Modelle und Praktiken von Intervention
Details
Veranstaltung in deutscher Lautsprache | Eintritt frei | Anmeldung erbeten | kein barrierefreier Zugang | Online-Teilnahme möglich Angesichts der Heterogenität und Disparität
Details
Veranstaltung in deutscher Lautsprache | Eintritt frei | Anmeldung erbeten | kein barrierefreier Zugang | Online-Teilnahme möglich
Angesichts der Heterogenität und Disparität von Kunst und Gesellschaft wird im Workshop der Frage nachgegangen, ob sich künstlerische Interventionen systematisieren lassen, um mit einem informierten Interventionsbegriff Praktiken der sowie Zuschreibungen von Intervention produktiv beobachten zu können. Der Interventionsbegriff (von lat. „intervenire“ – dazwischenkommen bzw. -treten; einschreiten, unterbrechen) wurde ursprünglich vor allem im Völkerrecht für militärische wie politische Interventionen verwendet. Inzwischen findet der Terminus in vielen Bereichen Anwendung. Laut Friedrich von Borries et al. ist er „nicht nur überverwendet, sondern auch unterbestimmt“ (Borries/Hiller/Kerber 2012). Ziel des geplanten Workshops ist es, über die unterschiedliche – explizite oder implizite – Verwendung des Interventionsbegriffs in der Theorie und Praxis verschiedener Disziplinen ins Gespräch zu kommen und dabei aktuelle wie historische Perspektiven miteinbeziehen. Dies soll exemplarisch anhand von Beiträgen aus den Feldern Psychiatrie und Psychotherapie, Anthropologie und Ethnografie, Politikwissenschaft und Völkerrecht geschehen. Dabei fragen wir danach, inwiefern sich im (interdisziplinären) Austausch miteinander eine Grammatik des Intervenierens entwickeln lässt, die auch auf die Künste anwendbar ist.
Ausrichtende Personen: Theresa Angenlahr vom Teilprojekt A05 und Andrea Schütte vom Teilprojekt C01
Programm
09:00-09:15 Einführung (Theresa Angenlahr, Andrea Schütte)
09:15-10:00 Andrea Schütte, Marla Heid (beide Berlin)
Zwei Perspektiven auf den Interventionsbegriff in der Kunst- und Literaturwissenschaft
Panel 1: Psychiatrie und Psychotherapie (Moderation: Henning Podulski)
10:00-11:00 Viola Balz (Berlin)
Gesundheitsfilme als neue Interventionsform zur Prävention psychischer Störungen
11:00-11:30 Kaffeepause
11:30-12:30 Eric Hahn/Thi Minh Tam Ta (beide Berlin)
Grundlagen psychotherapeutischer Interventionen und deren kultur-, sprach- und kontextsensitive Adaptation an die Bedürfnisse der psychosozialen Care-scape im vietnamesischen Berlin
12:30-13:30 Mittagessen
Panel 2: Anthropologie und Ethnografie (Moderation: Andrea Schütte)
13:30-14:30 Stephanie Schmidt (Hamburg)
In der Intervention verstrickt. Affektives Policing in der (Un-)Ordnung
14:30-15:30 Stefan Wellgraf (Berlin)
Auf wessen Seite? Aktivistische Anthropologie und die Ethnografie rechter Bewegungen
15:30-16:00 Kaffeepause
Panel 3: Politikwissenschaft und Völkerrecht (Moderation: Theresa Angenlahr)
16:00-17:00 Werner Distler (Groningen)
Im Spannungsfeld von Gewalt und Souveränität: (Humanitäre) Interventionen in der internationalen Politik
17:00-18:00 Martina Haedrich (Jena)
Vom Verbot auf Intervention zum Recht auf humanitäre Intervention – völkerrechtliche Reflexionen zur Kunst als politische Intervention
18:00-18:30 Abschlussdiskussion
SFB 1512 Intervenierende Künste, Seminarraum, Grunewaldstr. 34, 12165 Berlin
Weitere Informationen
Anmeldung erbeten bis 05.01.2024 unter c01@sfb1512.de.
Ansprechperson:
Theresa Angenlahr: theresa.angenlahr@fu-berlin.de
Andrea Schütte: a.schuette@fu-berlin.de
Mehr anzeigen
Zeit
12. Januar 2024 9:00 - 18:30(GMT+01:00)