Streitfall Drama: Gestalten oder Vernichten – Welchen Zielen die Sprache dient

Mi19Okt10:00Mi11:30Streitfall Drama: Gestalten oder Vernichten – Welchen Zielen die Sprache dientMit Caren Jeß und Lydia HaiderVeranstaltungsartDiskussion

Details

Moderation Janis El-Bira

Digital: Stream on demand

Fluchend stößt der Mensch ein Wort im Affekt hervor, die Sprache wird mitgerissen von plötzlichem Zorn, von Schmerz oder Empörung. In einem Stück von Caren Jeß ist von einem „Dreckspfau“ die Rede, von einem „scheiß egoistischen Miestvieh“, einem „Wichser“ und „Spast“. Lydia Haider ätzt über „Fetzengestelle“, „Drecksfudel“ und „fiese Fischgeburten“. Beim Schimpfen treffen sich zwei Dramatikerinnen mit sehr unterschiedlichen Poetiken. Jeß erfindet ihr Schreiben mit jedem Stück neu. Ihre Weltentwürfe mögen an die Wirklichkeit erinnern, an ein philosophisches Konzept oder gesellschaftliche Verhältnisse, reklamieren für sich jedoch stets eine ästhetische Eigenständigkeit. Haiders Texte dagegen drängen entschieden ins Außen, wollen auch jenseits der Bühne Unruhe stiften. Sie strebt mit den Mitteln der Provokation und Übertreibung nach politischer Wirksamkeit. Im Gespräch diskutieren Jeß und Haider über ihr jeweiliges Verhältnis zur Sprache und welcher Zugang zu ihr für eine zeitgenössische Dramatik fruchtbar gemacht werden kann.

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Zeit

19. Oktober 2022 10:00 - 11:30(GMT+02:00)

Literaturforum im Brecht-Haus

Chausseestraße 125, 10115 Berlin

Literaturforum im Brecht-Haus