Akademie-Forum: Natan Sznaider

Mi25Jan18:00Mi19:30Akademie-Forum: Natan SznaiderDenken in einer Polarisierten Welt: Über Intellektuelle BewegungsfreiheitVeranstaltungsartGespräch,Lesung

Details

PROF. DR. JACOB EDER

Moderation

NATAN SZNAIDER

Soziologe

IBRAHIM ALSHAIKH

Klarinette

Dauer der Veranstaltung: ca. 1h 30m ohne Pause

Die großen moralischen Narrative der Grausamkeit bringen tiefgreifende moralische und politische Konsequenzen für unsere Gegenwart mit sich. Der westliche Blick stellt die Verbrechen des Totalitarismus wie Holocaust und Gulag ins Zentrum. Die Holocaust-Erinnerung ist auf Israel fokussiert, das für Jüdinnen und Juden den Garanten ihrer Sicherheit darstellt. Jenseits der atlantischen Welt spielen diese Erinnerungen eine weniger zentrale Rolle. Im Vordergrund stehen dort die Grausamkeiten des Westens gegenüber der außerhalb des Westens stehenden Welt: Kolonialismus und Imperialismus sind hier die semantischen Markierungen. Diese Perspektive zeichnet Israel als Handlager des Westens sowie als weiße Siedlergesellschaft, die die eingeborene Bevölkerung unterdrückt.
Diese beiden moralischen Sichtweisen sind nicht immer klar voneinander zu trennen; in Geschichtsschreibung wie in politischen Annährungen werden sie oft miteinander verknüpft, und gerade im Nahostkonflikt überlagern sie sich und konkurrieren miteinander. Schmerz und Opfer werden zu Schlüsselbegriffen. Ausgehend von Natan Sznaiders Buch Fluchtpunkte der Erinnerung geht es an diesem Abend auch darum, wie konstruktiv gestritten werden kann.

Natan Sznaider ist emeritierter Professor für Soziologie am Academic College von Tel Aviv. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen der soziologischen Theorie, Globalisierung und Erinnerungskultur. In Mannheim geboren, wanderte er nach Israel aus, wo er sein Studium aufnahm. In den USA hat er über die „Soziologie des Mitleids“ promoviert. Er hatte mehrere Gastprofessuren in Deutschland inne. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte (hrsg. mit Christian Heilbronn und Doron Rabinovici, Suhrkamp 2019) und Fluchtpunkte der Erinnerung: Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus (Hanser 2022).

Mit einem musikalischen Beitrag von Ibrahim Alshaikh (Klarinette).Eine Anmeldung ist erforderlich; der Eintritt ist frei.

In deutscher Sprache

Dieses Akademie-Forum findet aufgrund der großen Nachfrage im Foyer des Pierre Boulez Saals statt.

Dauer der Veranstaltung: ca. 1h 30m ohne Pause

Die großen moralischen Narrative der Grausamkeit bringen tiefgreifende moralische und politische Konsequenzen für unsere Gegenwart mit sich. Der westliche Blick stellt die Verbrechen des Totalitarismus wie Holocaust und Gulag ins Zentrum. Die Holocaust-Erinnerung ist auf Israel fokussiert, das für Jüdinnen und Juden den Garanten ihrer Sicherheit darstellt. Jenseits der atlantischen Welt spielen diese Erinnerungen eine weniger zentrale Rolle. Im Vordergrund stehen dort die Grausamkeiten des Westens gegenüber der außerhalb des Westens stehenden Welt: Kolonialismus und Imperialismus sind hier die semantischen Markierungen. Diese Perspektive zeichnet Israel als Handlager des Westens sowie als weiße Siedlergesellschaft, die die eingeborene Bevölkerung unterdrückt.
Diese beiden moralischen Sichtweisen sind nicht immer klar voneinander zu trennen; in Geschichtsschreibung wie in politischen Annährungen werden sie oft miteinander verknüpft, und gerade im Nahostkonflikt überlagern sie sich und konkurrieren miteinander. Schmerz und Opfer werden zu Schlüsselbegriffen. Ausgehend von Natan Sznaiders Buch Fluchtpunkte der Erinnerung geht es an diesem Abend auch darum, wie konstruktiv gestritten werden kann.

Natan Sznaider ist emeritierter Professor für Soziologie am Academic College von Tel Aviv. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen der soziologischen Theorie, Globalisierung und Erinnerungskultur. In Mannheim geboren, wanderte er nach Israel aus, wo er sein Studium aufnahm. In den USA hat er über die „Soziologie des Mitleids“ promoviert. Er hatte mehrere Gastprofessuren in Deutschland inne. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte (hrsg. mit Christian Heilbronn und Doron Rabinovici, Suhrkamp 2019) und Fluchtpunkte der Erinnerung: Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus (Hanser 2022).

Mit einem musikalischen Beitrag von Ibrahim Alshaikh (Klarinette).Eine Anmeldung ist erforderlich; der Eintritt ist frei.

In deutscher Sprache

Dieses Akademie-Forum findet aufgrund der großen Nachfrage im Foyer des Pierre Boulez Saals statt.

Dauer der Veranstaltung: ca. 1h 30m ohne Pause

Die großen moralischen Narrative der Grausamkeit bringen tiefgreifende moralische und politische Konsequenzen für unsere Gegenwart mit sich. Der westliche Blick stellt die Verbrechen des Totalitarismus wie Holocaust und Gulag ins Zentrum. Die Holocaust-Erinnerung ist auf Israel fokussiert, das für Jüdinnen und Juden den Garanten ihrer Sicherheit darstellt. Jenseits der atlantischen Welt spielen diese Erinnerungen eine weniger zentrale Rolle. Im Vordergrund stehen dort die Grausamkeiten des Westens gegenüber der außerhalb des Westens stehenden Welt: Kolonialismus und Imperialismus sind hier die semantischen Markierungen. Diese Perspektive zeichnet Israel als Handlager des Westens sowie als weiße Siedlergesellschaft, die die eingeborene Bevölkerung unterdrückt.
Diese beiden moralischen Sichtweisen sind nicht immer klar voneinander zu trennen; in Geschichtsschreibung wie in politischen Annährungen werden sie oft miteinander verknüpft, und gerade im Nahostkonflikt überlagern sie sich und konkurrieren miteinander. Schmerz und Opfer werden zu Schlüsselbegriffen. Ausgehend von Natan Sznaiders Buch Fluchtpunkte der Erinnerung geht es an diesem Abend auch darum, wie konstruktiv gestritten werden kann.

Natan Sznaider ist emeritierter Professor für Soziologie am Academic College von Tel Aviv. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen der soziologischen Theorie, Globalisierung und Erinnerungskultur. In Mannheim geboren, wanderte er nach Israel aus, wo er sein Studium aufnahm. In den USA hat er über die „Soziologie des Mitleids“ promoviert. Er hatte mehrere Gastprofessuren in Deutschland inne. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte (hrsg. mit Christian Heilbronn und Doron Rabinovici, Suhrkamp 2019) und Fluchtpunkte der Erinnerung: Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus (Hanser 2022).

Mit einem musikalischen Beitrag von Ibrahim Alshaikh (Klarinette).Eine Anmeldung ist erforderlich; der Eintritt ist frei.

In deutscher Sprache

Dieses Akademie-Forum findet aufgrund der großen Nachfrage im Foyer des Pierre Boulez Saals statt.

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Zeit

25. Januar 2023 18:00 - 19:30(GMT+02:00)

Pierre Boulez Saal

Französische Straße 33d, Berlin

Pierre Boulez Saal