Es wachsen auch die Seelen der verpflanzten Bäume

Di23Apr19:30Di21:00Es wachsen auch die Seelen der verpflanzten BäumePoesie lesen von: Else Lasker-SchülerVeranstaltungsartGespräch,Lesung

Details

Bereits mit ihrem ersten Gedichtband Styx, der ganz am Anfang eines neues Jahrhunderts stand, hatte Else Lasker-Schüler (geboren 1869 in Elberfeld, gestorben 1945 in Jerusalem) ihren eigentümlichen Sound gefunden, mit dem sie schließlich zur unbestritten wichtigsten Dichterin des Expressionismus avancierte. Der Aufbruch „ins Grenzenlose“, der im Debüt proklamiert wurde, vollzog sich innerhalb von nicht einmal zehn Jahren. Entscheidend war ihr dritter Band Meine Wunder (1911), der heute so berühmte Gedichte wie Weltende oder Ein alter Tibetteppich enthält. Die Kritik rühmte ihre Sprache, die als üppig bezeichnet wurde und die mit ihren kühnen Metaphern und Komposita (etwa „Moschuspflanzenthron“ oder „Maschentausendabertausendweit“) eine Gegenwelt beschwor. Gottfried Benn, den sie einst als ihren „geliebtesten Geliebten“ beschrieb, nannte sie vier Jahrzehnte später die „größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte“. Sie war auch die einzige Frau, die 2019 von Kurt Pinthus in dessen bahnbrechende Expressionismus-Anthologie Menschheitsdämmerung aufgenommen wurde, was einerseits ihren künstlerischen Rang bestätigt und andererseits die misogynen Tendenzen der Zeit deutlich macht. Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus geriet Lasker-Schülers Leben zusehends in Gefahr. Sie emigrierte zunächst nach Zürich, reiste von dort mehrmals nach Palästina. Mit Kriegsbeginn verweigerte die Schweiz ihr das Rückreisevisum. Sie starb 1945 in Jerusalem.

In Lesung und Gespräch: Sirka Elspaß | Ozan Zakariya Keskinkılıç | Sünje Lewejohann | Angela Winkler Moderation: Boris Schumatsky

Eintritt:
6/4 €
Tickets online 

Mehr anzeigen

Zeit

23. April 2024 19:30 - 21:00(GMT+02:00)

Haus für Poesie

Knaackstr. 97 (Kulturbrauerei)

Haus für Poesie