Gefühle des Krieges, Krieg der Gefühle. Affekt und Gewalt in der Erinnerungspolitik

Di11Feb19:15Di20:45Gefühle des Krieges, Krieg der Gefühle. Affekt und Gewalt in der ErinnerungspolitikPolina Aronson im Gespräch mit Irina Scherbakowa und Svetlana MüllerVeranstaltungsartGespräch

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Auch wenn wir das Gegenteil gerne glauben möchten, sind Kriege keine Sache der Vergangenheit, sondern der Gegenwart: Sie entfalten sich vor unseren Augen hier und jetzt. Um ihre Bedeutung zu interpretieren und das von ihnen gebrachte Übel zu verstehen, greifen wir dennoch kontinuierlich auf die Erfahrungen früherer Generationen zurück und darauf, wie sie damit umgegangen sind, Opfer, Zeugen und manchmal auch willige und unwillige Täter von Kriegen zu sein. Vergangenheitsaufarbeitung bedeutet auch, die affektiven Auswirkungen von Gewalt zu verarbeiten. Welche Gefühle können in diesem Prozess entstehen? Wessen Gefühle spielen in diesem Prozess eine Rolle und warum? Können wir die Gefühle der Menschen in der Vergangenheit verstehen?

Die SFB-Öffentlichkeitsbeauftragte Polina Aronson moderiert die Diskussion mit der Historikerin und Mitbegründerin der russischen NGO Memorial International Irina Scherbakowa und Svetlana Müller, Leiterin der PANDA Platforma, einer Kulturinitiative insbesondere für Künstler und Performer aus der ehemaligen UdSSR.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

Auch im Live-Stream via Zoom (hier registrieren)

Svetlana Müller wirkte 1991 im TaMtAm, dem ersten Independent-Club Russlands, mit und setzte ihre Karriere als Kulturmanagerin 1994 in Berlin fort. Sie widmete sich kuratorischen Tätigkeiten, organisierte europaweit Tourneen für osteuropäische Bands und engagierte sich im zivilgesellschaftlichen Bereich. Sie setzt sich für demokratische Veränderung im osteuropäischen Raum ein. Seit 2018 ist sie die erste Vereinsvorsitzende von PANDA platforma e.V., einem interdisziplinären und formatoffenem Kunstraum für alle.
 
Irina Scherbakowa ist eine russische Germanistin und Kulturwissenschaftlerin. Sie ist Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2014 wurde sie mit dem Carl-von-Ossietsky-Preis für Zeitgeschichte und Politik und 2017 mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet. Sie lebt seit 2022 im Exil in Deutschland und setzt dort ihre Arbeit fort.

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11. Februar 2025 19:15 - 20:45(GMT+01:00)

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