Debatten um Sorgearbeit, Schwangerschaft und Mutterschaft werden seit den späten 2010er Jahren in aktivistischen, feuilletonistischen und literarischen Texten verstärkt mit den Themen Belastung, Überforderung und Erschöpfung verknüpft, wie an den Schlagworten Mental Load oder Regretting Motherhood deutlich wird. Diese Debatten sind jedoch bei Weitem nicht neu – auch nicht in der Literatur –, wie ein Blick zurück auf die Zeit der ersten Frauenbewegung zeigt.
Von Marcella Fassio
Psychische Erschöpfung als Resultat von Schwangerschaft, Mutterschaft und Versorgungsarbeit[i] ist seit Ende des 19. Jahrhunderts ein zentrales Thema im Diskurs über Arbeit und ihre strukturellen Verstrickungen mit Geschlecht und Klasse. Die Verbindungslinien von Schwangerschaft, Mutterschaft und Versorgungsarbeit und Erschöpfung werden nicht nur in aktivistischen oder medizinischen Schriften verhandelt, sondern sie sind auch in literarischen Texten sichtbar, die dabei in einem Dialog mit ersteren Texten stehen. Literarische Texte nehmen im Diskurs über Schwangerschaft, Mutterschaft und Erschöpfung eine wichtige Funktion ein, in ihnen werden zeitgenössische Vorstellungen nicht nur auf fiktionalisierte und womöglich niedrigschwellige Weise zugänglich, in ihnen wird zudem ein alternativer, nicht-medizinischer Blick konstruiert. Zwei beispielhafte Romane hierfür sind Helene Böhlaus Halbtier! (1899) und Gabriele Reuters Das Tränenhaus (1908). Die literarischen Texte geben Auskunft über zeitgenössische Praktiken der Versorgungsarbeit und entwerfen ästhetisierte Repräsentationen von fremd- und selbstbestimmter Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft. Dabei stellen sie auch die Verbindungen von Erschöpfung mit u.a. gender und class aus und führen exemplarisch anhand unterschiedlicher Figuren mögliche Umgänge mit Schwanger- und Mutterschaft vor.
Schwangerschaft & Erschöpfung in Das Tränenhaus (1908)
In Gabriele Reuters Roman Das Tränenhaus (1908)[ii] wird anhand von Figuren unterschiedlicher Klassenherkunft, die in einem privaten Geburtshaus aufeinandertreffen, der Umgang mit ledigen Schwangeren im ausgehenden 19. Jahrhundert erzählt. Der Roman schildert neben den prekären Verhältnissen im Geburtshaus, das von mangelnder Hygiene gekennzeichnet ist, den Geburtsvorgang, Kindbettfieber sowie die Trennung von der Mutter und das nächtliche Ruhigstellen der Neugeborenen durch Opium. Protagonistin ist die Schriftstellerin Cornelie Reimann, die dort aus Mangel an Alternativen ihr Kind gebären möchte. Zunächst vertritt sie als im Vergleich zu den anderen Frauen gebildete und finanziell besser gestellte Person eine Außenperspektive, freundet sich jedoch nach und nach mit den anderen Schwangeren an und solidarisiert sich mit ihnen – auch gegen die Hebamme und Leiterin Frau Uffenbacher. Das Geburtshaus ist ein schmerz- und schambesetzter Ort, so scheint es Cornelie in ihrer ersten Nacht dort so,
„als wimmere das ganze kleine dürftige Haus, als vereinten sich alle Tränen, die in seinem Innern schon geflossen sein mochten, zu einem Regen […] und sie wurden ihr zu einem Klagestöhnen, das nicht mehr ihr eigenes blieb, das aus fernen, fernen Zeiten durch die Jahrhunderte scholl, gleich einem ewigen, unstillbaren Gesang der Zertretenen, Verlassenen, Besiegten.“
Das Tränenhaus, S. 30f.
Die Frauen versuchen ihre Schwangerschaft möglichst geheim zu halten, auch deshalb sind sie in einer vulnerablen Position und der Willkür der Hebamme und Leiterin des Tränenhauses ausgesetzt. Durch diese gesellschaftliche Ausgrenzung bildet sich jedoch auch erst der „Kreis der Gehetzten, Verfolgten, Verfehmten – preisgegeben jeder Gemeinheit“ (TH, S. 73), eine Leidensgemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt.
