Platform East: An Unholy Alliance?
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Diskurs In englischer Sprache Eine Veranstaltung des internationalen Festivals POSTWEST Mit: Regina Elsner (ZOiS, Berlin), Elżbieta Korolczuk (Södertörn Universtität, Stockholm), Radoslav Stoyanov (Bulgarian Helsinki Commitee, Sofia), Kristina Stöckl (Universität Innsbruck) Moderation: Patricia Hecht
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Diskurs
In englischer Sprache
Eine Veranstaltung des internationalen Festivals POSTWEST
Mit: Regina Elsner (ZOiS, Berlin), Elżbieta Korolczuk (Södertörn Universtität, Stockholm), Radoslav Stoyanov (Bulgarian Helsinki Commitee, Sofia), Kristina Stöckl (Universität Innsbruck)
Moderation: Patricia Hecht (taz, Berlin)
Heute bedienen sich rechtspopulistische Bewegungen und autoritäre Regierungen weltweit „christlicher Werte“, um eine konservative Sozialpolitik voranzutreiben. Sie proklamieren, die vermeintlich „wahre“ Zivilgesellschaft, jenseits von Eliten, zu repräsentieren. Vor allem in Ländern wie Russland, Polen oder Bulgarien stärkt die Anti-Gender- und Pro-Family-Agenda rechter Parteien einerseits europakritische und nationalistische Akteure. Andererseits sind diese Bewegungen auch Teil internationaler christlicher ultrakonservativer Allianzen, die in Osteuropa eine neue Bastion der Verteidigung ihrer Werte sehen. Prägnant zeigen sich diese Verbindungen am World Congress of Families (WCF) zu dem sich christliche, ultrakonservative Gruppen und Einzelpersonen versammeln, um ein traditionalistisches Familienverständnis zu verteidigen.
Was sind die treibenden Faktoren für diese „unheilige Allianz“ von Religion und Politik, in der Gender mit Demoralisierung gleichgesetzt wird? Welche Rolle spielen die katholische bzw. orthodoxe Kirche in dem Prozess? Wie positionieren und engagieren sich verschiedene Strömungen der christlichen Kirchen in diesem Wertekampf?
Regina Elsner ist Theologin und Wissenschaftlerin am ZOiS. In ihrem Forschungsprojekt Moral statt Frieden untersucht sie die Dynamiken der russisch-orthodoxen Sozialethik seit dem Ende der Sowjetunion.
Elżbieta Korolczuk ist Soziologin, Kommentatorin sowie Frauen- und Menschenrechtsaktivistin. Sie lehrt an der Södertörn-Universität in Stockholm und am American Studies Center der Universität Warschau. Ihre Forschungsinteressen umfassen Gender, soziale Bewegungen und Zivilgesellschaft. Sie ist Autorin zahlreicher Texte, u.a. zur Frauenbewegung und deren Verhältnis zum Neoliberalismus, zu neuen Formen der Staatsbürger*innenschaft und zur Politisierung von Reproduktion sowie Anti-Gender-Bewegungen in Polen und darüber hinaus.
Patricia Hecht hat für Radio und Print gearbeitet, unter anderem in Mexiko und Kolumbien, bevor sie 2012 zur taz kam. Sie war Chefin vom Dienst im Berlinteil, für die Planung der vorderen Seiten verantwortlich und arbeitet heute als Genderredakteurin im Inlandsressort. Zu ihren thematischen Schwerpunkten gehören reproduktive Rechte und Antifeminismus. Sie war Teil des internationalen Rechercheverbunds Europes Far Right zu Strategien und Netzwerken der europäischen Rechten.
Radoslav Stoyanov ist bulgarischer Menschenrechtsaktivist mit Fokus auf LGBTI-Angelegenheiten. Als Aktivist für Homosexuellenrechte, brachte er zahlreiche Fälle öffentlicher hate speech gegen sexuelle Minderheiten vor die nationale Gleichstellungsbehörde. Stoyanov ist Überwachunsbeauftragter für rechtskonservative und rechtsextreme Aktivitäten in Bulgarien. Er arbeitet als Experte beim Bulgarian Helsinki Committee und erwirbt seinen Masterabschluss in Rechtwissenschaften.
Kristina Stöckl ist Professorin am Institut für Soziologie der Universität Innsbruck. Zurzeit ist sie leitende Forscherin des ERC-geförderten Projekts POSEC- Postsecular Conflicts about religious-moral conflicts in contemporary societies. Es widmet sich insbesondere Konflikten in Bezug auf Religionsfreiheit, Gender und Sexualität sowie Bioethik.
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Zeit
26. Februar 2020 19:00(GMT+01:00)