Ulrich Johannes Schneider

Di12Jan18:15Di19:45Ulrich Johannes SchneiderDer Finger im Buch. Die unterbrochene Lektüre im BildVeranstaltungsartGespräch,Vortrag

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Virtuelles Werkstattgespräch mit Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider (Universitätsbibliothek Leipzig)
Fachliche Betreuung: Dr. Christian Mathieu

Das Lesen werde wie das Schreiben immer wieder unterbrochen, klagt die Schriftstellerin Virginia Woolf 1928: Das sei ein Fluch der modernen Umwelt. Selbst die Bibliothek ist Teil „der Fabrik“ und lenkt ab.
Wie Woolf haben auch andere Literaten, etwa Marcel Proust oder Hermann Hesse, das Lesen kommentiert und seinen prekären Status betont. Schneider findet eine andere Quelle der Inspiration: die Kunst. Gemälde, Fotografien und Skulpturen halten eine Geste fest, die den Finger in das geschlossene Buch einführt. Diese intime Verbindung zwischen Buch und Lesergestalt ist selten, die Künstlerinnen und Künstler jedoch sind durchaus prominent: Raffael, Rubens und Angelika Kauffmann gehören dazu.
Was lernen wir aus den stummen Zeugen der Buchkultur? Zur Vielfalt des Lesens gehören unterschiedliche Haltungen und verschiedene Situationen der Hingabe. Es gibt die private, die gelehrte und die fromme Lektüre. Doch als inneres Erlebnis bleibt das Lesen der Betrachtung verborgen. Nur im Moment seiner Unterbrechung offenbart es sich als Dialog zwischen Geist und Text, zwischen Imagination und Literatur.

Eine Veranstaltung der gemeinsam mit der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin organisierten Vortragsreihe Visuelle Systeme – interdisziplinäre Perspektiven auf Schrift und Typografie

Virtuell via:
https://spk-berlin.webex.com/spk-berlin/onstage/g.php?MTID=eab18ff22211c1cb428db73e09491c9bd

Event-Kennnummer: 137 656 0413
Event-Passwort: 2MuRUPdvM82

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Zeit

12. Januar 2021 18:15 - 19:45(GMT+02:00)

Staatsbibliothek zu Berlin - Potsdamer Platz