Die Komparatistik überschreitet Grenzen – sprachlich, formal, kulturell, medial, disziplinär. Genauso unbegrenzt ist ihr Bedarf an Forschungsliteratur und Informationen. Ihm widmet sich der Fachinformationsdienst AVL mit dem Online-Portal avldigital.de.

Ein Beitrag von Jakob Jung

Das DFG-Förderprogramm „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ dient der Versorgung mit Literatur, Informationen und Infrastrukturen, die der Forschung zu Gute kommen sollen und eng mit der wissenschaftlichen Community der einzelnen Fächer abgestimmt sind. Dazu gehört auch die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Der FID AVL ist seit Mitte 2016 an der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg in Frankfurt am Main beheimatet. Unterstützt von einem siebenköpfigen wissenschaftlichen Beirat entwickelt er für die komparatistische Community das Portal avldigital.de. Dieses ist seit Juni 2017 in einer beta-Version verfügbar und besteht aus den drei Modulen Recherchieren, Publizieren und Vernetzen.

Viel Vergleichendes im Komparatistik-Katalog

Das Modul Recherchieren ist eine Suchmaschine für komparatistische Fachliteratur. Sie wird kontinuierlich ausgebaut und soll fachrelevante Sammlungen, Datenbanken und Spezialkataloge für Forschungsliteratur sowie Erwerbungen des FID vereinen. Zu den Angeboten gehört auch ein E-Book-Paket aus dem transcript Verlag, das Angehörigen von komparatistischen Instituten und Lehrstühlen exklusiv zur Verfügung steht. Das Profil der Angebote orientiert sich an literaturwissenschaftlichen, aber auch intermedialen und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen. Es wird kontinuierlich mit Blick auf die Interessen der sich als komparatistisch arbeitend verstehenden Literaturwissenschaftler*innen feinjustiert.

Die Wege zum Open Access: CompaRe

Der zunehmenden Bedeutung von Open Access (OA) trägt das Modul Publizieren  Rechnung. Der Publikationsservice CompaRe  kann von Forschungseinrichtungen und Projektgruppen, Verlagen und einzelnen Wissenschaftler*innen sowohl für die Zweitpublikation von bereits erschienenen Arbeiten (der „Grüne Weg“ des OA) als auch für Erstpublikationen (der „Goldene Weg“), z. B. von Vortragsskripten, aber auch Proceedings oder Arbeitspapieren genutzt werden. Auch die Publikation von Online-Zeitschriften oder Reihen ist durch den E-Journal-Hostingservice des FID möglich.

Logo des Online-Portals avldigital

Einrichtungen wie das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) in Berlin nutzen CompaRe, um so viele ihrer Publikationen wie möglich über OA anzubieten. Aber auch Fachverlage wie der Aisthesis Verlag und der Synchron-Verlag ermöglichen CompaRe, nur gedruckt vorliegende Titel nach einer gewissen Zeit digital und kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Über alles Reden, an einem Ort: Vernetzen auf avldigital.de

Kommunikation findet für die Komparatistik bisher verstreut über zahlreiche Kanäle statt. Das Modul Vernetzen von avldigital.de bietet für Nachrichten aus der AVL eine zentrale Kommunikationsplattform. Sie bietet tagesaktuelle Calls for Papers, Konferenzankündigungen oder Stellen- und Stipendienausschreibungen und Projektmeldungen, die über ein Online-Formular selbst veröffentlicht werden können. Alle Meldung erscheinen auch im avldigital BLOG und über Twitter.

Mit einem Profil im ForscherInnen-Verzeichnis können Forschungsinteressen aufgelistet werden, um die eigene Forschungstätigkeit für Kolleg*innen in aller Welt sichtbar zu machen. Bald können darüber hinaus auch Meldungen zu den eigenen Interessensgebieten abonniert werden. Publikationen der eingetragenen Personen werden im Modul Recherchieren nachgewiesen.

Die Zukunft der Informationsversorgung in der Komparatistik

Der FID AVL wird für drei Jahre gefördert, derzeit wird am Fortsetzungsantrag für die Jahre 2019-2021 gearbeitet. Die einfachste Möglichkeit, dem FID AVL dabei zum Erfolg zu verhelfen, ist die aktive Nutzung von avldigital.de: mit einem Eintrag in das ForscherInnen-Verzeichnis, der Meldung von CfP, Konferenzen und Ausschreibungen und der Berücksichtigung von CompaRe bei der Planung der nächsten Publikation! Außerdem wird die gesamte FID-Förderlinie im Auftrag der DFG von der Firma Prognos evaluiert.