Jahresvortrag: Burcu Dogramaci
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Städte konstituieren sich durch Migrationsbewegungen – durch Binnenmigration wie auch durch grenzübergreifende Ortswechsel. Zugleich sind Metropolen seit jeher Anziehungsorte für Künstler:innen. Der Vortrag denkt diese
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Städte konstituieren sich durch Migrationsbewegungen – durch Binnenmigration wie auch durch grenzübergreifende Ortswechsel. Zugleich sind Metropolen seit jeher Anziehungsorte für Künstler:innen. Der Vortrag denkt diese beiden Dynamiken zusammen und wird mit Akzent auf das frühe 20. Jahrhundert den Zusammenhang zwischen künstlerischer Produktion, (erzwungener) Migration und urbanem Raum untersuchen. Dabei soll die Zusammenarbeit zwischen lokalen und emigrierten Kulturschaffenden aus Kunst, Fotografie und Architektur ebenso im Blick stehen wie von Exilierten gegründete Galerien, Verlage oder Zeitschriften. Welche „Arrival Cities“ (Ankunftsorte) für emigrierte Künstler:innen lassen sich in modernen globalen Metropolen wie London oder Istanbul definieren, wie bauten sich die Emigrierten eine künstlerische Infrastruktur auf? Welche Werke reflektieren Prozesse der Ankunft oder der Akkulturation? Der Vortrag plädiert für eine Erweiterung kunstwissenschaftlicher Forschungen und Methoden: den Einsatz urbaner Feldforschung, Recherche von Wohn- und Studioadressen, die Einbeziehung von Online-Antiquariaten und -Zeitungsarchiven zur Rekonstruktion historischer Ausstellungsprogramme, den Ausbau globaler Forschungskooperationen zur Einbeziehung lokalen Wissens, digitale Visualisierungen für Erkenntnisgewinn und -vermittlung – wie etwa im Forschungsprojekt METROMOD, das die Vortragende in den letzten Jahren leitete und in das sie Einblick geben wird (http://metromod.net).
Moderation: Isabella Löhr (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam / FU Berlin, assoziierte Forscherin am Centre Marc Bloch)
Sprache: auf Deutsch mit französischer Übersetzung
Anmeldung bei Eventbrite.
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Zeit
5. Dezember 2023 18:00 - 20:00(GMT+02:00)