Aleksander Brückner und sein Erbe
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Wir bitten um Ihre Anmeldung bis zum 11.10.2023 unter diesem Link. Festsaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Luisenstraße 56, 10117 Berlin
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Wir bitten um Ihre Anmeldung bis zum 11.10.2023 unter diesem Link.
Festsaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Luisenstraße 56, 10117 Berlin
Aleksander Brückner (1856–1939) war einer der bekanntesten Erforscher der polnischen Literatur und Kultur des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Seine lange akademische Karriere begann mit dem Studium an der Lemberger Universität und setzte sich fort über Leipzig, Berlin und Wien bis hin zu seiner langjährigen Professur (1881-1924) an der Berliner Universität. Hier schuf Brückner auf Polnisch und Deutsch den Großteil seiner wissenschaftlichen Werke zur Slawistik und zur altpolnischen Kulturgeschichte. Als Professor der Berliner Universität entdeckte er in den Jahren 1889-1890 in der St. Petersburger Bibliothek die Heiligenkreuzer Predigten (Kazania świętokrzyskie) – den ältesten bekannten Prosatext in polnischer Sprache, dessen Entstehung auf Ende des 13. bis Mitte des 14. Jh. datiert wird. Seine Forschungen standen in einem breit angelegten, vergleichenden Kontext: Neben der polnischen Geschichte, Sprache und Literatur befasste er sich auch mit dem mittelalterlichen Litauen und der Kiewer Rus’, wie auch mit anderen slawischen Völkern.
Die internationale Tagung „Aleksander Brückner und sein Erbe. Studien zur polnischen Kulturgeschichte und Slawistik in Deutschland und anderen europäischen Ländern vom 19. bis ins 21. Jahrhundert” an der Humboldt-Universität zu Berlin soll nicht nur an Brückners wissenschaftliche Errungenschaften erinnern, sondern zu ihrer wissenschaftlich-kritischen Reflexion im historischen Kontext ihrer Entstehungszeit einladen. Daneben möchten wir den Blick vergleichend auch auf weitere wichtige Vertreter:nnen der Osteuropäischen Geschichte und Slawistik in Europa vom 19. bis ins 21. Jahrhundert lenken. Ziel der Konferenz ist schließlich auch eine gemeinsame Reflexion über den aktuellen Stand und die Entwicklungsmöglichkeiten einer weit gefassten Polonistik und polnischen kulturgeschichtlichen Forschung in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Wir laden Expert:nnen auf den genannten Gebieten ein, ihre Forschungsergebnisse und ihre modernen Perspektiven auf Themen, die einst schon Aleksander Brückner beschäftigten, zu präsentieren. Eine zentrale zu diskutierende Frage betrifft die Verortung polonistischer und slawistischer Forschung im Gesamtbild der internationalen East European Studies angesichts des fortdauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Die Konferenz findet in deutscher und polnischer Sprache statt und wird simultan gedolmetscht.
Veranstaltet vom Institut für Slawistik und Hungarologie der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung”
Partner: Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien in Halle/Jena, Institut Artes Liberales der Universität Warschau, Gießener Zentrum Östliches Europa der Justus-Liebig-Universität Gießen
Die Veranstaltung wird von der Kanzlei des Vorsitzenden des Ministerialrats der Republik Polen im Rahmen des Projekts „Überführung der sterblichen Überreste von Professor Aleksander Brückner nach Polen, Beisetzung auf dem Rakowicki-Friedhof in Krakau und Organisation von Begleitveranstaltungen” finanziert, das von der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung durchgeführt wird.
Konferenzprogramm
Erster Tag: 16.10.2023
8:30 – 9:00 Ankunft und Registrierung der Teilnehmer:innen
9:00 – 9:30 Eröffnung der Konferenz: Botschafter der Republik Polen in Deutschland Dariusz Pawłoś, Jakub Deka (Vorstandsvorsitzender der Stiftung für Polnisch-Deutsche Aussöhnung), Wojciech Labuda (Bevollmächtigter des Ministerpräsidenten für administrative Reformen im Bereich Bevölkerungsbewegung und Gedenkorte); Prof. Roland Meyer (Direktor des Instituts für Slawistik und Hungarologie der Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Igor Kąkolewski (Direktor des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften)
9:30 – 10:20 Keynote: Prof. em. Michael G. Müller (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): „Völkerverbindende Wissenschaft“? Gedanken zu Aleksander Brückner (auf Deutsch)
10.20 – 10:50 Kaffeepause
Panel 1: Aleksander Brückner und seine Zeitgenossen
Moderation: Prof. em. Christian Lübke (GWZO Leipzig)
10:50 – 11:30 Prof. em. Alicja Nagórko, Dr. Hanna Burkhardt (Humboldt-Universität zu Berlin): Aleksander Brückners Etymologisches Wörterbuch des Polnischen und zeitgenössische Forschungen zur Etymologie (auf Polnisch)