Neben Cornelie stehen im Roman drei weitere Frauenfiguren im Zentrum: Annerle, Toni und die Schweizer-Mari. Annerle, eine Buchhalterin, hat ein langjähriges Verhältnis mit dem Sohn ihres jüdischen Vorgesetzten. Sie erwartet bereits ihr zweites Kind von ihm, eine Eheschließung ist aufgrund der unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten jedoch ausgeschlossen. Die siebzehnjährige Toni, Tochter eines Volksschullehrers, stammt aus ärmlichen Verhältnissen, schwanger wurde sie durch eine Vergewaltigung. Die Söhne von Annerle und Toni werden bei Ziehmüttern im Dorf in Pflege gegeben. Die Schweizer-Mari stammt aus einem bäuerlichen Haushalt. Maris Kind stirbt bei der Geburt, das Mädchen ist erleichtert, kann sie doch so wieder in ihr Elternhaus zurückkehren. Ergänzt werden die Figuren durch eine Malschülerin. Das Mädchen, das sich der Bohème und der Frauenbewegung zuordnen lässt, ist schwanger von ihrem Mentor, einem bekannten Künstler. Sie verstirbt noch vor der Geburt im Tränenhaus, verstoßen von ihrem Vater, der ein strenger protestantischer Prediger ist.
Neben der strukturellen Gewalt, der die jungen Frauen ausgesetzt sind, verhandelt der Roman ambivalent die Auffassung von ‚natürlicher‘ Mutterliebe, wie sie beispielsweise Lou Andreas-Salomé konstatiert, wenn sie die weibliche Bestimmung zum „Muttertier“[iii] vertritt. So ist es nur Cornelie, die sich dafür entscheidet, das Kind als ledige Mutter aufzuziehen, und für sich die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Berufstätigkeit als Schriftstellerin imaginiert.[iv] Damit scheint der Roman einerseits aufzuzeigen, dass Mutterliebe nichts ‚Natürliches‘ ist. Andererseits betont Cornelie jedoch, dass für sie „Mutterschaft auch ohne den Trauring am Finger etwas Heiliges und eine schmerzlich-selige Verantwortung“ (TH, S. 103f.) ist. Durch dieses explizite Herausstellen, dass sie als Einzige den richtigen, da ‚heiligen‘ Weg, wählt, und ihren kritischen Blick auf die anderen Frauen, die ihre Kinder nicht selbst aufziehen, zeigt sich im Roman wiederum eine Überhöhung ‚natürlicher‘ Mutterliebe.
Doch auch Cornelie durchlebt während der Schwangerschaft krisenhafte Zustände:
„Nach dem anreizenden Stachel, den das neue unbekannte Leben anfangs für sie gehabt, war sie in der letzten Zeit völlig zurückgesunken in eine unermeßliche Gleichgültigkeit. Nichts, was die Zukunft ihr noch bringen konnte, und kein Mensch, von dem sie wußte, dünkte ihr wert, um seinetwillen auch nur eine Stunde länger zu leben.“
Das Tränenhaus, S. 81
Immer wieder zeigen sich im Verlauf der Schwangerschaft auch Stimmungsschwankungen, bis hin zu Suizidgedanken. Angesichts der Situation im Geburtshaus fühlt sich Cornelie zudem ohnmächtig, vor allem angesichts der Unterwerfungsbereitschaft der anderen Frauen, die sich, obwohl sie keine Unterstützung, sondern Ablehnung durch die Kindsväter erhalten, „unaufhörlich demütig, emsig bemühten, die Gunst ihrer Gebieter auf jede nur mögliche Weise, und sei es um den Preis der letzten Selbstachtung, zu bewahren […].“ (TH, S. 110)
Diese Unterwerfungsbereitschaft sowie die mangelnde Bildung der Frauen und ihre Internalisierung der patriarchalen Strukturen sind für Cornelie die Gründe, warum die Reformvorschläge der Frauenbewegung für mehr Frauenrechte in Bezug auf Ehe, Bildung und Beruf nur „phantastische […] Umwälzungspläne“ sind und nichts an den realen Verhältnissen ändern (TH, S. 126). Einzig in der Solidarisierung zwischen den Frauen, auch über politische Ausrichtungen hinweg, sieht sie eine Möglichkeit, den patriarchalen Strukturen etwas entgegenzusetzen (TH, S. 131). Indem sie sich schließlich selbst im Tränenhaus mit den anderen Frauen solidarisiert und so auch wieder aktiv Handelnde ist, kann sie die Ohnmacht, Hilflosigkeit und Schwermütigkeit schließlich abschütteln und verlässt das Geburtshaus am Ende zuversichtlich mit ihrer Tochter, um als ledige Mutter weiterhin als Schriftstellerin zu arbeiten. Die weibliche Solidarität scheint es hier also zu sein, die dazu führt, dass die Erschöpfung erträglich und schließlich überwunden wird.
