Theater* in queerem Alltag und Aktivismus der 1970er und 1980er Jahre

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Theater prägte die LGBTQI*-Kultur im Deutschland der 1970er und 1980er Jahre. Auf Frauenfesten und in der Tuntenkultur, in Protestperformances und Performancekunst, in der Öffentlichkeit und hinter verschlossenen Türen werden dabei
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Theater prägte die LGBTQI*-Kultur im Deutschland der 1970er und 1980er Jahre. Auf Frauenfesten und in der Tuntenkultur, in Protestperformances und Performancekunst, in der Öffentlichkeit und hinter verschlossenen Türen werden dabei ganz unterschiedliche Formen der theatralen Darstellung eingesetzt, um Sexualitäten und Geschlechter jenseits der heteronormativen Matrix sichtbar und erfahrbar zu machen. Das Wirkungsspektrum reicht dabei von politischer Agitation über subversive Parodie von Geschlecht bis zur demonstrativen Selbstdarstellung.
Diese Tagung gibt einen ersten Überblick über einen von der Theaterwissenschaft bisher vernachlässigten Bereich. Welche ästhetischen Strategien lassen sich in diesen Aufführungen ausmachen? Gibt es ein genuin lesbisches, schwules oder transgeschlechtliches Theater? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen Ost und West, Subkultur und beginnender freier Szene, sowie zwischen Lesben, Schwulen und anderen sexuellen Identitäten? Und wie lässt sich mit einer zeitgenössischen queeren Perspektive auf eine vermeintlich von Identitätskämpfen
bestimmte Zeit zurückblicken?
Freitag, 11. Oktober 2019, Schwules Museum Berlin
Lützowstraße 73, 10785 Berlin
15.00 Jenny Schrödl/Eike Wittrock: Begrüßung und Einführung
15.15 Projekt [AUF]BEGEHREN (Jonathan Achtsnit, Jeanne Louet und Fabian Schrader): Ein theatraler Einblick in schwul-lesbischen Aktivismus der 70er und 80er Jahre in Berlin
Peter Rausch: Damals in Ostberlin. Cruising verboten – Vater, Mutter, Kind erlaubt
Moderation: Jenny Schrödl
16.15 Pause
16.45 Dorna Safaian (Siegen): Protestperformance in der homosexuellen Protestbewegung der 1970er Jahren
17.30 Katharina Rost (Bayreuth): Punk, Performance, Politik – das SO36 in den 70er und 80er Jahren
Moderation: Stefanie Diekmann
18.15 Pause
18.30 Jens Richard Giersdorf (New York): Re-visiting Charlotte: Historicizing Queering
Moderation: Eike Wittrock
Samstag, 12. Oktober 2019, Freie Universität Berlin
Institut für Theaterwissenschaft, Hörsaal, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin
10.30 Jenny Schrödl (Berlin): Lesbentheater: Programme, ästhetische Formen, lesbische Stile
Eike Wittrock (Hildesheim): Das Coming Out des Theaters. Theater, Affekt und Community in den 1970er Jahren
Moderation: Stefan Donath
11.15 Pause
11.30 Lea-Sophie Schiel (Berlin): Die Kunst der Johanna Kamermans
Interview mit Jacobus Kamermans: Die Cabaret-Kultur der 1970er Jahre in der BRD
12.30 Mittagspause
13.15 Simon Schultz (Hamburg): Die große Hafenstraßenshow. Spekulationen zur schwulen Bühnengeschichte der 1980er Jahre auf St. Pauli
14.00 Peter Rehberg (Berlin): How Queer Matters: Tendenzen und Missverständnisse im deutschsprachigen Queer-Diskurs
Moderation: Fiona McGovern
14.45 Pause
15.00 Adele Dittrich Frydetzki (Hildesheim): „Bondage in Hüppstedt“? – queere Perspektiven einer 90′ Geborenen zu Körper-Aktionen von Performance-Künstlerinnen in der späten DDR
15.45 Kirsten Maar (Berlin): 5 Mann: Tanz-Szenen im Westberlin der 1980er (mit kurzen Aufenthalten im Berliner Osten und New York)
Moderation: Mariama Diagne
Ende ca. 16.30
Der Besuch der Konferenz steht allen Interessierten offen und ist kostenlos.
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Zeit
11 (Freitag) 15:00 - 12 (Samstag) 16:30
Freie Universität BerlinHabelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin