Veranstaltungsart Gespräch
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September
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Als Ort der kreativen – wissenschaftlichen wie literarischen – Textproduktion, als Zentrum der Bewahrung und Erschließung von Verlagsarchiven sowie als Akteurin auf dem Feld der
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Als Ort der kreativen – wissenschaftlichen wie literarischen – Textproduktion, als Zentrum der Bewahrung und Erschließung von Verlagsarchiven sowie als Akteurin auf dem Feld der textuellen Materialitätsforschung möchte die Staatsbibliothek zu Berlin in Kooperation mit der Kurt Wolff Stiftung unabhängigen Verlagen eine Bühne geben.
Daher machen wir (in der Regel) jeden ersten Dienstag eines Monats zum Indie(n)stag, indem wir ein Haus der bisherigen Shortlists des Berliner Verlagspreises dazu einladen, sich gemeinsam mit einem zweiten unabhängigen Verlag in der Staatsbibliothek Unter den Linden vorzustellen. Weiterführende Informationen zu Konzept und Terminen der Veranstaltungsreihe finden Sie unter: http://sbb.berlin/indies.
Es präsentieren sich an diesem Abend die Verlage Ariella und Maro.
Im Rahmen der Veranstaltung werden Fotoaufnahmen gemacht. Durch Ihre Teilnahme erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung des dabei entstandenen Bildmaterials einverstanden.
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3. September 2024 18:00 - 20:00(GMT+02:00)
Staatsbibliothek zu Berlin – Unter den Linden
Unter den Linden 8 10117 BerlinStaatsbibliothek zu Berlin – Unter den Linden
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bingenTV is a recent film by Sophie Seita and Naomi Woo that centres on three episodes of a fictional talk show, set in 1987. Playful, flirty,
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bingenTV is a recent film by Sophie Seita and Naomi Woo that centres on three episodes of a fictional talk show, set in 1987. Playful, flirty, and delightfully weird, the talk show immerses audiences in the world of The Hildegard von Bingen Society for Gardening Companions, a queer-feminist collective originally founded by the German mediaeval mystic and musician Hildegard von Bingen in the 12th century. The talk show’s charismatic host Gardenia interviews ‘members of the society’: a cast of queer characters real and fictional, past and present, in a whirlwind jaunt through space and time.
Underneath the over-the-top 80s aesthetic and patent absurdity, the work is also a sharp commentary on how history is recorded, whose stories are allowed to be told, and how we know about the past. Drawing on speculative archives and techniques of autofiction, the artists ask: if there had been such a queer talk show, would it have been allowed to air, or would the archive have been lost to history? The artists point to the fact that queer communities of care have always existed, and have always been engaged in political and social struggle – their histories simply haven’t always been recorded.
For this special screening, Sophie Seita and Naomi Woo will invite the audience into the world of The Hildegard von Bingen Society for Gardening Companions, a queer feminist collective revived or ‘propagated’ by the artists in 2020. They’ve since been joined by numerous international artists, writers, researchers, farmers, gardeners, and audiences, in their efforts to critically think about flawed histories, experiment with and share other forms of knowledge, and build community and collaborate across practices, and even space and time. Since 2020, in response to the isolation of the Covid-19 pandemic, the collective has hosted online and in-person community gatherings, produced an opera, a website, a zine, allotment workshops on permaculture, somatic landscapes, compost, an exhibition, a ritual about water, complicity, and honouring queer and trans elders and kin lost to the water(s); and a writing group for people from low-income backgrounds. The project gives voice to hidden and forgotten queer history, interspecies and environmental care.
As part of this event, Woo and Seita will also invite audiences to participate in a short workshop by writing ‘scores for care’ and thus contribute to their archive of ‘suspected members’.
The event is organised in conjunction with Sophie Seita’s Werner Düttmann Fellowship by the Junge Akademie of the Akademie der Künste.