Versorgungsarbeit, Mutterschaft & Erschöpfung in Halbtier! (1899)
In Helene Böhlaus Roman Halbtier[v] wird anhand der siebzehnjährigen Isolde Frey sowie ihrer älteren Schwester Marie und ihrer Mutter die patriarchale Struktur in der bürgerlichen Familie aufgezeigt. Zugleich nimmt der Roman zeitgenössische Diskurse der populärwissenschaftlichen Auffassung von Weiblichkeit und der Frauenbewegung auf. Die Mutter, so wird im Roman wiederholt deutlich, ist in der Ehe zum promovierten Schriftsteller Dr. Heinrich Frey zuständig für den Haushalt, das Gebären und das Umsorgen der Kinder. Zugleich unterliegt sie der Verfügungsgewalt ihres Ehemanns, der sie verbal demütigt: „Nichtskönnerinnen ihr! Kinder auf die Welt setzen, Gott seis geklagt und herum nörgeln und duddeln, vom Manne Kleider und Hütte erlisten, dem Manne auf dem Geldbeutel liegen, dem Manne auf die Finger passen. Wehmutsspritzen, Geldausgeberinnen! Hemmschuh für alles Große.“ (Halbtier!, S. 35) Im Roman wird dabei eine deutliche Verbindung zwischen der prekären Situation der Mutter und ihrer psychischen und physischen Erschöpfung hergestellt. Dies wird zum einen an der finanziell angespannten Lage und der nicht vorhandenen Wertschätzung und Zuneigung durch den Ehemann verdeutlicht:
„Und das Hangen und Bangen in den letzten Tagen des Monats, wenn das Geld trotz alles Quälens und Martens nirgend mehr langte; – und die ewige Unzufriedenheit, daß nichts gut genug war – und das Schuldbewußtsein, die Angst, wenn sie antreten mußte, um das Wirtschaftsgeld zu erbitten […] Ach, wie sie alles dessen müde geworden war – schon längst – längst müde, wie ausgesogen. […] Nach jeder Wäsche Gebirge morschen Leinenzeugs und von früh morgens an das Sinnen und Kämpfen, […] daß mit den lächerlichsten Mittel etwas Anständiges auf den Tisch komme. […] Plötzlich waren von allen Seiten die Rechnungen wie losgelassen. […] Der Mama gab eine jede solche Rechnung einen Stoß in die Nerven. […] Die Hetze bis aufs Blut, bis ins innerste Mark.“
Halbtier!, S. 110f.
