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Fehler lesen. Korrektur als Textproduktion ist ein Essay über Fehler in Texten und der persönlichen Suche nach ihnen. Der Fehler zeigt die Verletzlichkeit eines Textes. Hier blitzt die meist unsichtbare
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Fehler lesen. Korrektur als Textproduktion ist ein Essay über Fehler in Texten und der persönlichen Suche nach ihnen. Der Fehler zeigt die Verletzlichkeit eines Textes. Hier blitzt die meist unsichtbare Vor- und Nacharbeit in der Öffentlichkeit auf.
Korrespondenzen, Fehler-Listen, Manuskripte, Notizbücher und kritische Editionen von Literatur lassen sich abhören wie ein atmender Körper: Sie erzählen von den Voraussetzungen, Wünschen, Ängsten, Erwartungen unter denen ein veröffentlichter Text entstand. Tabea Nixdorffs Essay hört auch jene Stimmen ab, die aus dem „fertigen Text“ oft ausgeschlossen werden und doch als Spuren in ihn eintraten: Frauen, denen der Literaturbetrieb lange nur in der Rolle von Abschreiberinnen, Musen, Assistentinnen, Lektorinnen, oder unter Pseudonymen zugänglich war. Zu Wort kommen Sofja Tolstaja, Alice B. Toklas, Barbara Schultheß, Susette Gontard und Schriftstellerînnen, die einen männlich dominierten Autorbegriff in Frage stellten, unter ihnen Hélène Cixous, Ingeborg Bachmann und Adrienne Rich.
Im Lesen der Korrekturen, Fehler-Listen und stotternden Anhänge von kritischen Editionen als eigenständige Texte liegt der Versuch an die Offenheit der Sprache zu erinnern. So zeigen Gegenüberstellungen von gedruckten und gemeinten Wörtern (Errata) viel mehr als eine bloße Genealogie von falsch vs. richtig: Sie dokumentieren Spuren der Schattenarbeit an Texten und des Ringens um Sprache. Verrückungen, Rekonstruktionen und Lücken werden sichtbar.
Die Autorin liest Ausschnitte aus dem Essay, zudem zeigen Tabea Nixdorff und Monique Ulrich ihre Reading-Performance „Just as I meant shimmer literally I mean grammar literally“ in der sie Korrektur-Material klanglich verdichten.
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Zeit
25. Januar 2020 19:30(GMT+01:00)