Narrativität. Interdisziplinäre Zugänge
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Organisation: Prof. Dr. Claudia Stockinger | Dr. Christian Hißnauer Teilprojekt „Populäre Narrative des guten Lebens. Wechselverhältnisse von Medizin und Zeitlichkeit im deutschen Fernsehen“
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Organisation: Prof. Dr. Claudia Stockinger | Dr. Christian Hißnauer
Teilprojekt „Populäre Narrative des guten Lebens. Wechselverhältnisse von Medizin und Zeitlichkeit im deutschen Fernsehen“
Donnerstag 11. Bis Freitag 12. Januar 2024
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für deutsche Literatur
Dorotheenstraße 24
10117 Berlin
Raum 3.246
Narrativität spielt in allen an der FOR beteiligten Disziplinen eine Rolle. So fragt die
- narrative Medizin bspw. danach, welchen positiven Einfluss erzählende Texte in der Mediziner:innen-Ausbildung haben (können) und inwiefern narrative Kompetenzen im Umgang mit Patient:innen-Erzählungen zu einem besseren Verständnis und somit zu einer besseren Versorgung/Behandlung führen (können);
- die Sozial- und Geisteswissenschaften interessieren sich für Narrativität als Aspekt der Weltwahrnehmung und der (Re-)Konstruktion von Identität;
- Literatur- und Medienwissenschaft befassen sich mit Narrativen und Narrativität zum einen auf der Ebene der histoire, also dem ‚Was‘ der Geschichte, die erzählt wird (= handlungslogische story), und zum anderen auf der Ebene des discours, also der Art und Weise, ‚wie‘ diese erzählt wird (= erzähltechnischer plot). Das berührt auch Frage nach der Eigenzeitlichkeit medialer Texte. – Die Erzähltheorie bietet zudem ein Instrumentarium für die narrative Medizin, um Texte (seien sie mediale oder bspw. Patient:innen-Erzählungen aus Anamnesegesprächen) narratologisch zu analysieren.
- Für die Medizinethik können hingegen die in diesen Texten implizit oder explizit zum Ausdruck kommenden Werthaltungen und ihre Begründungszusammenhänge von Interesse sein.
In dem Workshop werden die unterschiedlichen disziplinären Perspektiven auf Narrativität und Narrative herausgearbeitet und aufeinander bezogen
Donnerstag, 11. Januar 2024
12.00 Uhr
Claudia Stockinger/Christian Hißnauer: Begrüßung und Einführung
12.45 Uhr
Vera King: Zur Analyse biographischer Narrationen im Kontext qualitativrekonstruktiver Forschung
13.45 Uhr
Maike Stenger/Aaron Thiesen: Zur Analyse von Expert:innen-Narrativen am Beispiel der Reproduktionsmedizin
15.00 Uhr
Isabella Marcinski-Michel: Perspektiven der Narrativen Bioethik für Erfahrungen von Zeitlichkeit und Verlust in der Reproduktion(smedizin)
16.00 Uhr
Niklas Ellerich-Groppe/Mark Schweda: Zur moralischen Bedeutung von Narrativen im öffentlichen Diskurs um intergenerationelle Solidarität in der COVID-19-Pandemie
17.15 Uhr
Thomas Heintz: „Battle der Virologie“ (taz 11.04.20). Narration in der journalistischen Berichterstattung anhand des Public-Health-Diskurses um die Heinsberg-Studie
18.15 Uhr
Claudia Stockinger: Die unerträgliche Langsamkeit der Gleichzeitigkeit
Freitag, 12. Januar 2024
10.00 Uhr
Charlotte Reihs: Erzählen „vom Ende her und auf das Ende hin”. Rückwärtsvorgänge in Ilse Aichingers Spiegelgeschichte (1949)
11.00 Uhr
Daniel Broschmann: Narrativität der Todeserfahrung. Wie eine lebensbedrohliche Herzerkrankung Vorstellungen guten Lebens verändert
12.15 Uhr
Laura Mohacsi: Zeit und Narrative Medizin. Wie Erzählungen von Krankheit und Medizin Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einen Sinn verleihen
13.15 Uhr
Holmer Steinfath: Narratives Denken ohne narrative Identität
14.15 Uhr
Abschlussgespräch/Verabschiedung
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Zeit
11. Januar 2024 12:00 - 12. Januar 2024 15:00(GMT+02:00)