forcierte damit Veränderungen, welche sich simultan in den Gefügen des Politischen, Sozialen sowie im Kulturellen entfalteten.
Im Rahmen des am 24. November 2023 am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin stattfindenden Workshops soll insbesondere das der Inflation innewohnende Übergangsmoment als Ausgangspunkt für vertiefende Untersuchungen dienen. Die Schwellensituation von 1923 inspirierte ästhetische Reflexion und Verdichtung seitens zeitgenössischer Künstler:innen. Ziel des Workshops ist es, sich vertieft mit den künstlerischen Verarbeitungen der Inflationsjahre auseinanderzusetzen, um ihre Bedeutung im komplexen Gefüge jener historischen Periode zu ergründen.
Datum: 24. November 2023
Veranstaltungsort: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für deutsche Literatur, Dorotheenstraße 24, Raum 3.246
Kontakt: Charlotte Reihs (charlotte.reihs@hu-berlin.de) & Philipp Wegmann (philipp.wegmann@hu-berlin.de)
Programm:
9:30 – Begrüßung und Einführung
9:45 – Niklas Platzer (Florenz):
„Wir versaufen uns’rer Oma ihr klein Häuschen!“, oder: Wie erlebten und verarbeiteten Berliner*innen die Inflation der 1920er Jahre?
10:30 – Annette Steinsiek und Ursula Schneider(Innsbruck):
Eine literarische Dokumentation des Jahres 1923 in München: Paula Schliers Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit (1926)
11:15 – Kaffeepause
11:30 – Simon Prahl (Frankfurt):
Zwischen Hyperinflation und Jazzexzess: Felix Dörmann und sein Inflationsroman Jazz
12:15 – Rebecca Thoss (München):
Übergänge eines Kölners – Heinrich Bölls Erinnern an und Erzählen über die 1920er Jahre
13:00 – Mittagspause
14:30 – Lena Siebels (München):
Von Bauern, Bonzen und Bomben zum Wolf unter Wölfen – Das politiktheoretische Erzählpotenzial in Hans Falladas Inflationsroman(en)
15:15 – Maximilian Dazert (Berlin):
Kleine Formen der Prognostik. Verhandlungen der Inflation 1922/23 in der illustrierten Mode-Zeitschrift Die Dame
16:00 – Kaffeepause
16:15 – Simela Delianidou (Thessaloniki):
Inflation als Übergang von der ‚Ersten‘ zur ‚Zweiten Moderne‘: „Die Kultur des neuen Kapitalismus“ in Wirtschaftssatiren der Neuen Sachlichkeit
17:00 – Karsten Klein (Saarbrücken):
Ehrbarer Kaufmann oder Teufel? Der Inflationskönig Stinnes in Heinrich Manns Kobes
17:45 – Kaffeepause
18:00 – Freya März (Mainz):
„Fünf Millionen Mark waren einen Dollar wert“. Inflation in Gabriele Tergits Effingers
18:45 – Johannes Schultz (Berlin):
„Du hast eine halbe Million geheiratet“ – Geld und Zeitökonomie im Musiktheater der 20er Jahre bei Kurt Weill und Alban Berg
19:30 – Abschluss
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Zeit
(Freitag) 9:30 - 20:00
HU BerlinUnter den Linden 6