Wie denkt man Literatur global?
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Reihe MitWissenschaft In einer Zeit, in der das Globale im Zentrum politischer, ökonomischer und kultureller Debatten steht, fragen Literaturwissenschaftler*innen, wie Literatur
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Reihe MitWissenschaft
In einer Zeit, in der das Globale im Zentrum politischer, ökonomischer und kultureller Debatten steht, fragen Literaturwissenschaftler*innen, wie Literatur als globales Phänomen zu verstehen ist. Die globale Perspektive, die der Cluster entwickelt, geht davon aus, dass es vor allem die Zeitlichkeit ist, durch die Literatur global wird.
Im Exzellenzcluster Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective an der Freien Universität geht es darum, Literatur jenseits traditioneller Kategorien wie Nation und Epoche zu untersuchen. Der Cluster erforscht, wie Literatur sich über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende hinweg in immer neuen Verflechtungen zwischen Autor*innen, Leser*innen, Verleger*innen, Kritiker*innen, Künstler*innen etc. in aller Welt entfaltet. Dies tut sie in Gemeinschaften, die jeweils ihre eigenen Zeitlichkeiten entwickeln: „Temporal Communities“. Dabei steht nichts weniger als das Wesen der Literatur selbst auf dem Spiel! Denn indem Literatur über Zeiten und Räume ausgreift und in je neue Beziehungen eintritt, wandelt sich auch ständig die Vorstellung davon, was Literatur ist.
Anne Eusterschulte ist Professorin für Geschichte der Philosophie an der FU Berlin und Mitglied zahlreicher transdisziplinärer Forschungsverbünde. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Studien zur Wissensgeschichte der Vormoderne, zu Philosophie und Philologie sowie zur Kritischen Theorie, Sozialphilosophie und Ästhetik der Gegenwart. Sie ist Moderatorin der Research Area 3 – Future Perfect im Exzellenzcluster 2020 Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective.
Simon Godart ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster in der Research Area 3 – Future Perfect. Er hat Philosophie und Literaturwissenschaften studiert und wurde mit einer Studie zu Michel de Montaigne und Pierre Bayle 2019 promoviert. In seiner Forschung befasst er sich mit Philosophie- und Literaturgeschichte, Rhetorik und Poetik und Fragen der Rezeption. Sein gegenwärtiges Projekt widmet sich tragischen Zeitvorstellungen in Anagnorisis und Peripetie.
Andrew James Johnston ist Professor für Englische Literaturwissenschaft mit einem Schwerpunkt im Mittelalter und der Frühen Neuzeit an der FU Berlin und einer der beiden Sprecher*innen des Exzellenzclusters 2020 Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective. Seine Forschung gilt insbesondere der Materialität und Zeitlichlichkeit in der mittelalterlichen englischen Literatur, den italienisch-englischen Kulturbeziehungen im Spätmittelalter und den Beziehungen zwischen bildender Kunst und Literatur im Mittelalter.
Volker Wieprecht (Moderation) hat eine Menge Fragen und ist der Moderator der Reihe MitWissenschaft. Von 1997 bis 2011 moderierte er mit Robert Skuppin unter anderem Die schöne Sendung und Der schöne Morgen auf Radio 1, seit 2019 ist er in der RBB Abendschau zu sehen.
Weitere Informationen: Preis: 5,00 EUR / 2,50 EUR ermäßigt. Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit zu einem exklusiven Besuch der Ausstellung „Nach der Natur“ im Humboldt Labor. Dauer: 90 min. In deutscher Sprache. Ort: Saal 1, EG. Rollstuhlgerecht.
Titel/Credits: Mauer der Casa di Giulietta, Verona© Lorenzo Gaudenzi
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Zeit
28. März 2022 19:00 - 20:30(GMT+01:00)