Poesie lesen von: Alda Merini

Do06Mär19:0021:00Poesie lesen von: Alda MeriniEine nutzlose Zärtlichkeit genügt, die Welt aus den Angeln zu hebenVeranstaltungsartGespräch,Lesung

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Alda Merini (1931–2009) gilt als die bedeutendste, sicherlich als die populärste italienische Dichterin des
20. Jahrhunderts. Ihr Werk, in dem sie immer aufs Ganze ging, zeichnet sich aus durch eine existenzielle Wucht. Die Poesie sei die Haut des Dichters, heißt es in einem ihrer späten Aphorismen. In einem anderen: „Die Pistole, / die ich an meine Schläfe setze, / heißt Poesie.“ Bereits als Schülerin erfuhr Merini Anerkennung, ihre Gedichte fanden Eingang in bedeutende Anthologien. Sie, die sich selbst zeitlebens als ungebildet bezeichnete, geriet in einen Mailänder Literatenkreis, in dem auch Salvatore Quasimodo und Pier Paolo Pasolini verkehrten. Es war eine Zeit der erotischen Verstrickungen und Affären. „Ich hatte großen und seltsamen Hunger“, schrieb sie. Und: „Wenn ich einen Mann liebe, / geht er in die Geschichte ein“. Anfang der 60er Jahre wurde ihr dichterisches Schaffen für fast zwei Jahrzehnte unterbrochen. Sie wurde in eine Psychiatrie eingewiesen mit der Diagnose Schizophrenie. Ihre Rückkehr war ein Triumph: Der Band Delirium amoroso (1989) machte sie zum Star, Milva sang ihre Gedichte, sie wurde für den Nobelpreis gehandelt und war gern gesehener Gast in Talkshows. Jetzt erschien eine großzügige Auswahl ihres Werks in dem Band Die schönsten Gedichte schreibt man auf Steine (übersetzt von Christoph Ferber, Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung 2024).

Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin / Istituto Italiano
di Cultura di Berlino. Die Veranstaltung wird italienisch-deutsch gedolmetscht.

In Lesung & Gespräch: Franziska Meier | Asmus Trautsch
Moderation: Theresia Prammer
Es liest die Schauspielerin: Elettra De Salvo

Eintritt:
Eintritt frei

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Zeit

6. März 2025 19:00 - 21:00(GMT+01:00)