Where is the Planetary?
Fr14Okt(Okt 14)19:00So16(Okt 16)18:00Where is the Planetary?VeranstaltungsartGespräch,Präsentation

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Am ersten Abend wird die gemeinschaftliche Suche nach einem Modell für ein nachhaltiges Zusammenleben unter planetaren Bedingungen vorbereitet: Welche vielfältigen Weltbilder liegen dem Umgang mit der Krise des
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Am ersten Abend wird die gemeinschaftliche Suche nach einem Modell für ein nachhaltiges Zusammenleben unter planetaren Bedingungen vorbereitet: Welche vielfältigen Weltbilder liegen dem Umgang mit der Krise des Planeten zugrunde? Wie kann daraus gemeinsame politische und gesellschaftliche Handlungsfähigkeit entstehen? In dem von Koki Tanaka entworfenen experimentellen Setting stellen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen fünf spezifische Perspektiven auf eine planetare Praxis vor: vom kosmischen Blick zurück auf unseren geologischen Erdkörper über persönliche Biografien hin zu Ethiken der Reparatur und Fürsorge und einer imaginären zweiten „Ursuppe“ für planetares Überleben.
19h
Planetary Habitability Part 1
Präsentationen
Mit Koki Tanaka, Lisa Baraitser, L. Sasha Gora, Jan Zalasiewicz (remote)
Das Planetare wird uns in dem Moment bewusst, in dem eine bestimmte Lebensweise das Lebenserhaltungssystem Erde an seine Grenzen bringt. Die Art und Weise, wie diese Schwellen überschritten, gemessen oder empfunden werden, ist jedoch sehr unterschiedlich und hängt von den Ideologien und Weltanschauungen ab, die ihnen zugrunde liegen, ebenso wie von den materiellen Einschränkungen, die sie bewirken.
Der Abend beginnt mit der Suche nach der Verortung des Planetaren, in Bezug gesetzt zu unterschiedlichen Wissensfeldern wie Sorgearbeit und Geologie. Koki Tanaka stellt seine Arbeitsweise vor und erste Modelle, das Planetare als Praxis weiterzuentwickeln, werden eingeführt.
20h
Planetary Habitability Part 2
Präsentationen
Mit Shadreck Chirikure, L. Sasha Gora, Jahnavi Phalkey, Patricia Reed, Sophia Roosth, Fernando Silva e Silva, Nikiwe Solomon, Simon Turner, Mi You, Mark Williams, Gary Zhexi Zhang
Dem Konzept der planetaren Grenzen liegen spezifische soziale und politische Annahmen zugrunde. Welche Bedeutung haben diese Annahmen für die Möglichkeiten zur Verständigung, für die Messbarkeit erdumspannender und lokaler Dynamiken sowie für die Möglichkeit, nachhaltige Gegenmaßnahmen zu vereinbaren und umzusetzen?
Der Abend wird fortgesetzt mit einem Gruppengespräch, das die chaotischen Prozesse in der Ursuppe des Lebens in den Blick nimmt, um neue Vorstellungen von Zusammenarbeit zu entwickeln. Im Anschluss daran versuchen die Teilnehmer*innen in einem assoziativen Spiel zum Verständnis grundlegender Konzepte verborgene epistemologische Differenzen freizulegen.
21h
Planetary Habitability Part 3
Präsentationen
Mit Ravi Agarwal, Felipe Castelblanco, Maria Chehonadskih, Myung-Ae Choi, Kai van Eikels, continent. (Jamie Allen, Paul Boshears, Nina Jäger, Lital Khaikin, Anna-Luisa Lorenz), John Kim, Francine McCarthy, Claire Pentecost, Adania Shibli, Rebecca Snedeker
Am zweiten Veranstaltungstag wird die Suche nach einer gemeinsamen planetaren Praxis konkret. An die fünf Forschungsfragen schließt eine Reihe von Aktivitäten an: Die Idee der „Ursuppe“ dient als Inspiration für ein gemeinsam zu entwerfendes Rezept für die Bedingungen planetarer Bewohnbarkeit. Im Zuge der Auf- und Umschichtung von überschüssigem Material aus Kulturproduktion und gebauter Umwelt stellt sich die Frage, was unserer Fürsorge bedarf, was bewahrt werden soll und was nicht. Gerechte und skalierbare Aushandlungsprozesse werden im Zustand zunehmender Erschöpfung diskutiert. Gemeinsam wird an einem planetaren Skript geschrieben. Umrahmt sind die Aktivitäten von einem Filmdreh des Künstlers Koki Tanaka. Die laufende Kamera bestimmt den Verlauf des Tages mit.
