Euch, den Schönen, gilt mein Sinnen unveränderlich: Sappho von Lesbos
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„Gesunken ist Selanna, / sind die Plejaden. Mitter- / nacht, vorüber die Stunde. / Und ich schlafe allein“ (Übersetzung: Albert von Schirnding). Die antike griechische
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„Gesunken ist Selanna, / sind die Plejaden. Mitter- / nacht, vorüber die Stunde. / Und ich schlafe allein“ (Übersetzung: Albert von Schirnding). Die antike griechische Dichterin Sappho, beschrieben als „zehnte Muse“ und „erste schreibende Frau“, gilt heute als lesbische und feministische Leitfigur. Obwohl Sapphos Werk nurmehr fragmentarisch vorliegt und es keine gesicherten Informationen zu ihrer Biografie gibt, ist die literarische und soziologische Rezeptionsgeschichte enorm. Was zumeist angenommen wird: Im 7. Jahrhundert vor unserer Zeit soll Sappho auf der griechischen Insel Lesbos gelebt haben als Lehrerin oder Leiterin eines Chors oder Kults junger Frauen, mit denen sie erotische Beziehungen gehabt haben soll. Die Literaturwissenschaftlerin Laura Untner stellte für ihre Anthologie literarischer Sappho-Rezeptionen im deutschsprachigen Raum, erschienen 2023 bei Königshausen & Neumann, einen „Ausschnitt aus der Rezeptionsgeschichte einer Ikone der Weltliteratur“ zusammen. Darunter finden sich frühe Auseinandersetzungen von Klopstock, Kleist und Schlegel genauso wie zahlreiche zeitgenössische Texte, die auf den Sappho-Mythos Bezug nehmen: „Ich sage, Sappho, du bist / unumgänglich, wie wär’s / du schreibst noch eine / Insel-Ode, une ode d’île?“ (Odile Kennel: mit Sappho im Hof), oder: „vögelchen [sparrow?] / vom himmel geholt: sunsetkitsch und rosenfingriger / mond.“ (Ariane von Graffenried: sappho singers VII).
Mit freundlicher Unterstützung durch Pro Helvetia
In Lesung und Gespräch: Ariane von Graffenried | Odile Kennel | Laura Untner
Moderation: Beate Tröger
Eintritt:
6/4 €
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Zeit
6. Februar 2024 19:30 - 21:30(GMT+02:00)