Konsum als Arbeit
Mi27Nov18:30Konsum als ArbeitMit Bazon Brock und Wolfgang UllrichVeranstaltungsartGespräch
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War Konsum lange Zeit mit Passivität, vor allem aber mit Verschwendung und Irrationalität assoziiert, während Produktion als etwas Aktives und als Arbeit gewürdigt wurde, so mehren sich in den letzten
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War Konsum lange Zeit mit Passivität, vor allem aber mit Verschwendung und Irrationalität assoziiert, während Produktion als etwas Aktives und als Arbeit gewürdigt wurde, so mehren sich in den letzten Jahren die Anzeichen dafür, auch Konsum als Form von Arbeit zu begreifen.
Insbesondere das Marketing hat etliche Strategien entwickelt, um Konsumieren als Arbeit erfahrbar zu machen. Diese Umpolung hat weitreichende Folgen, da Menschen, die sich weniger Konsum als andere leisten können, auf einmal umso mehr als defizitär – als passiv oder ignorant – wahrgenommen werden. Umgekehrt dürfen sich engagierte Konsumenten als besonders aktiv und fleißig, gar als kreativ und verantwortungsbewusst und damit als überlegen gegenüber anderen erleben.
Damit aber wird eine neue Klassengesellschaft möglich. Muss eine zeitgemäße Sozialpolitik deshalb stärker als bisher auch die Rolle des Konsums in den Blick nehmen? Und welche konkreten Forderungen ließen sich daraus ableiten?
Zur Person:
Wolfgang Ullrich lebt als Kulturwissenschaftler und freier Autor in Leipzig. Er veröffentlichte zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, zu bildsoziologischen Fragen sowie zur Konsumtheorie. Zu seinen Büchern im Kontext des Abendthemas zählen „Alles nur Konsum. Kritik der warenästhetischen Erziehung“ und „Wahre Meisterwerte. Stilkritik einer neuen Bekenntniskultur“.
Siehe auch: www.ideenfreiheit.wordpress.com
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Zeit
27. November 2019 18:30(GMT+01:00)