Gefühle am Ende der Welt • Folge 4: NÄHE

Do18Mai20:00Do22:00Gefühle am Ende der Welt • Folge 4: NÄHEGäste: Monika Rinck und Mohamed AmjahidVeranstaltungsartGespräch

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Nähe ist die Bedingung für Wirksamkeit in jeder gewaltlosen menschlichen Interaktion. Damit wir einander verändern oder helfen können, müssen wir uns in die Nähe begeben, wo es bestenfalls warm und sicher, manchmal auch eng und klebrig, immer aber riskant ist. Distanz und Nähe haben aber in den Pandemie-Jahren auf seltsame Weise ihre Rollen getauscht. Während Distanz zum Zeichen von Solidarität und Umsichtigkeit wurde, wurde Nähe zur potenziellen Gefahr. In welchen Formen vollzieht sich die Rückkehr der Nähe? Wie geht es den Räumen, in denen sie gewöhnlich praktiziert wurde? Wie funktionieren Feiern, Knutschen und U-Bahn-Fahren nach der Erfahrung des social distancing? Gibt es Medien und Sprachen, die Berührung ersetzen oder ihr Ausbleiben kompensieren? Die Zeit scheint gekommen zu sein, um über Nähe zu reden, ihren Verlust und ihre Wiedergewinnung, ihre Verheißung aber auch ihre Bedrohlichkeit, und über die Arten und Weisen sie herzustellen und zu verspielen. Welche Wege findet die Nähe, um Menschen in komplexen Beziehungsformen, politischen Verhältnissen und kulturellen Gegebenheiten einander nicht fremd werden zu lassen?

Monika Rinck lebt als Autorin und Übersetzerin in Berlin und Wien und veröffentlicht seit 1998 Gedichte, Essays und Übersetzungen in diversen Verlagen. 2012 erschien der Lyrikbank HONIGPROTOKOLLE für den sie den Huchel-Preis erhielt. Im Frühjahr 2019 erschien das Lesebuch CHAMPAGNER FÜR DIE PFERDE im Fischer Verlag und der Lyrikband ALLE TÜREN bei kookbooks, im Frühjahr 2023 folgt die Publikation BEGRIFFSSTUDIO 1 – 4.999 bei Spector Books. Monika Rinck ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und Vize-Präsidentin der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2020 hielt sie die Frankfurter Poetikvorlesung, 2021 hatte sie die Berliner Gastdozentur für deutschsprachige Poetik inne und erhielt den Berliner Literaturpreis. Sie kooperiert mit Musiker:innen und Komponist:innen und übersetzt aus dem Englischen und, gemeinsam mit Orsolya Kalász, aus dem Ungarischen sowie mit weiteren Kooperationspartner:innen aus dem Slowenischen und Schwedischen. Bis März 2023 unterrichtet sie am Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, im April wechselt sie an die Kunsthochschule für Medien in Köln. begriffsstudio.de

Mohamed Amjahid wurde als Sohn sogenannter Gastarbeiter:innen 1988 in Frankfurt am Main geboren, die Schule besuchte er bis zum Abitur in Marokko. In Berlin und Kairo studierte er Politikwissenschaften und forschte an verschiedenen anthropologischen Projekten in Nordafrika. Schon während des Studiums arbeitete er als Autor und Journalist, unter anderem für die taz, die Frankfurter Rundschau und den Deutschlandfunk. Er schreibt als freier Journalist unter anderem für den Spiegel, den WDR und die Süddeutsche Zeitung. Zuletzt erschienen ist von ihm im Piper-Verlag sein Buch Let’s Talk about Sex, Habibi. Liebe und Begehren von Casablanca bis Kairo.

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Zeit

18. Mai 2023 20:00 - 22:00(GMT+02:00)

Volksbühne Berlin

Linienstraße 227, 10178 Berlin

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