Usages de Foucault
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1984-2024: Vor vierzig Jahren starb Michel Foucault. Die Tagung nimmt dieses runde Todesjahr zum Anlass, um das Werk des französischen Philosophen und Intellektuellen zu würdigen
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1984-2024: Vor vierzig Jahren starb Michel Foucault. Die Tagung nimmt dieses runde Todesjahr zum Anlass, um das Werk des französischen Philosophen und Intellektuellen zu würdigen – ein Werk, das nach Jahren des Zögerns seit langem auch in der deutschsprachigen sozial- und kulturwissenschaftlichen Theorie und Forschung in vieler Hinsicht prägend ist. Zugleich finden sich nicht nur kritische Lektüren innerhalb der Disziplinen, sondern – in den Kulturkämpfen der Gegenwart – auch polemische und politisch interessierte Verzerrungen gerade dieses Autors.
Die Tagung wendet sich (auch anspielend auf einen gleichlautenden französischen Sammelband, der im 30. Todesjahr 2014 erschienen ist) vor diesem Hintergrund den differenten Usages de Foucault zu, den verschiedenen ‚Gebrauchsweisen‘. Zum einen geht es unter diesem Titel um Arbeiten, die sich auf das Werk und den Autor selbst beziehen – in neuen Lektüren, die sich unter anderem auf posthume Neuerscheinungen beziehen können; die Begriffe im Werk neu hervorheben (z.B. environmentalité); oder neue Verbindungen zu anderen Autor:innen (wie Derrida oder Deleuze) oder zu anderen Disziplinen (wie z.B. der Kybernetik) ziehen. Zweitens interessiert die Weiterführung von Foucaults Theorievokabular, seiner Thematisierungen, Perspektiven und Methoden, im Blick auf die uns eigene Gegenwart. Drittens fragt die Tagung nach jenen derzeitigen ‚Gebrauchsweisen‘ von Foucault, die diesen Autor – vier Jahrzehnte nach seinem Tod – als ‚bedrohlich‘ empfinden, ihn abwehren. Aus welchen Gründen und mit welchen Folgen werden heute welche polemischen ‚Gebrauchsweisen‘ von Foucault verfolgt?
Christoph T. Burmeister & Heike Delitz
Um Anmeldung wird gebeten. Bitte senden Sie dazu eine Email an usages.de.foucault@gmail.com
Programm
Donnerstag, 28.November 2024
13:30 Ankommen
14:00-14:30 Christoph T. Burmeister & Heike Delitz: Begrüßung und Einführung
Marieke Louis (Stellv. Direktorin CMB): Mot d’accueil
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Foucault in der Philosophie. Moderation: Christoph T. Burmeister
14:30-15:10 Thomas Ebke (Universität Bochum): Von der Nichtphilosophie zur Historischen
Epistemologie. Das ungedachte Erbe von Jean Hyppolite im Œuvre Foucaults
15:10-15:50 Frieder Vogelmann (Universität Freiburg): Philosophie mit und nach Foucault
15:50 Pause
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Theoriegeschichte des Werkes. Moderation: Anna Daniel
16:10-16:50 Jonas Oßwald (Universität Wien): Foucault und Deleuze. Stationen eines Dialoges
16:50-17:30 Julian Müller (Universität Lüneburg): Der Regelkreis des Diskurses. Michel Foucault
und die Kybernetik
17:30 Pause
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18:00-19:30 Podiumsdiskussion ‚Usages de Foucault‘
Philipp Sarasin, Petra Gehring, Wolfgang Eßbach & Ute Tellmann
Moderation: Christoph T. Burmeister & Heike Delitz
Ab 19:30 Get together: Umtrunk und Häppchen
Freitag, 29.November 2024
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Foucaults Geschichten. Moderation: Lars Gertenbach
09:30-10:10 Lukas Rathjen & Christian Jany (ETH Zürich): Namen und Zeiten. Foucault im
Gebrauch der Geschichte
10:10-10:50 Claudia Maria Scheid (Universität Innsbruck): »L’important de cette histoire? C’est
son caractère minuscule« – Revision des ersten etwas umfassenderen em-pirischen
Datums in Histoire de la sexualité I. La Volonté de savoir
10:50 Pause
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Psy-Diskurse und die Geschichte der Gegenwart. Moderation: Andreas Folkers
11:10-11:50 Lisa Malich (Universität Lübeck): Von Frauen und Vögeln. Gebrauchsweisen der
Diskursanalyse in der Wissensgeschichte anhand des Beispiels des Nestbauinstinkts
11:50-12:30 Ole Bogner (Universität Frankfurt/M.): Environmentalität und die Genealogie der
Resilienz. Zur Regierung von harsh environments
12:30 Mittagspause (außer Haus)
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Analytische Anschlüsse an Foucault. Moderation: Maria Muhle
13:40-14:20 Louis Berger (Freiburg): Die Schuld der Hirten begreifen. Michel Foucaults
»Pastoralmacht« und der sexuelle Missbrauch in den christlichen Kirchen
14:20-15:00 Helge Schwiertz (Universität Hamburg): De-/Fragmentierende Gesellschaftstheorie
nach Foucault: Volk – Bevölkerung – Individuum
15:00 Pause
15:20-16:00 Anne Waldschmidt, Sarah Karim & Fabian Rombach (Universität Köln): Dis/ability mit
Michel Foucault als Dispositiv untersuchen. Ein Werkstattbericht
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Kritik an ‚Foucault‘. Moderation: Julian Müller
16:00-16:40 Carl Corleis (Universität Kiel): Foucaults Schriften der 1960er Jahre im Lichte der Kritik
Derridas
16:40 Pause
17:00-17:40 Jannik Oestmann (Universität Frankfurt/M.): Foucault in Frankfurt – Kanonisierung
und Kritik Foucaults in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
17:40-18:20 Jens Elberfeld (Universität Halle-Wittenberg): »Der Geist einer geistlosen Welt«. Zur
Debatte um Foucault, die Iranische Revolution und woke theory
Ab 19:30 Gemeinsames Abendessen
Samstag, 30. November 2024
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Plebejer und Revolutionäre. Moderation: Lisa Malich
09:30-10:10 Ulrich Brieler (Stadt Leipzig; Universität Leipzig): Foucault und die Revolution/das
Revolutionäre
10:10-10:50 Maria Muhle (Akademie der Bildenden Künste München): »Il y a de la plèbe«.
Foucault als Denker des Plebejischen
10:50 Pause
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Kapitalismus und Ökologie. Moderation: Ute Tellmann
11:10-11:50 Conrad Lluis: Im Pflegeheim mit Foucault. Prekäre Arbeit, vulnerables Leben und
starke Organisationen im Biokapitalismus
11:50-12:30 Stefan Rohrhirsch (Universität Bielefeld): Mit Foucault zu einer Kritik der Ökologie
12:30 Mittagspause (im Haus)
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Kritik mit Foucault. Moderation: Jens Elberfeld
13:30-14:10 Anna Daniel (FernUniversität Hagen): Konturierung einer Soziologie der Kritik in
Anschluss an Foucault
14:10-14:50 Peggy H.-Breitenstein (Universität Jena): »Es muss möglich sein, von vorn anzu-fangen
mit der Analyse und Kritik …« Betrachtungen zum Gebrauch und Nutzen der
Genealogie als Gesellschaftskritik
14:50-15:00 Abschluss
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Zeit
28. November 2024 13:30 - 30. November 2024 15:00(GMT+01:00)