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4. September 2024 19:30 - 22:00(GMT+02:00)
diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Crellestr. 22, 10827 Berlindiffrakt | zentrum für theoretische peripherie
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Kuratiert von: René Aguigah, Julia Alfandari, Gürsoy Doğtaş & Sasha Marianna Salzmann Mit Lubi Barre, Logan February, Christian Filips, Jonis Hartmann, Alice Hasters, Esra Küçük, Kameron Locke, Aurélie Maurin, Raphaëlle Red, Deniz Utlu, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und Jasco Viefhues
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Kuratiert von: René Aguigah, Julia Alfandari, Gürsoy Doğtaş & Sasha Marianna Salzmann
Mit Lubi Barre, Logan February, Christian Filips, Jonis Hartmann, Alice Hasters, Esra Küçük, Kameron Locke, Aurélie Maurin, Raphaëlle Red, Deniz Utlu, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und Jasco Viefhues
Das vollständige Festivalprogramm auf whatwouldjimmydo.de
Am 2. August 2024 wäre James Baldwin 100 Jahre alt geworden. Wenige Schriftsteller∙innen übten über die Generationen hinweg einen solchen Einfluss auf die Gesellschaft aus wie er. Das Festival »What would James Baldwin do?« feiert den Romanautor, Essayisten, Dramatiker, Poeten und Menschenrechtsaktivisten. Drei Tage lang widmet es sich den vielen Facetten von Baldwins Werk: seiner Prosa, die ihn zum Weltstar machte, seinen bemerkenswerten und doch weniger bekannten lyrischen Texten, seinen Theaterstücken und seinem Leben in der Türkei, den Filmen, für die er vor der Kamera stand, und der Musik, die ihn inspirierte. Dieses Fest lädt mit seinen Lesungen, Diskussionsrunden, Filmen und Theaterperformances dazu ein, unsere Gegenwart im Werkspiegel des großen Dichters und Denkers anzuschauen. Und nicht zuletzt wird getanzt und auf seinen Geburtstag angestoßen. Eine audiovisuelle Ausstellung im LCB mit Kurzfilmen begleitet das Festival. Die Programmpunkte sind teilweise in deutscher, teilweise in englischer Sprache.
PROGRAMM | Freitag, 6. September 2024
14.00 Uhr | Audio-Visuelle Ausstellung
u. a. mit Kurzfilmen über Baldwin in der Türkei (»From Another Place«), in Paris (»Meeting the Man«) und in London (»Baldwin‘s N****«) sowie dem Kurzfilm »Off-White Tulips / Kırık Beyaz Laleler« von Aykan Safoğlu (2013)
17.00 Uhr | There will be that secret knowledge between us – James Baldwin, der Dichter
Gespräch und Lesung mit Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Moderation: Deniz Utlu (auf Englisch)
James Baldwin hat zeitlebens wenig Gedichte veröffentlicht, erst 1983 den Band Jimmy’s Blues. Doch war das Poetische leitend für sein Schreiben: nicht selten spielen seine Texte auf Spirituals und Blues-Lieder an. Die Dichterin Nikky Finney schreibt in ihrem Vorwort zur schmalen Gesamtausgabe der Gedichte Baldwins, dass die Ideen, die in den Essays und Romanen entstanden, über die Gedichte ihren Weg zurück in Baldwins Geist fanden. Lyrik kann das Fundament von Gesang und Predigt sein, sie liegt ebenso den Beobachtungen, der Präzision und Vehemenz von James Baldwins Prosa zugrunde. Der Kurator und Intendant Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und der Schriftsteller Deniz Utlu tragen Baldwins Gedichte vor und sprechen über die Facetten der Poetik James Baldwins, von denen Klarheit, Lachen, Trauer und Erotik nur einige sind.
18.00 Uhr | The impossible conundrum
Leseperformance zum Übersetzen von Baldwin’s Poetry mit Lubi Barre, Logan February, Christian Filips und Jonis Hartmann, kuratiert von Aurelie Maurin (auf Englisch)
Auf Einladung des Lyriktreffen Münster und kuratiert von Anja Utler und Aurélie Maurin hat sich ein Ensemble von Dichter·innen an Neuübersetzungen von »Jimmy’s blues« ins Deutsche, Yoruba und Somali versucht. Bei Treffen im LCB und in Münster haben sie Baldwins Gedichte aus afrikanischen Perspektiven betrachtet, mit gegenwärtigem Fokus auf die Texte reagiert und sich gefragt, was queeres Übersetzen sein könnte. In einer Performance präsentieren sie die Ergebnisse dieser gemeinschaftlichen Relektüre und des Übersetzungsprozesses. Eine Kooperation von Literarisches Colloquium Berlin und Lyriktreffen Münster, gefördert durch die Kunststiftung NRW.
