Kohei Saito
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Die Beziehung zwischen Marxismus und Degrowth gilt gemeinhin als antagonistisch. Während der Marxismus die ambivalente Haltung von Degrowth zur Marktwirtschaft kritisierte, lehnte Degrowth die Fixierung
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Die Beziehung zwischen Marxismus und Degrowth gilt gemeinhin als antagonistisch. Während der Marxismus die ambivalente Haltung von Degrowth zur Marktwirtschaft kritisierte, lehnte Degrowth die Fixierung auf das Produktivitätsparadigma ab.
Heute gilt der Kapitalismus als Ursache der Klimakrise, und es ist geboten, die kapitalistische Produktionsweise zu problematisieren und Alternativen zu entwerfen. In diesem Zusammenhang kann die marxistische Tradition dazu beitragen, die Idee des Degrowth zu bereichern. Denn wenn man die intellektuelle Entwicklung von Marx aufmerksam verfolgt, wird deutlich, dass der späte Marx seinen früheren Optimismus in Bezug auf technologischen Fortschritt und ewiges Wachstum kritisch reflektierte und er sogar dazu kam, Degrowth als das Modell einer zukünftigen Gesellschaft zu akzeptieren, zu dem die westlichen Gesellschaften „zurückkehren“ sollten. In diesem Sinne ist der „Degrowth-Kommunismus“ für Marx eine alternative Vision der zukünftigen Gesellschaft im Anthropozän.
Eine Veranstaltung des Akademienvorhabens „Marx-Engels-Gesamtausgabe“ und der Internationalen Marx-Engels-Stiftung (IMES).
PROGRAMM
Einführung
- Michael Quante (Akademiemitglied | Vorsitzender der Internationalen Marx-Engels-Stiftung (IMES) | Universität Münster)
Vortrag
- Kohei Saito (University of Tokyo)
Der Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
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Zeit
8. September 2023 18:00 - 20:00(GMT+01:00)