Gedächtnispolitik
Details
22 Museen und Archive aus den neuen Bundesländern tragen derzeit den Titel eines “Kulturellen Gedächtnisortes von nationaler Bedeutung” (KGO) − verliehen auf Initiative der Beauftragten der
Details
22 Museen und Archive aus den neuen Bundesländern tragen derzeit den Titel eines “Kulturellen Gedächtnisortes von nationaler Bedeutung” (KGO) − verliehen auf Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) an “Kultureinrichtungen, die sich auf historische Persönlichkeiten von nationalem Rang beziehen und die von überregionaler Bedeutung sind”. Bei den “historischen Persönlichkeiten von nationalem Rang”, denen sich die ausgewählten Einrichtungen widmen, handelt es sich ausnahmslos um Männer.
Mit dem geplanten Workshop setzen sich die “Kulturellen Gedächtnisorte” zum Ziel, die einseitige Fokussierung ihrer Häuser auf männliche “Heroen” zu hinterfragen. Unter dem Titel Gedächtnispolitik: Feministische Perspektiven auf kulturelle Gedächtnisorte wollen Vertreter*innen von fünf Einrichtungen der KGO sich mit der Frage beschäftigen, was bei der Suche nach den Anteilen von Frauen – entweder am “erinnerten Werk” der Männer oder an den Institutionen selbst – zutage tritt. Dabei sollen in Vergessenheit geratene Akteurinnen der Einrichtungen wiederentdeckt und Ansätze und Methoden zur Auffindung und Anerkennung der Beiträge von Frauen in kulturellen Gedächtnisorten entwickelt werden. Für eine Keynote konnte die Kunsthistorikerin Dr. Jennifer Moldenhauer gewonnen werden, von der das Konzept der “integrierten” Ausstellung Der zweite Blick: Frauen im Berliner Bode-Museum stammt.
Die Beschäftigung mit der männlichen Prägung speziell kultureller Gedächtnisorte soll schließlich zu einer allgemeinen Auseinandersetzung mit der derzeit herrschenden Gedächtnispolitik führen: Wie, was und (an) wen erinnern wir und unter welchen Vorzeichen und Bedingungen geschieht dies? Damit steht die Art und Weise, wie Erinnerung und kulturelles Erbe in einer Gesellschaft gestaltet, bewahrt und präsentiert werden, im Fokus des in Potsdam stattfindenden Workshops.
Sonntag, 22. September 2024 (Theodor-Fontane-Archiv)
18.00 Begrüßung
Repräsentation von Frauen im musealen und archivalischen Kontext – Erfahrungsaustausch und Praxisbericht (round table mit den anwesenden KGO-Vertreter*innen)
anschl. Führung durch die Jubiläumsausstellung Emilie200 des Theodor-Fontane-Archivs
Montag, 23. September 2024 (Pfingstberghaus)
10.00 Begrüßung durch die Sprecher*innen der KGO (Dr. Sylke Kaufmann, Lessing-Museum Kamenz, und Dr. Jörg Hansen, Bachhaus Eisenach)
10.15 Begrüßung und Einführung in das Thema des Workshops(Prof. Dr. Peer Trilcke, Theodor-Fontane-Archiv Potsdam)
10.30 Dr. Jennifer Moldenhauer, Research Council Field of Focus 3, Universität Heidelberg: Die integrierte Ausstellung „Der zweite Blick: Frauen“ im Bode-Museum
Kaffeepause
11.45 Dr. Ute Pott, Gleimhaus. Museum der deutschen Aufklärung, Halberstadt: Themenjahr „Frauen und Künste“ (2022/23) und die neue Dauerausstellung (2024)
12.30 Dr. Barbara Gribnitz, Stiftung Kleist-Museum, Frankfurt (Oder): Gedächtnispolitik des Kleist-Museums aus der Perspektive der Frauen (Ulrike von Kleist, Marie von Kleist, Henriette Vogel, Wilhelmine von Zenge und Caroline Fouqué)
Mittagspause
14.30 Dr. Sylke Kaufmann, Lessing-Museum Kamenz: Ernestine Christine Reiske – Eine gelehrte Frau im Schatten berühmter Männer
15.15 Cornelia Thierbach, Mendelssohn-Haus Leipzig:Idee und Umsetzung der Dauerausstellung zu Fanny Hensel (2017)
Kaffeepause
16.30 Team des Theodor-Fontane-Archivs Potsdam: Das Theodor-Fontane-Archiv als weibliches Archiv
17.15 Abschlussdiskussion und Verabschiedung
Der Workshop wird organisiert vom Theodor-Fontane-Archiv der Universität Potsdam im Auftrag der Arbeitstagung “Kulturelle Gedächtnisorte von nationaler Bedeutung” (KGO). Er wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Der Workshop (23.09.2024) findet sowohl als Präsenzveranstaltung im Pfingstberghaus (Groß Weinmeisterstr. 45a, Potsdam-Nauener Vorstadt) als auch online über die Videokonferenzsoftware Zoom statt. Die Zahl der analogen Teilnehmer*innen ist beschränkt. Der Eintritt ist frei. Die Anmeldung für beide Formate erfolgt per E-Mail an fontanearchiv@uni-potsdam.de.
Mehr anzeigen
Zeit
22. September 2024 18:00 - 23. September 2024 18:00(GMT+02:00)
Ort
Universität Potsdam
Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam