Gefühle am Ende der Welt • Folge 11: ÜBERFORDERUNG 

Gesprächsreihe von und mit Henrike Kohpeiß, Philipp Wüschner und Gästen

Es ist zu viel. Einige sagen es und die allermeisten spüren die Überforderung, mit den Verschiebungen im politischen und alltäglichen Leben umzugehen, geschweige denn, angemessen auf sie zu reagieren. ÜBERFORDERUNG spricht von einem Missverhältnis zwischen den inneren Kapazitäten einer Person und den äußeren Anforderungen, die an sie gestellt werden. In der Überforderung, das heißt, wenn es eigentlich schon zu spät ist, werden die Grenzen unserer Fähigkeiten, Ressourcen und Belastbarkeit sichtbar. Damit wird das Wort schnell zu einem Kampfbegriff, im Namen dessen sich das Gebotene verzögern und symbolisches Handeln begründen lässt. Überforderung ist immer auch eine Krise des Imaginären und der Verlust von Bildern und Worten, die der Gegenwart angemessen wären. Sie ist, mit Lacan gesprochen, das ständige Rendezvous mit dem Realen. In ihr liegt damit auch die Chance, sich von falschen Hoffnungen zu verabschieden und sich dem Wesentlichen zuzuwenden.

In der ersten Folge der dritten Staffel von Gefühle am Ende der Welt begrüßen wir Hanno Hauenstein und Sinthujan Varatharajah, um zu verstehen, was es heißt, das Wirkliche mit dem Möglichen in Einklang zu bringen.

சிந்துஜன் வரதராஜா (Sinthujan Varatharajah) ist als Essayist*in und politische Geograf*in tätig. Ihr*Sein erstes Buch an alle orte, die hinter uns liegen erschien 2022 im Hanser Verlag. Im selben Jahr erschien im Wirklichkeit Books Verlag Englisch in Berlin, ein Gesprächsband mit der Künstlerin Moshtari Hilal. Ihr nächstes gemeinsames Buch Hierarchien der Solidarität erscheint im November 2024. வரதராஜா arbeitet derzeit an einem weiteren Buchprojekt, das 2025 im Hanser Verlag erscheinen wird.

Hanno Hauenstein ist ein in Berlin lebender, unabhängiger Journalist und Autor. Seine Arbeiten sind u.a. in The Guardian, The Intercept und der Freitag erschienen.