Ein Abend mit Alice Notley
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Alice Notley (*1945 USA) zählt neben Anne Waldman, Ted Berrigan und Bernadette Meyer zur sogenannten zweiten Generation der New York School. Gemeinsam folgten sie dem Beispiel
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Alice Notley (*1945 USA) zählt neben Anne Waldman, Ted Berrigan und Bernadette Meyer zur sogenannten zweiten Generation der New York School. Gemeinsam folgten sie dem Beispiel von Dichtern wie Frank O’Hara und John Ashbery und beeinflussten ihrerseits heute so populäre Dichter:innen wie Eileen Myles. Notleys vielgestaltigem und umfangreichem Werk, es sind mittlerweile mehr als 40 Bände, eignet von Anfang an etwas Unerschrockenes. Ein Artikel über sie im New Yorker trug die Überschrift: The Art Of Not Giving A Damn. Ihre frühen Gedichte – zutiefst feministisch, ohne jemals agitatorisch zu sein – widmeten sich der Beschreibung häuslicher, intimer Szenen. Notley war eine der ersten Dichter:innen, die wie selbstverständlich Geburt, Mutterschaft und Kindererziehung thematisierten. Dabei ging sie sehr viel weiter als die Dichter:innen der zeitgleichen Confessional Poetry. In ihren jüngeren Büchern zapft sie zunehmend die Quellen des Unbewussten und des kollektiven Gedächtnisses an. Es sind wilde, dystopische Texte, ein Amalgam aus Hoch- und Populärkultur, die sich jeder Kategorisierung entziehen. In ihrer Gesamtheit ergeben sie ein „weibliches Epos“, jenseits offizieller Geschichtsschreibung und konventioneller Ideen über das, was ein Gedicht heute sein kann.
Die Veranstaltung wird gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen.
In Lesung und Gespräch: Alice Notley
Moderation: Uljana Wolf
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Zeit
27. Januar 2023 19:30 - 21:30(GMT+01:00)