Markers – Material Delineations of the Present
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Begrenzte Kapazität. Anmeldung unter Registration_Markers@hkw.de Von Mikroplastik in Gewässern und Organismen über die Verbreitung von Neobiota in neuen Lebensräumen bis hin
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Begrenzte Kapazität. Anmeldung unter Registration_Markers@hkw.de
Von Mikroplastik in Gewässern und Organismen über die Verbreitung von Neobiota in neuen Lebensräumen bis hin zur Anhäufung von Radionukliden aus Kernwaffentests – jeder anthropogene Marker hat eine politische, technologische und ökologische Vorgeschichte.
Ausgehend von der Online-Publikation Anthropogenic Markers, untersuchen acht Gespräche in drei Zeitfenstern, wie ein bestimmter chemischer oder biologischer Fingerabdruck zu einer Demarkation für die neue geologische Epoche des Anthropozäns wird.
Forscher*innen der Anthropocene Working Group, Geisteswissenschaftler*innen und Künstler*innen geben Einblick in die Praxis „anthropozäner Forensik“. Die Vorträge befassen sich mit Methoden der Datenanalyse und Techniken der Datierung, angewandt, um individuelles Signal und Rauschen voneinander zu trennen – sowie mit den Laborpraktiken zur Beweisführung des Anthropozäns.
1: Environmental Markers to Chemical Violence
Mit Lesley Green, Michelle Murphy, Simon Turner
15–16.30h
Vortragssaal
Wie verbinden wir das Anthropozän demarkierende Schadstoffmarker mit den ausbeuterischen und ungleichen anthropogenen, ökonomischen und industriellen Systemen, die sie hervorgebracht haben? Trägt die Verwendung von Schadstoffe bei der Bestimmung eines globalen Wandels auf geologischer Ebene auch dazu bei zu verstehen, dass die Verschmutzung nicht einfach „verschwindet“ – und dass sämtliche Bewohner*innen des Planeten inzwischen Archive der Verschmutzung sind?
2: What’s So Micro About Plastics?
Mit Kat Austen, Juliana A. Ivar do Sul, Jérôme Kaiser, Joana MacLean
15–16.30h
Auditorium
Durch die rasche Verbreitung von Kunststoffen in Luft, Gewässern und Ozeanen hat sich in den letzten Jahrzehnten eine mikroplastikhaltige Sedimentschicht gebildet. Welche feineren Analysemethoden sind notwendig, um sie zu messen? Was verrät der Bohrkern aus der Ostsee über Mikroplastik? Und was enthüllt dieser über die Schwierigkeit, Quellen und sozialpolitische Verstrickungen von Mikroplastik zu bestimmen?
3: Mud, Materiality & Microfossils
Mit Stephen Himson, Allison Stegner, Mark Williams, Matthew C. Wilson
15–16.30h
Ausstellungshalle 2
Welche Prozesse und wissenschaftlichen Verfahren bilden die Grundlage für die Forschung mit Mikrofossilien? Was verrät die Umwandlung materieller Neobiota in einen Datensatz über gefährdete Ökosysteme, Globalisierung und Aussterben? Wie erfassen dies moderne Forschungsarchitekturen?
4: Troubling Sedimentations
Mit Maximilian Lau, Francine M. G. McCarthy, Sybille Neumeyer
17–18.30h
Ausstellungshalle 2
Die lebensnotwendigen Stoffe Phosphor und Stickstoff haben drastische Auswirkungen hervorgebracht, die sich in der Eutrophierung von Gewässern, der Zunahme von Algenblüten und der Verschmutzung des Grundwassers niederschlagen. Welche Rolle spielen die agrarwirtschaftlichen Eingriffe der Moderne bei diesen Ungleichgewichten des ökologischen Stoffwechsels sowie dem Überschuss und der Verknappung dieser Elemente? Die Veranstaltung zeichnet die Prozesse der Zirkulation und Sedimentation von Stickstoff, Phosphor, Wissen und kulturellen Werten nach, die mit den Strömungen, Verschiebungen und Brüchen der Materie einhergehen.
5: Reading the Ashes
Mit Barbara Fiałkiewicz-Kozieł, Neil L. Rose, Benjamin Steininger
17–18.30h
Auditorium
Die Menschheit hat eine harte Lektion gelernt: Wenn etwas verbrennt, verschwindet es nicht einfach. Ob giftige Stoffe, saurer Regen oder gar die Anhäufung von Wissen, etwas bleibt stets zurück. Wie archiviert der lebendige Organismus des Torfs die Rückstände unserer Feuerkultur? Und durch welche Praktiken lassen sich die Veränderungen der Verbrennung während des Holozäns im Vergleich zum Anthropozän aufzeigen?
6: Conversations Beyond the Human
Mit Kat Austen, Nigel Clark, Kristine L. DeLong, Jens Zinke
17–18.30h
Ausstellungshalle 2
Wie erleben Korallen die Welt? Und wie spüren und archivieren ihre Körper Umweltstörungen im Kontext der Klimakrise? Diese Session lädt zur Diskussion über biologische Vielfalt, verschwommen Handlungsverantwortung und nicht-menschliche Perspektiven auf globale Umweltveränderungen ein.
7: Archaeology of the Anthropocene
Mit Shadreck Chirikure, Katrin Hornek, Kira Lappé, Oliver Sann
19–21h
Auditorium
Plastik, Beton, Keramik – ein Großteil der vom Menschen produzierten Millionen Tonnen Abfall wird noch in Millionen von Jahren als Technofossilien existieren. Was unterscheidet die Technofossilien des Holozäns von denen des frühen Anthropozäns? Was werden künftige Technofossilien sein? Und was werden unsere Überreste in Tausenden von Jahren über uns verraten?
8: Fingerprints of the Nuclear Age
Mit Bernadette Bensaude-Vincent, Andy Cundy, Irka Hajdas, Susan Schuppli, Colin Waters
19–21h
Foyer
Radioaktive Produkte haben ihre Rückstände im Boden, im Sediment, im Eis und sogar in unserem Körper hinterlassen. Wie lassen sich diese unsichtbaren, winzigen und sich allen sensorischen Daten entziehenden Strahlungsmassen messen oder sichtbar machen? Und wie ist die Geschichte politischer Geheimhaltung im Atomzeitalter noch immer in diese Praktiken eingeschrieben?
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Zeit
20. Mai 2022 15:00 - 21:00(GMT+01:00)