HERland AllStars Literaturfestival
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Vom 4. bis 6. Juli laden wir zum HERland AllStars Literaturfestival ein, das Lesungen, Diskussionsrunden und ein Programm rund um feministische Kriminalliteratur bietet.
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Vom 4. bis 6. Juli laden wir zum HERland AllStars Literaturfestival ein, das Lesungen, Diskussionsrunden und ein Programm rund um feministische Kriminalliteratur bietet. Mit dabei sind renommierte Kriminalautorinnen und Literaturvermittlerinnen des Netzwerks – darunter Christine Lehmann, Monika Geier, Merle Kröger, Else Laudan, Gudrun Lerchbaum, Sophie Sumburane, Nikola Anne Mehlhorn, Uta-Maria Heim, Doris Hermanns, Katja Bohnet, Doris Gercke, Susanne Saygin und Kirsten Reimers.
Neben Lesungen liegt der Fokus auf dem Dialog: HERland fördert Solidarität und Vernetzung unter Autor*innen, Leser*innen und Vermittler*innen. In Gesprächen über gemeinsame Herausforderungen und Ziele wird nicht nur individuelle Kreativität gestärkt, sondern auch das kollektive Bewusstsein für den Wandel, den Literatur anstoßen kann.
PROGRAMM
4. Juli
Einlass: 18:30 Uhr
Start: 19 Uhr
HERland AllStars: Lange Lesenacht politischer Krimiautorinnen
Lesung Sophie Sumburane, Binge-Reading der Gottlosen und Erfolgreichen, mit Gesprächen und performativem Abschluss
Zum Auftakt liest die Krimiautorin Sophie Sumburane live den noch unveröffentlichten Text, mit dem sie gerade beim Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis 2025 in Klagenfurt antritt.
Dann folgt die Selbstvorstellung von HERland, moderiert von Ariadneverlegerin Else Laudan, mit Lesungen aller anwesenden HERland-Autorinnen aus ihren aktuellen Kriminalromanen: Christine Lehmann liest Alles nicht echt, Gudrun Lerchbaum liest Niemand hat es kommen sehen, Uta-Maria Heim liest Tanz oder stirb und es lesen Nikola Anne Mehlhorn (Widerstund), Monika Geier (Antoniusfeuer) und Susanne Saygin (Crash) und Katja Bohnet.
Zum Abschluss performen Merl Kröger, Rubaica Jaliwala und Ayla Güney eine dreisprachige Lesung des derzeit auf der 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst präsentierten Audiostücks Was fehlt – Eksik Olan Ne – What’s Missing, live aufDeutsch, Englisch und Türkisch: Ein Beitrag zur Erzählung von Weltgeschehen, Wahrheit und Verschwiegenem, zugleich eine Brücke zu den Themen des folgenden Abends.
Hier jetzt kostenfrei für den ersten Tag anmelden.
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5. Juli
Einlass: 18:30 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Eine bessere Welt ist möglich: Aktivismus als Wellnessprogramm
Beginnend mit einer Lesung aus Riot Girl von Susanne Kaiser, dann offene Podiumsdiskussion mit den HERland AllStars
Das Weltgeschehen ist für viele Feminist*innen aktuell mehr Horror als Krimi: Reaktionäre Ultramännchen führen inhumane Kriege – gegen Menschen, gegen Ideen. Sie veranstalten Kehraus mit den eben erst erkämpften Ansätzen, die Welt weniger kolonialistisch und patriarchal zu lesen. Der Ton wird aggressiver, Hasspropaganda und Gewalt nehmen zu, soziale und kulturelle Strukturen bröseln, Gesellschaften und Ökosystemen droht Kollaps.
Was tun gegen Perspektivlosigkeit, Zersplitterung, Lähmung und Depression?
Der Titel dieses Abends deutet eine Richtung an: Aktiv werden – politisch, zivilgesellschaftlich, erzählerisch. Erzählen als Widerstand, als Verbindung, als Form von Self-Care. Mit scharfen Bestandsaufnahmen, kritisch historischem Blick und einer Prise Utopie tasten wir uns diskutierend an die Frage heran, welche Rolle das Erzählen jetzt spielt.
Wir fragen:
Was für Geschichten brauchen wir jetzt?
Wie lässt sich gegen rechts anschreiben?
Welche Rolle spielt Genreliteratur – historisch, aktuell, politisch? Was kann sie leisten?
Kann Literatur Angst und Hetze etwas entgegensetzen?
Und wir fragen die Schreibenden und Lesenden:
Wie können wir durch Schreiben und Lesen der Vereinzelung entgegenwirken und Kinships bilden – Verbindungen, die tragen, stärken, funkeln?
Diskussionsimpulse bieten u. a. diese Themenfelder:
Wohin mit den Faschisten? Erzählen als feministische Arbeit
Das Patriarchat: Ein Täterprofil
Populäre Form & politisch-emanzipatorische Anliegen, dazu noch mit Exzellenzanspruch: Was kann das?
Wie viel Realismus? Genre an der Grenze zum Dokumentarischen
Dekolonisierung der Spannungsliteratur – Fenster zur Welt
Grenzen überwinden – immer noch, schon wieder? Krimi oder Nichtkrimi, worum geht’s JETZT?
Hier jetzt kostenfrei für den zweiten Tag anmelden.
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6. Juli
Beginn: 11 Uhr
Matinée von HERland für Autorinnen, Lesende und Aktivist*innen
Am letzten Festivaltag werden im Rahmen einer Matinée Themen wie zivilgesellschaftliches Engagement, widerständiges Erzählen, politische Lesekultur und solidarische Bündnisse im Mittelpunkt stehen.
Kürzlich stand im Guardian ein Text von Naomi Klein & Astra Taylor, der den weltweiten Kurs der extremen Rechten als „Endzeitfaschismus“ entlarvt: technokapitalistische Fluchtfantasien kombiniert mit autoritärem Nationalismus und skrupelloser Inkaufnahme von Umweltzerstörung und Massenelend (dt. Übs. in Ausg. 6-25 der „Blätter für dt. & internationale Politik“). Klein/Taylor kommen zum Vorschlag einer starken Gegenerzählung: “Wir kontern ihre Apokalypseerzählung mit einer viel besseren Erzählung darüber, wie wir die bevorstehenden harten Zeiten überleben können, ohne irgendwen zurückzulassen. […] Einer Erzählung nicht vom Ende der Welt, sondern von besseren Zeiten; nicht von Vereinzelung und Herrschaft, sondern von Zusammenhalt und Zugehörigkeit.”
Wenn wir dies als unser Projekt auffassen, wie gehen wir es an? Was trägt „Krimi“ dazu bei? Und: Let’s make kin – Solidarität statt Defaitismus.
Hier jetzt kostenfrei für den dritten Tag anmelden.
Bei allen Veranstaltungen gibt es einen von HERland eigens kuratierten Büchertisch, um die Vielfalt aufrührerischer feministischer Spannungsliteratur zu zeigen, zu feiern und mitnehmbar zu machen.
4.–6. Juli 2025
Kuppelhalle, Wiese
Eintritt frei
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Zeit
4. Juli 2025 - 6. Juli 2025 (Ganztägig)(GMT+02:00)