Popsalon Spezial
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Der Popsalon im Mai ist erneut eine Spezial-Ausgabe, also eine literarische Premiere. Nach Müller im letzten Herbst ist nun Balzer dran: Sein neuestes Werk heißt „Schmalz
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Der Popsalon im Mai ist erneut eine Spezial-Ausgabe, also eine literarische Premiere. Nach Müller im letzten Herbst ist nun Balzer dran: Sein neuestes Werk heißt „Schmalz und Rebellion. Der deutsche Pop und seine Sprache“ und handelt von der Frage, wer in Deutschland bislang in welcher Sprache gesungen, gerappt oder sich sonstwie zu musikalischer Begleitung geäußert hat und warum, und zwar von 1946 bis heute. Caterina Valente („Tipitipitipso“) wird als Postmodernistin avant la lettre gefeiert, Freddy Quinn als lyrischer Dekonstruktivist. Es geht aber auch um Krautrocker, die auf Altgriechisch singen (Amon Düül II); um den weithin vergessenen Strang der Eurodisco mit lateinischen Texten (Michael Cretu); um das rudimentäre Englisch der Beatbands und die Wiederentdeckung des Alt- und Mittelhochdeutschen in der Späthippie-Kultur der Siebzigerjahre; um die türkischsprachigen Lieder der „Gastarbeiter“-Kultur und den Deutschrap der ersten, zweiten und dritten Generation. Ein weiter, aber schlüssiger Bogen führt von Dieter Süverkrüp und Floh de Cologne bis zu Tocotronic und Helene Fischer, und natürlich tritt der große Knut Kiesewetter („Mien Gott, he kann keen Plattdüütsch mehr“) als Pionier der Weltmusik in Erscheinung. Für Müller ergibt sich damit endlich die Gelegenheit, einen Popsalon auf Schwyzerdütsch zu moderieren. Balzer antwortet im plattdeutschen Vernacular seiner proletarisch-ländlichen Herkunft. Das wird wild! Für Live-Obertitelung ist gesorgt.
Ausverkauft, evtl. Restkarten an der Abendkasse.
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Zeit
17. Mai 2022 21:15 - 22:45(GMT+01:00)