11.30 – 12:10 Prof. Hieronim Grala (Uniwersytet Warszawski): Aleksander Brückner und andere zeitgenössische polnische Historiker und Slawisten in St. Petersburg Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts (auf Polnisch)
12:10 – 12:50 Prof. Isabel Röskau-Rydel (Uniwersytet Pedagogiczny KEN in Kraków): Aleksander Brückner – zwischen Akkulturation und Assimilation: Karrieren und Lebenswege deutsch-österreichischer Beamtenfamilien in Galizien (auf Deutsch)
12:50 – 14:00 Mittagspause
Panel 2: Altpolnische Kultur – Forschungen Aleksander Brückners als Ausgangspunkt und heutige Perspektiven (Mittelalter)
Moderation: Prof. Dariusz Andrzej Sikorski (Uniwersytet Adama Mickiewicza in Poznań)
14:00 – 14:40 Prof. Leszek Słupecki (Instytut Archeologii i Etnologii PAN, Warszawa): Aleksander Brückner und Aleksander Gieysztor. Zwei Visionen des heidnischen Glaubens bei den Slawen (auf Polnisch)
14:40 – 15:20 Prof. em. Christian Lübke (GWZO Leipzig): Forschungen zur „Ansiedlung“ im Gebiet der Elb- und Ostseeslaven in der Zeit des Wirkens von Aleksander Brückner (auf Deutsch)
15:20 – 15:50 Kaffeepause
Panel 3: Altpolnische Kultur – Forschungen Aleksander Brückners als Ausgangspunkt und heutige Perspektiven (Frühe Neuzeit)
Moderation: Prof. em. Michael G. Müller (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
15:50 – 16.30 Prof. Hans-Jürgen Bömelburg (Universität Gießen): Die altpolnische Kultur aus der Perspektive der global history (auf Deutsch)
16:30 – 17:10 Prof. Jürgen Heyde (GWZO Leipzig): Mittendrin statt außen vor. Migrantische Perspektiven für eine inklusive Geschichte Polen-Litauens in der Frühen Neuzeit (auf Deutsch)
17:10 – 17:30 Kurze Umbaupause
17:30 – 19:00 Podiumsdiskussion: Neue Perspektiven auf polnische Kulturgeschichte im Rahmen der Polish Studies in Europa
Moderation: Prof. Igor Kąkolewski (Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften)
Teilnehmer:innen: Dr. Anna Kalinowska (Instytut Historii PAN i Muzeum Historii Polski, Warszawa), Prof. Jan Stanisław Ciechanowski (Uniwersytet Warszawski), Bozhena Kozakevych, Interdisziplinäres Zentrum für Polen- und Ukrainestudien an der Europäischen Universität Viadrina, Frankfurt/O), Christof Schimsheimer (Deutsches Polen Institut, Darmstadt)
(auf Deutsch und Polnisch)
19:00 – Grußwort der Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Julia von Blumenthal
Zweiter Tag: 17.10.2023
Panel 4: Der Beitrag Aleksander Brückners zur historischen Philologie der slawischen Sprachen
Moderation:
Prof. Ruprecht von Waldenfels (Aleksander Brückner-Zentrum Halle/Jena)
9:00 – 09:40 Prof. Paweł Stępień (Uniwersytet Warszawski) – Die Geschichte der Erforschung der Kazania świętokrzyskie – von der Entdeckung der Handschrift durch Aleksander Brückner bis heute (auf Polnisch)
09:40-10:20 Dr. Markus Eberharter (Uniwersytet Warszawski) – Der Büchernachlass von Aleksander Brückner (auf Deutsch)
10:20 – 11:00 Prof. Marek Łaziński (Uniwersytet Warszawski) – Brückner und Anredeformen. Aus der Geschichte der menschlichen Eitelkeit (auf Polnisch)
11:00 – 11:20 Kaffeepause
11:20 – 12:00 Prof. Jan Fellerer (Oxford University) – Die polnische Sprache in Lemberg aus der Sicht von Aleksander Brückner (auf Polnisch)
12:00 – 12:40 Prof. Imke Mendoza (Universität Salzburg) – Sprachkontaktforschung im Wandel: Der deutsch-polnische Sprachkontakt im Werk von Aleksander Brückner (auf Deutsch)
12:40 – 14:00 Mittagspause
Panel 5: Neue Perspektiven der slawistisch-polonistischen Forschung in Deutschland und Österreich – Gegenwart und Zukunft
Moderation: Prof. Alexander Wöll
14:00 – 14:40 Prof. Alfrun Kliems (Humboldt-Universität zu Berlin) – Anregungen eines Unzeitgemäßen für eine zeitgemäße Literaturgeschichte: Aleksander Brückner als Mitteleuropäer (auf Deutsch)
14:40 – 15:20 Prof. Björn Wiemer (Universität Mainz) – Die Funktionen von niech und niechaj im Polnischen vom 16. Jahrhundert bis heute (auf Polnisch)
15:20 – 16:00 Prof. Roland Meyer & Dr. Robert Hammel (Humboldt-Universität zu Berlin) – Brückner und das Tschechische (auf Polnisch)
16:00 – 16:20 Kaffeepause
16:20 – 17:50 Podiumsdiskussion: Neue Perspektiven der slawistisch-polonistischen Forschung in Deutschland und Österreich – Gegenwart und Zukunft
Moderation: Prof. Roland Meyer (Humboldt-Universität zu Berlin)
Teilnehmer:innen: Prof. Anna Artwińska (Universität Leipzig, angefragt), Prof. Imke Mendoza (Universität Salzburg), Prof. Ruprecht von Waldenfels (Universität Jena), Prof. Alexander Wöll (Universität Potsdam) (auf Deutsch)
18:00 Abschluss der Konferenz
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Zeit
16. Oktober 2023 9:00 - 17. Oktober 2023 20:00(GMT+02:00)