19.00 Uhr | Opening
Kurator·innen-Statement (auf Deutsch, Simultanübersetzung ins Englische)
19.15 Uhr | Die Liebe diesmal
Lesung mit Raphaëlle Red (auf Deutsch)
19.30 Uhr | »Here be Dragons« – Race, Class, Gender bei Baldwin
Gespräch mit Alice Hasters, Kameron Locke und Jasco Viefhues (auf Deutsch, Simultanübersetzung ins Englische)
James Baldwins Erzählungen, Essays und Romane leisten eine tiefgründige Analyse der Verflechtungen von race, gender, sexuality und class. In immer neuen Zusammenhängen machte er deutlich, dass Unterdrückung mehrdimensional und mit der bloßen Wiederholung einsinniger Formeln nicht zu bekämpfen ist. Stets plädierte er dafür, im Gegenüber nicht das vermeintlich Andere, sondern das universell Menschliche zu sehen. Gleichzeitig bestand er darauf, die gesellschaftlichen Umstände in den Blick zu nehmen, die den Menschen zu dem gemacht haben, der er ist. Dieses Panel blickt mit Baldwins Thesen auf die komplexen Zusammenhänge in der Gesellschaft und fragt nach der Bedeutung seiner intersektionalen Ansätze für unsere Gegenwart.
21.00 Uhr | Ausklang bei Wein
Finanziert durch die freundliche Unterstützung des dtv Verlags
Samstag, 7. September 2024
Mit René Aguigah, Dalia Ahmed, Rebecca Ajnwojner, Ghayath Almadhoun, Fatma Aydemir, Sven Beckstette, Logan February, Dominique Haensell, Terrence L. Johnson, Malonda, Miriam Mandelkow, Mezu Yezenia León, Fiston Mwanza Mujila, Mirjam Nuenning, Sharon Dodua Otoo, Peggy Piesche, Daniel Schreiber, Deniz Utlu und Hengameh Yaghoobifarah
14.00 Uhr | Audio-Visuelle Ausstellung
u. a. mit Kurzfilmen über Baldwin in der Türkei (»From Another Place«), in Paris (»Meeting the Man«) und in London (»Baldwin‘s N****«) sowie dem Kurzfilm »Off-White Tulips / Kırık Beyaz Laleler« von Aykan Safoğlu (2013)
16.00 Uhr | Baldwin and the Jews
Input by Terrence L. Johnson on the relation between Jewish and Black people in the US (auf Englisch)
Anschließend Gespräch mit René Aguigah und Miriam Mandelkow (auf Deutsch, Simultanübersetzung ins Englische)
Immer wieder schrieb James Baldwin zum Verhältnis zwischen jüdischen und Schwarzen Menschen in den USA seiner Zeit und stellte dies in Beziehung mit der weißen Dominanzgesellschaft. Das Thema nimmt zwar keinen zentralen Platz in seinem Werk ein, aber es kommt von seinen frühen bis zu seinen späten Texten vor. Auch der Holocaust hat Baldwins Blick auf die Welt offensichtlich mit geprägt. Und gelegentlich äußerte Baldwin sich zur Lage des Staates Israel, der Palästinenser·innen und des ›Middle East‹. Baldwin and the Jews: Eine Diskussion über seine Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Position und Positionierung jüdischer Menschen in den USA. Der Harvard-Professor Terrence L. Johnson wird in einem kurzen Impuls die historische Beziehung zwischen jüdischen und Schwarzen Menschen in den USA skizzieren. Anschließend diskutieren die Übersetzerin Miriam Mandelkow und der Kulturjournalist René Aguigah zusammen mit Julia Alfandari über dieses Verhältnis, wie es bei Baldwin aufscheint.