Zum anderen erfolgt durch Schwangerschaften und Mutterschaft eine Zuspitzung der psychischen und physischen Erschöpfung:
„Und dann die Jahre, als die Kinder kamen. Welche Sorgen! Und immer so hilflos und trostlos, wie ein bis zu Todesmattigkeit getriebenes Tier. […] Und die ganze entsetzliche Qual immer wieder gleichmäßig von Anfang bis zu Ende. Nach jeder Geburt die ungeheure Arbeitsanhäufung, der sie widerstandslos matt in größter Schwäche gegenüberstand. Wie oft hatte sie sich gewunden vor aufgeregter, entsetzlicher Übermüdung, in Verzweiflung sich in die Finger gebissen, vor Ratlosigkeit geweint! – Und das alles Tag für Tag – nie ein Aufatmen, […] – nie eine Erholung – nie eine Anerkennung. Geistig wie tot und körperlich zerschunden. Und so Jahre lang, Jahre lang … Ein Tier! ein armes, armes Tier! Drei Kinder waren ihr gestorben nach langer Krankheit. Alle Qual umsonst. […] Wie gut war es ihr, als sich so eine schwere Dumpfheit über sie gelegt hatte – wie gut war das, als fast nichts mehr weh that! […] Um aber diese Gleichgültigkeit zu kaufen, hatte sie alles hergeben müssen was Leben heißt, was Denken heißt, was Menschsein heißt.“
Halbtier!, S. 112
Die zermürbende Reproduktionsarbeit und gleichzeitige Demütigung durch den Ehemann führen zu einer Entmenschlichung. Ein ganz ähnlicher Weg zeigt sich bei der älteren Tochter Marie, die den Künstler Henry Mengersen heiratet. Auch sie wird in dieser Ehe auf die Rolle der Reproduktion verwiesen, jedwede Versuche, sich geistig zu beschäftigen oder ihrem Ehemann bezüglich seiner Kunst beratend zur Seite zu stehen, werden von Mengersen zunichtegemacht, der sie ebenfalls demütigt: „Jahrelang hatte sie [Isolde] es mit angesehen, […] wie er Maries Seele verleugnete und danach schlug, wie nach einem zudringlichen Tier. Er der hochentwickelte Geistesmensch konnte es nicht ertragen, neben sich ein Geschöpf zu dulden, dessen Seele leben wollte. Weil das Geschöpf Weib war, konnte er es nicht ertragen.“ (HT, S. 187) Einen weiteren Einblick in die prekäre Situation Maries gibt es durch einen Brief, den sie aus dem Wochenbett an ihre Schwester Isolde schreibt:
„Seitdem die Wartfrau fort ist, werde ich wieder als ‚Nützlichkeitstier‘ von allen behandelt. Wenn ich mich auch kaum bewegen kann vor Schwäche, muß ich doch mindestens ein Kind warten und häufig noch eins dazu beaufsichtigen. Dann kommt der Gatte und schimpft, daß immer Kinder bei mir sind und klagt den Himmel an, daß er Familienvater ist, dann versuche ich einige seiner Schmerzen zu lindern, bis die meinen zu stark werden. So vergehen im Wechsel meiner Pein die Tage.“
Halbtier!, S. 144f.
Dass sich hier das Leiden der Mutter im Leiden Maries wiederholt, wird von der Schwester Isolde ganz explizit benannt, die in Mutter und Schwester eine ähnliche Müdigkeit und Stumpfheit erkennt (HT, S. 185). Im Roman wird damit auch eine intergenerationelle Weitergabe weiblicher Erschöpfung konstruiert.
In beiden Romanen zeigt sich die Verbindung von Schwangerschaft, Geburt, Versorgungsarbeit, patriarchaler Gewalt und Erschöpfung. Beide Romane greifen zudem zeitgenössische medizinische und populärwissenschaftliche Diskurse auf. In Das Tränenhaus werden zum einen Praktiken unerlaubter und ungewollter Schwangerschaft sowie Praktiken der Geburt kritisch vorgeführt, zum anderen wird das Bild einer selbstbestimmten und ledigen Mutterschaft sowie der weiblichen Vergemeinschaftung entworfen.
In Halbtier! zeigen sich Aufnahmen von zeitgenössischen Diskursen von Weiblichkeit und psychischer Krankheit. So sind Marie und ihre Mutter wiederholt niedergeschlagen, emotional ausgelaugt oder vor sich hinbrütend – Aspekte, die in zeitgenössischen medizinischen Schriften wahlweise als hysterisch (u.a. von Sigmund Freud/Josef Breuer), depressiv (u.a. von Emil Kraepelin) oder melancholisch (u.a. von Karl Abraham) gefasst wurden. Zugleich wird durch die wiederholten Tiermetaphern der Diskurs um die Triebhaftigkeit der Frau aufgegriffen, was sich wenige Jahre später auch in extrem misogyner Weise bei Otto Weininger in Geschlecht und Charakter und Paul Julius Möbius in Der physiologische Schwachsinn des Weibes finden wird.
