RV Messianismus: Vivian Liska
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Als Schnittpunkt zwischen Theologie und Politik, Geschichte und Philosophie ist der Messianismus ein fundamentaler Aspekt deutsch-jüdischen Denkens im frühen 20. Jahrhundert. Während der Stellenwert messianischen
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Als Schnittpunkt zwischen Theologie und Politik, Geschichte und Philosophie ist der Messianismus ein fundamentaler Aspekt deutsch-jüdischen Denkens im frühen 20. Jahrhundert. Während der Stellenwert messianischen Denkens bei Philosophen von Hermann Cohen über Walter Benjamin, Gershom Scholem und Franz Rosenzweig unangefochten ist, sind aus der jüdischen Tradition entspringende Erlösungsvorstellungen in der deutsch-jüdischen Literatur nicht nur weniger erforscht, sondern auch schwieriger auszumachen. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sie dort weniger explizit aufscheinen und sich zu keiner Lehre oder Ideologie zusammenschließen. Wie Beispiele aus dem Werk von drei der bedeutendsten deutschsprachigen jüdischen Autoren des vorigen Jahrhunderts – Franz Kafka, Else Lasker-Schüler und Paul Celan – zeigen, kann jedoch gerade in literarischen Schriften die komplexe, auf Unabgeschlossenheit, Dissens und entgrenzendem Möglichkeitssinn beruhende Affinität zwischen Messianismus und Moderne erkannt werden.
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Zeit
25. Januar 2024 18:00 - 20:00(GMT+02:00)