Zukunft der Fürsorge
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Mutter werden ist keine private Entscheidung. Es ist strukturell bedingt, ob und unter welchen Bedingungen Menschen sich für oder gegen Kinder entscheiden. Dabei ist Mutterschaft
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Mutter werden ist keine private Entscheidung. Es ist strukturell bedingt, ob und unter welchen Bedingungen Menschen sich für oder gegen Kinder entscheiden. Dabei ist Mutterschaft auch ein politisch umkämpfter Begriff: nicht alle Menschen, die Kinder gebären, wollen eine Mutter sein, sind es nach rechtlichem Stand in Deutschland aber. Und nicht alle Menschen, die gerne Mutter sein wollen, können eine werden. Gleichzeitig ist Mutterschaft aufgeladen mit gesellschaftlichen Erwartungen und Idealen rund um Mutterglück: diese verschleiern, dass die unbezahlte Arbeit, die mehrheitlich von Frauen und Müttern geleistet wird, nichts anderes ist als Ausbeutung. Zwischen Kitakrise, Gender-Care-Gap, rassistischen und behindertenfeindlichen Institutionen und Regelungen und einer FLINTA*-unfreundlichen Gesundheitspolitik, ist Mutterschaft ein politisch umkämpftes Terrain und eine gesellschaftlich vereinzelnde und erschöpfende Erfahrung.
Anlässlich der Produktion “#Motherfuckinghood” von Claude De Demo und Jorinde Dröse widmen sich das Gunda Werner Institut der Heinrich Böll Stiftung und das Berliner Ensemble in drei Podien dem Thema der reproduktiven Gerechtigkeit. Beim ersten Podium haben anlässlich des 1.Mai die Autorinnen Jo Lücke und Jacinta Nandi, sowie die Regisseurin Jorinde Dröse mit Moderatorin Amina Nolte über Bedingungen von Arbeit und Sorgearbeit diskutiert. Das zweite Podium am 3.Juli widmet sich der Frage, wie wir Care-Arbeit in Zukunft gesellschaftlich organisieren wollen. Was sind gute und faire Bedingungen, um für Kinder zu sorgen? Welche Rolle spielen alte und neue Familienmodelle, gesellschaftliche Erwartungen an Mütter und die politische und ökonomische Rahmensetzung? Wir diskutieren mit der Politologin und Aktivistin Emilia Roig (“Das Ende der Ehe”), Sophie Schwab vom Zukunftsforum Familie e.V. und der Schauspielerin und Initiatorin des Projekts “#Motherfuckinghood” Claude De Demo.
Ein drittes Podium ist für den Herbst in Planung.
Mit: Claude De Demo, Emilia Roig, Sophie Schwab
Moderation: Amina Nolte, Karolin Trachte
In Kooperation mit dem Gunda Werner Institut der Heinrich Böll Stiftung
Im Anschluss an die Vorstellung “#Motherfuckinghood”
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Zeit
3. Juli 2024 21:15 - 22:15(GMT+02:00)