Freud-Lektüren
Fr21Jun9:30Fr19:00Freud-LektürenWorkshopVeranstaltungsartWorkshop
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Zwischen Psychoanalyse und Literatur bestehen vielfältige Beziehungen. Die literarische Moderne bis hin zur jüngsten Gegenwart wäre ohne die Psychoanalyse zweifellos eine andere. Umgekehrt entstammen die psychoanalytischen Begriffe, Denkfiguren und Verfahrensweisen
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Zwischen Psychoanalyse und Literatur bestehen vielfältige Beziehungen. Die literarische Moderne bis hin zur jüngsten Gegenwart wäre ohne die Psychoanalyse zweifellos eine andere. Umgekehrt entstammen die psychoanalytischen Begriffe, Denkfiguren und Verfahrensweisen allesamt einer ausgedehnten textuellen Tradition, die von antiker Mythologie und Rhetorik bis ins späte 19. und beginnende 20. Jahrhundert reicht.
Vor allem die Schriften des Diskursivitätsbegründers Sigmund Freud speisen sich aus diesem Archiv. Sie lassen sich daher in ihrer Deutungsarbeit als Lektüren verstehen: als literarisch informierte Lesarten individueller und kultureller Seelenzustände. Sie haben weitere Lesarten
und Lektürdetraditionen gestiftet (unter anderem die der psychoanalytischen Literaturwissenschaft) und fordern umso mehr zur Relektüre heraus.
Die Beiträge des Workshops untersuchen – und unternehmen – Freud-Lektüren in doppelter Hinsicht: als Auseinandersetzung mit Freuds Schriften (I. Freud lesen) und
mit ihrer Rezeption und Anwendung (II. Mit Freud lesen).
1. Freud lesen
9:30-10:30
John Zilcosky (Toronto): Freud träumt von Rider Haggard.
Psychoanalyse und Abenteuer
10:30-11:30
Stefan Willer (Berlin): “Wie an der Schnur des durchlaufenden Wunsches”. Zur Temporalität der Wunscherfüllung
11:30-12:00 Kaffeepause
12:00-13:00
Ethel Matala de Mazza (Berlin): Ödipus und die Wilden.
Freud über die Urgeschichte des Mords
2. Mit Freud lesen
14:30-15:30
Ulrike Vedder (Berlin): Spitzen (Bertha Pappenheim)
15:30-16:30
Andreas Gehrlach (Berlin): Das Niederknien als Gehorsamstechnik. Erste Überlegungen zu einem Forschungsansatz mit Freud, Althusser und König Ludwig I.
16:30-17:00 Kaffeepause
17:00-18:00
Andreas Kraß (Berlin): “Motivation von hinten”: Zur analen
Poetik des Fastnachtspiels “Der Neidhart mit dem Veilchen” (Hans Sachs, 1557)
18:00-19:00
Tanja Kunz (Berlin): Freud als Hemmung. Schreiben nach
der Freud’schen Kränkung in der Gegenwartsliteratur
Organisation:
Stefan Willner
Ort:
Institut für deutsche Literatur, Dorotheenstr. 24, Raum 3.246
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Zeit
21. Juni 2019 9:30 - 19:00(GMT+02:00)