Aber ich bin nicht tot und ich werde reden

Do09Mär19:30Do21:30Aber ich bin nicht tot und ich werde redenPoesie lesen von: Pier Paolo PasoliniVeranstaltungsartGespräch,Lesung

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Der Schriftsteller Pier Paolo Pasolini (geboren 1922 in Bologna, gestorben 1975 in Ostia) steht hierzulande immer noch im Schatten des Filmemachers, als der er in den 1960er und 70er Jahren für Furore sorgte. Dabei trat Pasolini bereits 1942 als Dichter in die Öffentlichkeit mit dem später neu überarbeiteten Band Gedichte an Casarsa (beide Fassungen übersetzt von Christian Filips in Dunckler Enthusiasmo). Geschrieben wurden die Texte im friaulischen Dialekt, der Sprache seiner Mutter. Es sind lyrische Gebilde, die dem Liedhaften nahestehen und sich aus religiösen Mythen speisen. Acht Jahre später musste Pasolini mit seiner Mutter nach Rom fliehen (verfolgt wegen seiner Homosexualität). Dort entstanden Romane und weitere Gedichtbände. Er schrieb, „um den hungrigen Hierarchien / [s]einer Inspiration zu genügen“ und wurde zu einer öffentlichen Person, die spätestens in den 60er Jahren durch ihren Widerspruchsgeist zwischen alle Fronten geriet. Als Dichter war er Zeitdiagnostiker und Prophet, Revolutionär und Anwalt der Tradition: ein gläubiger Ketzer. „Zorn hegt meine Seele“, schreibt er in einem seiner späten Gedichte (übertragen von Theresia Prammer in dem Band Nach meinem Tod zu veröffentlichen) und eine „schwarze Gedichtwut“ sei in seiner Brust. Im Jahre 1975 wurde Pasolini unter bis heute ungeklärten Umständen ermordet. Durch die neuen Übersetzungen ist er jetzt endlich auch in Deutschland als großer Dichter zu entdecken.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin / Istituto Italiano di Cultura di Berlino Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen

In Lesung und Gespräch: Christian Filips | Federico Italiano | Theresia Prammer
Moderation: Maren Jäger

Eintritt:
6/4 €
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Zeit

9. März 2023 19:30 - 21:30(GMT+02:00)

Haus für Poesie

Knaackstr. 97 (Kulturbrauerei)

Haus für Poesie