Annual Chronoi Lecture: Oliver Primavesi
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Im frühen 5. Jhdt. v. Chr. betrachtete Parmenides Werden/Vergehen, Vielheit und Zeit/Veränderung als von Sinneswahrnehmungen produzierte Illusionen: das wahrhaft Seiende sei ungeworden, unvergänglich, eines, unveränderlich.
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Im frühen 5. Jhdt. v. Chr. betrachtete Parmenides Werden/Vergehen, Vielheit und Zeit/Veränderung als von Sinneswahrnehmungen produzierte Illusionen: das wahrhaft Seiende sei ungeworden, unvergänglich, eines, unveränderlich. Bald darauf erkannten Empedokles, Anaxagoras und Demokrit Vielheit und Zeit/Veränderung als wirklich an.
Das Seiende bestimmten sie als Vielheit ungewordener und unvergänglicher Grundbestandteile (Empedokles: vier Elemente; Demokrit: Atome), und das scheinbare Werden und Vergehen als Zusammensetzung und Trennung dieser Grundbestandteile. Neufunde haben nun gezeigt, dass speziell Empedokles nicht nur die Mischungsverhältnisse in den kurzlebigen Zusammensetzungen, sondern auch den Zeitplan des kosmischen Werdens und Vergehens unter das Gesetz zeitloser, pythagoreischer Zahlenverhältnisse gestellt sein ließ.
Ein Vortrag von Oliver Primavesi (Ludwig-Maximilians-Universität München).
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Einstein Center Chronoi .
DIE VERANSTALTUNGSREIHE
Die Annual Lecture des Einstein Center Chronoi lädt renommierte Rednerinnen und Redner ein, ihre Einsichten zu Zeit und Zeitlichkeit aus der Perspektive ihrer jeweiligen Forschungsdisziplin vorzustellen. Das Einstein Center Chronoi erforscht Zeit und verwandte Aspekte wie Zeitbewusstsein, Zeitmanagement, Zeitwahrnehmung und Zeitlichkeit in interdisziplinärer und transdisziplinärer Weise. Mit der Annual Chronoi Lecture werden neue Ideen zu Zeit aus allen Bereichen der Forschung einem breiten Publikum vorgestellt.
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Zeit
7. Dezember 2023 18:00 - 20:00(GMT+02:00)