Kunst – Komik – Kritik
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Konzeption und Organisation: Emira Donlagic, Emma Gebbeken, Walter Schilling, Johannes Schultz Gefördert durch die Humboldt-Universitäts-Gesellschaft Zensur ist ein vielschichtiger
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Konzeption und Organisation: Emira Donlagic, Emma Gebbeken, Walter Schilling, Johannes Schultz
Gefördert durch die Humboldt-Universitäts-Gesellschaft
Zensur ist ein vielschichtiger Begriff ohne einheitliche Definition. Nikola Roßbach versteht Zensur als institutionelle Kontrolle von Meinungsäußerungen vor und nach ihrer Publikation. Das Symposium greift diese Definition auf und untersucht das Potenzial von Komik, gesellschaftliche Normen zu unterlaufen. Komik, etwa in Form von Ironie, Parodie oder Satire, inszeniert Normverstöße, die soziale und politische Ordnungen infrage stellen können.
Im 20. Jahrhundert erlebte Zensur in verschiedenen Regimen, wie dem Nationalsozialismus, eine extreme Ausprägung. Dennoch gab es auch in westlichen Demokratien Formen der Zensur, was zeigt, dass Zensur und Meinungsfreiheit historisch komplex sind.
Das Symposium untersucht das Zusammenspiel von Komik und Zensur in vier Bereichen: ästhetische Verfahren, Gattungsfragen, Komik als geduldete Kritik und die Grenzen der Komik. Ziel ist es, das Forschungsfeld „Zensur und Komik“ zu erweitern und ein internationales Netzwerk zu fördern.
Programm
Mittwoch, 23.10.2024
16:15 – 16:45 Begrüßung und Eröffnung
16:45 – 17:45 Johanna Fehrle (Berlin): Travestie der Travestie? Zu Komik, Geschlechtercodes und Subversion in Marieluise Fleißers Erzählung „Die Vision des Schneiderleins“
17:45-18:45 Patrick Bau: (Wien): Gelächter als Aushandlungsarena: Komik als Rahmen gesellschaftlichen Umdenkens
Donnerstag, 24.10.2024
9:30 – 10:30 Simon Angerer (Wien): Schreibweisen der Infragestellung. Sprachliche Ausgestaltung des Komischen: Einige Fallbeispiele
10:30 – 11:30 Marleen Adler (Paris): Die inszenierte Ehe von Coluche und LeLuron
11:30 – 11:45 Kaffeepause
11:45 – 12:45 Hannah Wachter (Paris): Satire und Zensur in der Zeitschrift „Le canard enchaîne“
12:45 – 13:45 Walter Schilling (Lausanne): Gedudelte Kritik in der Satirezeitschrift „Eulenspiegel“
13:45 – 14:45 Mittagspause
14:45 – 15:45 Klara Beetz (Berlin): It’s HIB to be gay. Die Rolle der Parodie im neuen Selbstverständnis der queeren Community des Travestiekabaretts Hibaré in der DDR
15:45 – 16:00 Kaffeepause
16:00 – 17:00 Emma Gebbeken (Köln): An den Grenzen der Zensur. Der Regisseur Erich Engel zwischen NS-Propaganda und Subversion
17:00 – 18:00 Johannes Schultz (Berlin): Komik und Zensur bei Schostakowitschs Oper „Die Nase“
Freitag, 25.10.2024
10:00 – 11:00 Margarethe von Campe (Berlin): Subversiver ‘Unfug’. Carl Einsteins „Die schlimme Botschaft“ auf der Anklagebank
11:00 – 11:15 Kaffeepause
11:15 – 12:15 Charlotte Reihs: (Wien): „Das Proletariat muß hören lernen!“ Zur Kritik der Arbeiter-Radio-Bewegung am bürgerlichen Rundfunkprogramm der Weimarer Republik
12:15 – 13:15 Emira Donlagic (Berlin): „Was ich will, […] diese Nabelschnur durchreißen.“ Komik und Zensur bei Thomas Brasch
13:15 – 15:30 Verabschiedung und gemeinsames Mittagessen zur Vernetzung
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Zeit
23. Oktober 2024 16:15 - 25. Oktober 2024 15:30(GMT+02:00)