17.15 Uhr | »Das Leben kommt aus der Musik, und Musik entsteht aus dem Leben: Ohne dem ersten zu vertrauen, ist es unmöglich, das zweite zu schaffen.«
Kuratiert von und mit Dalia Ahmed, Malonda und Sven Beckstette (auf Deutsch, Simultanübersetzung ins Englische)
James Baldwin hatte eine innige Verbindung zur Musik. Der Sound von Miles Davis, Ray Charles und Aretha Franklin diente ihm als Vorbild für sein Schreiben. In seinen Romanen und Theaterstücken finden sich zahlreiche Verweise auf Gospel-, Soul- und Blues-Musik, dessen Storytelling-Tradition seinen eigenen Umgang mit Sprache prägte. Über Jazz hat Baldwin genauso geschrieben wie über Boy George und Michael Jackson. Zu seinem Freundeskreis zählten Musiker·innen wie Odetta und Nina Simone sowie singende Schauspieler·innen wie Harry Belafonte und Lena Horne. Ein Gespräch zwischen Dalia Ahmed und Sven Beckstette mit Hörbeispielen der Musik, die Baldwin beeinflusst hat sowie Liedern, die ihrerseits von dem Schriftsteller beeinflusst wurden.
19.00 Uhr | »From Another Country«
Lesung und Gespräch mit Dandelion Eghosa und Ghayath Almadhoun, kuratiert von Logan February (auf Englisch)
Baldwin erklärte, dass er seine frühen Romane nicht hätte vollenden können, ohne die USA zu verlassen. Diasporische und migrantische Schriftsteller·innen setzen sich mit Baldwins Exil auseinander. Sie fragen: Wie prägen Exil oder Flucht die Selbstverwirklichung einer·s Schriftsteller·in?
20.00 Uhr | Baldwin’s Room
Lesungen mit Rebecca Ajnwojner, Fatma Aydemir, Dominique Haensell, Yezenia León Mezu, Fiston Mwanza Mujila, Mirjam Nuenning, Sharon Dodua Otoo, Peggy Piesche, Daniel Schreiber, Deniz Utlu und Hengameh Yaghoobifarah (wechselnd auf Deutsch und Englisch – keine Übersetzung)
James Baldwin prägte und prägt noch immer Generationen von Literat·innen. In Romanen, Essays, Gedichten und Theaterstücken beziehen sich Schreibende auf sein Werk. Baldwins Prosa ist kanonisch geworden, seine Zitate stehen auf Plakaten und füllen die Social-Media-Kanäle. In Reden referieren Denker*innen seine Thesen. Für viele war Baldwins »Giovanni’s Room« der erste prägende schwule Roman. Die Faszination seines Werks ist ungebrochen. Welche Passagen aus Baldwins Büchern beeinflussen und beschäftigen deutschsprachige Autor*innen der Gegenwart? In einem Lesereigen stellen sie ihre Lieblingsstellen vor.
Sonntag, 8. September 2024
Außer Haus: Haus der Kulturen der Welt
Mit René Aguigah, Max Czollek, Ahmet Demir, Gürsoy Doğtaş, Adir Jan, Oliver Hardt, Deniz Karslıoğlu, Mesut Özdemir und Magdalena J. Zaborowska
15:00 Uhr | Gegenwartsbewältigung
Max Czollek im Gespräch mit René Aguigah (auf Deutsch, Simultanübersetzung ins Englische und in Deutsche Gebärdensprache (DGS), Ticket erforderlich)
Im Rahmen der HKW-Gesprächsreihe »Gegenwartsbewältigung« spricht Max Czollek mit dem Kulturjournalisten und Autor René Aguigah über dessen jüngst erschienenes Buch »James Baldwin: Der Zeuge. Ein Portrait« (C.H.Beck). Aguigahs essayistisches Buch begibt sich auf die Suche nach dem, was Baldwin, einer der wichtigsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, für eine Bewältigung unserer Gegenwart beitragen kann. Im Zentrum stehen Fragen nach dem Verhältnis zwischen Künstlertum und Aktivismus, der Spannung zwischen Literatur und Politik, die Vermittlung zwischen einem Eintreten für Minderheiten und einem universalistischen Handlungshorizont. Baldwin, der Hass so gut kannte, hielt in seinen Romanen und Essays an der Liebe fest. Aguigah porträtiert ihn als Zeugen einer Zeit der Gewalt und des Unrechts, die bis heute fort existieren. Und einer Hoffnung darauf, dass die Dinge besser werden, deren Geschichte nicht minder bis in die Gegenwart reicht.
