Mirko Tavoni

Mo10Mai18:15Mo19:45Mirko TavoniSogni e visioni nel PurgatorioVeranstaltungsartVortrag

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Im Sommersemester 2021 bietet der Direktor des Italienzentrums, Prof. Dr. Bernhard Huss, eine Vorlesung zu Dante Alighieri, mit dem Titel “Salire al Paradiso” an. Diese findet immer montags von 18 bis 20 Uhr (c.t.) statt.

Im Zentrum der Vorlesung steht der mittlere Teil von Dantes Commedia, das Purgatorio (Läuterungsberg), also derjenige Teil, in dem der Protagonist der Commedia der Hölle glücklich entstiegen ist und unter der Führung Vergils, später der Beatrice, auf dem Weg zum himmlischen Paradies die Strafen derjenigen Sünder betrachtet, die ihre Schuld in der Zeit abbüßen können, um schließlich ins Irdische Paradies auf der Spitze des Berges zu gelangen und auf den Eintritt ins Himmlische Paradies vorbereitet zu werden. Wir besprechen zunächst einführend Dantes Commedia insgesamt als einen Text, der an der Schwelle zur Frühen Neuzeit eine Summe spätmittelalterlicher Weltsichten zieht. Der weitere Verlauf der Vorlesung ist als eine Reihe von lecturae Dantis purgatoriales, also textnahen Lektüren wichtiger Gesänge des Purgatorio, angelegt, die exemplarisch interpretiert werden. Dabei werden, verteilt über den Verlauf des Semesters, renommierte Gastvortragende dem Dozenten der Vorlesung zur Seite stehen (Igor Candido, Dublin; Marcello Ciccuto, Pisa; Giuseppe Ledda, Bologna; Gerhard Regn, München; Mirko Tavoni, Pisa).

Die Vorlesung ist für Studierende der Italianistik, aber auch für Gasthörer*innen konzipiert. Die Sitzungen mit den genannten Gästen sind für alle Interessierten zugänglich.

Bei Interesse können Sie sich hier anmelden: bernhard.huss@fu-berlin.de

Prof. Mirko Tavoni (Università di Pisa): Sogni e visioni nel Purgatorio

Einführung und Moderation: Prof. Dr. Bernhard Huss 

In Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin 

Im Vortrag wird Folgendes untersucht:

 1) die drei Träume im Fegefeuer IX (il sogno dell’aquila), XIX (il sogno della “femmina balba”), XXVII (il sogno di Lia) und ihre Beziehung zu den Ereignissen, die sie vorhersagen – das heißt: im ersten Traum der Eingriff von Lucia, die Dante zum Tor des Läuterungsbergs bringt, im zweiten der Aufstieg zur Terrasse der Sünden der Wollust, im dritten die Erscheinung von Matelda am Eingang zu Eden;

 2) die ekstatischen Visionen von Milde (XV) und bestraftem Zorn (XVII) in ihrer Parallelität zu den Beispielen von Demut an der Wand der ersten Terrasse (X) und von bestraftem Stolz auf dem Boden derselben Terrasse (XII);

 3) die allegorische Prozession der Lieder um Eden (XXIX und XXXI-XXXII), die vor den Augen des Pilgers stattfindet, ist also keine Vision, sondern sie spielt die Visionen der Apokalypse und Hesekiels nach.

 In allen diesen Fällen besteht daher eine absichtliche, beharrliche Parallelität zwischen dem, was auf der Reise geschieht, und dem, was in den “inneren Visionen” passiert, die Dante als Charakter während der Reise erlebt. Wir werden Fragen nach der Bedeutung dieser Parallelität stellen, die sich wiederum in der einzigen Traumvision birgt, die laut dem Autor Dante die gesamte Jenseitsreise enthält.

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Zeit

10. Mai 2021 18:15 - 19:45(GMT+02:00)

Freie Universität Berlin

Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin

Freie Universität Berlin