12–16h
What are the conditions for habitability?
Gestaltet von L. Sasha Gora
Mit Shadreck Chirikure, Patricia Reed, Fernando Silva e Silva, Simon Turner, Mi You
„Mock Soup“, „Red Beans und Ricely Yours“ und „Bastard Borsch“: Kann das gemeinsame Kochen dabei helfen, Probleme planetarer Bewohnbarkeit zu lösen? Beim Versuch, aus unterschiedlichen Rezepten ein einziges Gericht zu kochen, geht die Gruppe der scheinbar unlösbaren Frage nach, wie planetare Kooperation trotz gesellschaftlicher Ungleichheiten und Widersprüche gelingen kann.
12–22h
How do we tell planetary stories?
Gestaltet von continent. (Jamie Allen, Paul Boshears, Nina Jäger, Lital Khaikin, Anna-Luisa Lorenz)
Mit Ravi Agarwal, Myung-Ae Choi, John Kim, Margarida Mendes, Claire Pentecost, Fernando Silva e Silva, Rebecca Snedeker, Nikiwe Solomon
Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten ist oft unerträglich, vielleicht bringt uns die Langsamkeit am schnellsten zum Ziel. Geschichten von Mangel und Wettbewerb sollen uns die Alternativlosigkeit von rücksichtslosem Wachstum und Fortschritt vor Augen führen. Viele Erzählungen vom Anthropozän setzten die menschliche Herrschaft über die planetaren Ressourcen und Prozesse voraus. Solche Geschichten und Postkripte sind eindeutig zu hastig verfasst.
Als Langzeit-Intervention in Where is the Planetary? schlägt das experimentelle Publikationskollektiv continent. die Idee der Détente vor – eine Entspannung, ein Innehalten, eine Ruhepause, die Schutz bieten und Neues ermöglichen. Kann die retardierende Verschränkung der Détente als dehnbares wie vorausschauendes Konzept dabei helfen, andere Wege und Erzählungen planetarer Praxis zu entwickeln?
13–16h
How can habitability be measured?
Gestaltet von Gary Zhexi Zhang
Mit Jahnavi Phalkey, Sophia Roosth, Nikiwe Solomon, Mark Williams
Jeder Messung liegen spezifische Vorannahmen zugrunde. Jeder Versuch, die Möglichkeiten planetarer Bewohnbarkeit zu bestimmen, ist von bestimmten politischen, ideologischen, disziplinären und kulturellen Perspektiven beeinflusst. Daher wird die Diskussion über die Vermessbarkeit von Welten und Weltbezügen in dieser Session von einem Therapeuten begleitet, der als Beobachter zweiter Ordnung den Blick für unterschiedliche Herangehensweisen schärft.
17–21h
What planetary damage can be repaired?
Gestaltet von Koki Tanaka, Lisa Baraitser
Mit Mohammad Al Attar, Orit Halpern, Valentina Karga, Margarida Mendes, Nishant Shah, Simon Turner
Was sind die körperlichen und geistigen Ausgangsbedingungen für eine erfolgversprechende planetare Reparatur? In der gemeinsamen – theoretischen wie praktischen – Übung eine Skulptur herzustellen, bearbeitet die Gruppe Fragen der Fürsorge und Pflege, während sie ein mehrere Meter großes Objektensemble konstruiert und re-konstruiert. Im Zentrum stehen die gleichzeitige Aufmerksamkeit für die Menschen im Raum und das Material in den Händen sowie die Überzeugung, dass auch die planetare Sorgearbeit in Zeiten ökologischer Krisen die Kraft voraussetzt, immer wieder von Neuem zu beginnen.
