Silvia Lippi

Sa25Jun19:00Sa20:30Silvia LippiFeminismus und Psychose, eine notwendige AllianzVeranstaltungsartVortrag

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Öffentlicher Vortrag am Samstag, im Rahmen des Workshops, den 25. Juni um 19:00.
Silvia Lippi zu: Feminismus und Psychose, eine notwendige Allianz

Organisation: Nadine Hartmann und Camilla Croce
Der öffentliche Vortrag wird auf Englisch stattfinden.
Der Workshop findet auf Deutsch und Französisch statt.

Für beide Veranstaltung bitten wir um eine Anmeldung bei maria@hintermeier.biz.
Teilnahmegebühren: 10 Euro für Nicht-Mitglieder, 5 Euro für Mitglieder und Freunde.

Wer hat gesagt, dass Psychoanalyse und Feminismus im Widerspruch zueinanderstehen müssen? Wir werden zunächst einen Vergleich wagen von Lacans Konzeption der Mystikerin mit der SCUM-Frau von Valerie Solanas, Feministin und Schizophrener, die vor allem wegen ihres Mordversuchs an Andy Warhol Berühmtheit erlangte. Für Valerie zeichnet sich die SCUM-Frau durch Stärke, Unabhängigkeit und vor allem Vollständigkeit aus. Diese Vollständigkeit ist aber nicht von der Ordnung der imaginären Allmacht: Es ist das volle Subjekt der Psychose. Das SCUM-Manifest zeigt die Möglichkeit des Übergangs von einer neurotischen, sich auf den herrschenden Anderen beziehenden, zu einer schizophrenen, sich auf den verfolgenden Anderen beziehenden Position. Im ersten Fall wird der Andere ohne Unterlass die Auslöschung der Männer und der Papa-Mädchen betreiben, diese werden sich weiter beklagen, ihn beschuldigen, aber sich ihm gleichzeitig unterwerfen.

In der schizophrenen Beziehung ist kein Kompromiss möglich: für eine bessere Welt, die uns alle, uns ganz (nous tou.te.s) angeht, muss der Andere zur Strecke gebracht werden. Valerie Solanas psychotischer Feminismus gibt uns eine verblüffende Möglichkeit, die feministische Revolte heute neu zu bedenken, ausgehend auch von dem spezifischen Band, das sich unter Frauen bilden kann, ein Band, das auf einer verdrängten Schwesternschaft basiert, zu lange schon von dem Mainstream der Psychoanalyse vernachlässigt.

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