Beide Romane sind zudem beeinflusst von Essays der Frauenbewegung, die Fragen von lediger Schwangerschaft und Mutterschaft verhandeln, so beispielsweise Hedwig Dohms Abhandlungen zur Ehe, aber sie sind auch geprägt von psychoanalytischen Sichtweisen auf die Frau als „Muttertier“, wie sie z.B. Lou Andreas-Salomé verhandelt. Es wird hier nicht nur die Verbindung von Geschlecht und Erschöpfung in den Blick genommen, sondern auch die strukturelle Verbindung von Erschöpfung mit Klassenzugehörigkeit und im Falle der Mutter in Halbtier! von Erschöpfung, Geschlecht und Alter. Die Romane verhandeln hierbei Erschöpfung jenseits von ärztlichen Diagnosen, vielmehr wird durch den Einblick in die Emotionen der Figuren eine Verbindung der äußeren Umstände und patriarchalen Strukturen und der eigenen Erschöpfung konstruiert. Die aktuellen Debatten um Care-Arbeit zeigen, wie relevant beide Romane weiterhin sind und dass es sich lohnt, auch hinsichtlich gegenwärtiger Backlash-Entwicklungen (z.B. unter #tradwives) einen Blick auf die historischen Linien der Verknüpfung von Versorgungsarbeit, struktureller Gewalt und Erschöpfung zu werfen.
Marcella Fassio ist Postdoktorandin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der FU Berlin. Hier arbeitet sie derzeit an einem DFG-Projekt zu Narrativen weiblicher Erschöpfung um 1900 und 2000.
[i] Schwangerschaft, Mutterschaft und Versorgungsarbeit sind Teil von Reproduktionsarbeit, d.h. alle Arbeit, die notwendig für die Wiederherstellung von Arbeitskraft geleistet werden muss. Reproduktionsarbeit ist zu verstehen als vergeschlechtlichte Arbeit, der Ungleichverhältnisse zugrunde liegen und die trotz aktueller Debatten weiterhin als ‚natürliche‘ Liebesarbeit aufgefasst wird. Vgl. Bock, Gisela; Duden, Barbara: Arbeit aus Liebe – Liebe als Arbeit. Zur Entstehung der Hausarbeit im Kapitalismus. In: Gruppe Berliner Dozentinnen und Berliner Sommeruniversität für Frauen (Hg.): Frauen und Wissenschaft. Berlin 1977, S. 118-199 sowie Klinger, Cornelia: Leibdienst – Liebesdienst – Dienstleistung. In: Klaus Dörre et al. (Hg.): Kapitalismustheorie und Arbeit. Neue Ansätze soziologischer Kritik. Frankfurt a.M./New York 2012. S. 258-272.
[ii] Reuter, Gabriele: Das Tränenhaus [1908]. Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Henriette Herwig, Johannes Waßmer und Nora Bruchhaus. Münster 2013.
[iii] Vgl. Andreas-Salomé, Lou: Mutterschaft [1910]. In: Lou Andreas-Salomé. Die Erotik. Hg. und mit einem Nachwort versehen v. Kathrin Schütz. Taching am See 2015, S. 46-49, hier S. 46.
[iv] Die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Erwerbsarbeit wird bereits 1900 von Hedwig Dohm postuliert, wenn sie schreibt, dass es „eine beträchtliche Anzahl von Frauen [gibt], die, unbeschadet ihrer treulich erfüllten Mutter- und Hausfrauenpflichten, eifrig und gewissenhaft einem erwählten Beruf obliegen.“ Dohm, Hedwig: Sind Berufstätigkeit und Mutterpflichten vereinbar? Plauderei von Hedwig Dohm [1900]. In: Hedwig Dohm. Feuilletons 1877-1903. Hg. v. Nikola Müller und Isabel Rohner. Berlin 2016, S. 197-204, hier S. 197. Dohm sieht in der ökonomischen Selbstständigkeit der Frau einen zentralen Punkt, um die Abhängigkeit zu einem Ehemann zu vermeiden (ebd., S. 200). Vgl. hierzu auch Dohm, Hedwig: Die neue Mutter [1900]. S. 513-519. In: Hedwig Dohm. Feuilletons 1877-1903. Hg. v. Nikola Müller und Isabel Rohner. Berlin 2016, S. 173-181.
[v] Böhlau, Helene: Halbtier! [1899]. Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Henriette Herwig und Jürgen Herwig. Stockheim 2004.