Jean Allouch
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Lacan mit FoucaultIst eine Psychoanalyse ohne Foucault noch möglich? Seit dem Erscheinen von Foucaults Geschichte und Wahnsinn haben sich die Wege Lacans und
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Lacan mit Foucault
Ist eine Psychoanalyse ohne Foucault noch möglich?
Seit dem Erscheinen von Foucaults Geschichte und Wahnsinn haben sich die Wege Lacans und Foucaults wiederholt gekreuzt – in der Frage danach, wer spricht, nach dem Preis, den das Subjekt für das wahr sagen zu zahlen hat, oder danach, unter welchen Bedingungen in unterschiedlichen Diskursformationen ein Subjekt aufscheint. Die Art und Weise, wie sich das Subjekt des Begehrens mit dem Wissen verknotet, wirft zugleich die Frage nach dem Zusammenhang von Geistigkeit und Erotik auf.
Sich der Sprache des Wahnsinns zu nähern, erfordert von der Psychoanalyse, sich von der Sprache der Medizin zu entfernen. Diese Aufgabe hat sie, trotz aller Bemühungen, bis heute nicht erfüllt. Sie müsste sich dazu in eine andere, auch ältere Genealogie einer ‘Technik der Subjektivierung‘ einschreiben, deren Linien Foucault in seiner Vorlesung Die Hermeneutik des Subjekts nachzeichnet.
Jean Allouch ist Psychoanalytiker in Paris. Nach dem Studium der Psychologie (Montpellier) und der Philosophie (Paris Sorbonne) besuchte er von 1963 an die Seminare Lacans, der auch sein Analytiker war. Nach Auflösung der École freudienne de Paris war er Mitbegründer der Zeitschrift Littoral und kurz darauf der École lacanienne de psychanalyse (ELP). Mit der Reihe Les grands classiques de l’érotologie moderne, die er im Verlag Epel leitet, möchte er in Frankreich grundlegende Arbeiten aus dem Feld der queer und gender studies bekannt machen. Seine Bücher sind unter anderem: Lettre pour lettre (1984, 2. Auflage 2021), Marguerite, ou l’Aimée de Lacan (1990), Érotique du deuil au temps de la mort sèche (1995), La Psychanalyse, une érotologie de passage (1997), Le sexe du maître (2001), La psychanalyse est-elle un exercice spirituel? Réponse à Michel Foucault (2007,Übers.: Ist die Psychoanalyse eine geistige Übung?, 2021 im Turia+Kant Verlag), L’Amour Lacan (2009), L’Autresexe (2015) sowie kürzlich: Nouvelle remarques sur le passage à l’acte (2019), Transmaître (2020).
Auf Französisch
mit deutscher Übersetzung als Handout
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Organized by
Eine Kooperation der Freud-Lacan-Gesellschaft mit dem ICI Berlin
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Zeit
12. November 2021 19:30 - 21:30(GMT+01:00)
Ort
ICI Berlin
Christinenstr. 18-19