18-22h
Who gets to decide what actions are taken?
Gestaltet von Kai van Eikels
Mit Felipe Castelblanco, Maria Chehonadskih, John Kim, Francine McCarthy, Adania Shibli
Der dritte Tag widmet sich der Suche nach Koordinaten und Überschneidungen, Konvergenzen und Spannungen, die entstehen, wenn sich unzählige Kosmologien um ein gemeinsames Anliegen gruppieren. In einer Lesung und vier Gesprächsrunden nehmen die Teilnehmer*innen die Ergebnisse ihrer gemeinschaftlich entwickelten Handlungsmodelle vom Vortag zum Ausgangspunkt. Sie diskutieren die Bedeutung sozialer Prinzipien für eine planetare Praxis sowie deren Potenzial, Bedingungen der Differenz und kollektive Verantwortung einzubeziehen. Die Forschungsstatements der Teilnehmer*innen legen hierfür eine Basis.
12–13.30h
How do we tell planetary stories?
Stories Review & Collaborative (post) scriptwriting Workshop
Moderiert von continent. (Jamie Allen, Paul Boshears, Nina Jäger, Lital Khaikin, Anna-Luisa Lorenz)
Mit Ravi Agarwal, Myung-Ae Choi, John Kim, Margarida Mendes, Claire Pentecost, Fernando Silva e Silva, Rebecca Snedeker, Nikiwe Solomon
Im Versuch ein fragmentiertes (Post-)Skript zwischen Freitag und Sonntag zusammenzustellen, werden continent. einen provisorischen, zögerlichen und sicher etwas ruckeligen Gemeinschaftsprozess des Geschichtenerzählens beschreiben. Dabei werden sie ein Narrativ konstruieren, zurückverfolgen und neu komponieren. Durch zusammenhängende und unzusammenhängende Fragmente, dehnbare Szenarien und retardierende (Post-)Skriptelemente, die sich aus den Gesprächen und Begegnungen mit den räumlichen und sozialen Umgebungen ergeben, fragen sie gemeinsam, ob und wie sie Geschichte und Geschichten von planetarem Leben erzählen können.
Ab 14h
Planetary Compositions
Diskussionen
Das Planetare zeigt sich in vielfältigen Variationen, in verschiedenen Konstellationen, aus unterschiedlichen Perspektiven, in zahlreichen Maßstäben und mit diversen Anliegen. Dies ist Stärke und Hindernis zugleich für jede Art planetarer Zusammenarbeit. Am letzten Veranstaltungstag kommen die Teilnehmer*innen in Gruppen zusammen, um über ihre eigenen Herangehensweisen an planetare Belange zu diskutieren und gemeinsam die Aktivitäten der vergangenen Tage auszuwerten. In vier Gesprächsrunden werden aufbauend auf den Erfahrungen der Veranstaltung neue Ansätze und Fragestellungen planetarer Praktiken entwickelt.
14h
Mit Maria Chehonadskih, Shadreck Chirikure, Francine McCarthy, Claire Pentecost, Mi You
Moderiert von Adania Shibli
15h
Mit Ravi Agarwal, Orit Halpern, Valentina Karga, Jahnavi Phalkey
Moderiert von Nishant Shah
16h
Mit Felipe Castelblanco, Myung-Ae Choi, John Kim, Fernando Silva e Silva, Simon Turner
Moderiert von Patricia Reed
17h
Mit Mohammad Al Attar, Margarida Mendes, Rebecca Snedeker, Nikiwe Solomon, Sophia Roosth
Moderiert von Mark Williams
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Zeit
14 (Freitag) 19:00 - 16 (Sonntag) 18:00
Haus der Kulturen der WeltJohn-Foster-Dulles-Allee 10, Berlin