Das abjekte Bild
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Organisiert von Sergius Kodera, Anita Traninger und Luca Lil Wirth, Projekt Arts of Memory, Research Area 1: „Competing Communities“. Die Mnemotechnik setzte
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Organisiert von Sergius Kodera, Anita Traninger und Luca Lil Wirth, Projekt Arts of Memory, Research Area 1: „Competing Communities“.
Die Mnemotechnik setzte seit der Antike das abjekte Bild zentral, das die zu erinnernden Sachverhalte durch affektische Erschütterung einzuprägen helfen soll. Damit wurde ein Spannungsverhältnis zwischen memoranda und imagines eingeführt, das komplexe Transpositions-, Allusions- und (Re-)codierungsverfahren impliziert. Als in der Rhetorik grundgelegtes Muster greift die Poetik und Ästhetik des abjekten Bildes weit über diesen Entstehungszusammenhang aus und wird in der Frühen Neuzeit zwischen den Künsten wirksam. Beiträge im Rahmen des Workshops werden sich zum einen mit der (sich wandelnden) Theoretisierung des abjekten Bildes in frühneuzeitlichen Mnemonik-Traktaten befassen; zum anderen die Codierungsverfahren des abjekten Bildes in verschiedenen Medien diskutieren; zum dritten seine weitreichenden Resonanzen in der Kultur der Frühen Neuzeit ausloten.
Programm
Mittwoch, 22. November 2023
14:00 | Kaffee und Check-in
14:15 | Anita Traninger (Freie Universität Berlin/EXC 2020): Arts of Memory: Erschütterungstechniken zwischen den Medien und Künsten. Zur Einführung
Chair: Anita Traninger (Freie Universität Berlin/EXC 2020)
14:45 | Anna Pawlak (Universität Tübingen): Abjekte Körperlichkeit der Erinnerung. Politische Märtyrer in der niederländischen Bildpropaganda
15:45 | Pause
16:00 | Andrea Marie Frisch (University of Maryland): The Paradox of the Striking Image: Trauma and the Art of Memory around 1600
17:00 | Marlen Bidwell-Steiner (Universität Wien): Lues venerea zwischen politischer Botschaft, Männlichkeitsbeweis und Stigma weiblichen Lasters
Donnerstag, 23. November 2023
Chair: Anna Degler (Freie Universität Berlin/EXC 2020)
09:30 | Steffen Schneider (Universität Graz): Das Grotesk-Obszöne bei Rabelais und seine Beziehungen zur ars memorativa
10:30 | Luca Lil Wirth (Freie Universität Berlin/EXC 2020): Vom Fräulein, das ‚mit vrlawb bruntzet‘. Obszönes Schreiben und Beschreiben in Michael Lindeners Schwanksammlung Katzipori (1558)
11:30 | Kaffee und Tee
12:00 | François Quiviger (Warburg Institute London): Visions of Olfactive Abjection: The Representation of Stench in Early Modern Imagery
13:00 | Mittagessen
Chair: Luca Lil Wirth (Freie Universität Berlin/EXC 2020)
14:30 | Daniel Wendt (Universität Marburg): (Enjoy the) Obscenery. Abjekte Bilder in der Satire der Frühen Neuzeit
15:30 | Maraike Di Domenica (Freie Universität Berlin/EXC 2020): Das abjekte Bild in der italienischen Tragödie der Renaissance
16:30 | Kaffee und Tee
17:00 | Sergius Kodera (Universität Wien/EXC 2020): Miles Gloriosus. Das abjekte Bild des angeberischen Soldaten in Giovan Battista Della Portas manieristischen Komödien
Freitag, 24. November 2023
Chair: Kai Bremer (Freie Universität Berlin)
09:30 | Bernhard Huss (Freie Universität Berlin/EXC 2020): Gesellschaft und Gewalt beim Petrarca-Meister
10:30 | Nicolas Longinotti (Freie Universität Berlin): Die Sonette Pietro Aretinos zu ‚I modi‘ von Marcantonio Raimondi. Eine Fallstudie für die Diskussion der Begriffe von memoranda und imago
11:30 | Kaffee und Tee
12:00 | Ann Marie Rasmussen (University of Waterloo, Canada): Bildlogiken des Obszönen in den mittelalterlichen Tragezeichen
13:00 | Mittagessen
Chair: Sergius Kodera (Universität Wien/EXC 2020)
14:30 | Johanna Abel (ZfL Berlin): Abjekte Wiederverkörperung im Sakraltheater. Idolatriefigur und animierte Hostie als imagines agentes im hispanischen Geistlichen Spiel
15:30 | Karin Gludovatz (Freie Universität Berlin/EXC 2020): Zum Andenken. Nicht-Porträts und die Kunst des Erinnerns
16:30 | Kaffee und Tee
Freie Universität Berlin
EXC 2020 „Temporal Communities“
Raum 00.05
Otto-von-Simson-Straße 15
14195 Berlin
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Zeit
22. November 2023 14:00 - 24. November 2023 18:00(GMT+01:00)