17:00 Uhr | James Baldwin’s Turkish Decade
Video Lecture mit Magdalena J. Zaborowska (auf Englisch)
Dieser Kurzvortrag untersucht, wie James Baldwins Aufenthalte in der Türkei in den 1960er Jahren seine Ansichten über Sozialität, nationale Identität, Ethnizität und Sexualität beeinflussten und sein Verständnis des Amerikanischseins im Ausland prägten. Zaborowska argumentiert, dass Baldwins türkisches Jahrzehnt (1962–72, mit Unterbrechungen) und seine Beziehungen zu Künstler·innen und Intellektuellen in Istanbul einen wesentlichen Beitrag zum aufkommenden Feld der transnationalen afroamerikanischen Studien leisteten. Durch die Analyse von Baldwins Diskursen über Erotik und Exil und deren Verortung im Dialog zwischen der Türkei und den USA zeigt sie, wie sein revolutionäres Werk einschränkende Vorstellungen von rassifizierter Autorschaft, Ort und nationaler Identität sprengte.
17:15 Uhr | »Because you don’t understand that you, for me, are my prisoner«
Lecture Performance, Regie: Gürsoy Doğtaş, Performer·innen: Ahmet Demir, Deniz Karslıoğlu, Mesut Özdemir, Adir Jan (auf Türkisch, Simultanübersetzung ins Deutsche)
Am 23.12.1969 inszeniert James Baldwin das Stück »Fortune and Men’s Eyes« (türkischer Titel: »Düşenin Dostu«) des kanadischen Dramatikers John Herbert für das Gülriz Sururi-Engin Cezzar Theater in Istanbul. Die gesamte Handlung von Düşenin Dostu spielt in einer Gefängniszelle einer Jugendstrafanstalt. Sein Regiedebüt feiert in Istanbul einen bemerkenswerten Erfolg und geht anschließend auf eine landesweite Tournee. Das Stück überzeugt das Publikum auch deshalb, weil Baldwin sich mit Gefängnissen auskennt. Er saß selbst im Gefängnis ein, manche Protagonisten seiner Romane sind Inhaftierte und immer wieder engagiert er sich für die Freilassung von Insass·innen, sei es in den USA oder in der Türkei. Die Lecture Performance von Gürsoy Doğtaş versammelt Szenen dieses Engagements.
18:30 Uhr | On Camera – James Baldwin und das Kino
Prolog zum Film mit Oliver Hardt (auf Deutsch)
„Die Sprache der Kamera ist die Sprache unserer Träume“, schreibt Baldwin in seinen 1976 erschienen Kinoerinnerungen »The Devil Finds Work«. Das Kino hat Baldwin seit seiner Kindheit beschäftigt. Er wusste um die Verführungskraft der Bilder und Geschichten, im Guten wie im Schlechten. Und er hat dieses Wissen genutzt: in seinen scharfsichtigen Analysen des Hollywoodkinos und als pointierter Akteur vor der Kamera in zahlreichen Dokumentarfilmen und Fernsehauftritten.
18:45 Uhr | I Heard it through the Grapevine (Dick Fontaine, 1982, USA, 91′, Dokumentarische Form | Restaurierung des Harvard Film Archive)
Film mit James Baldwin, David Baldwin, Amiri Baraka, Chinua Achebe (Englisch mit deutschen Untertiteln)
Zwei Jahrzehnte nach der Bürgerrechtsbewegung begibt sich James Baldwin noch einmal an die historischen Schauplätze – von Selma und Birmingham (Alabama) bis Atlanta (Georgia), zu den Stränden von St. Augustine (Florida) und zum Martin-Luther-King-Memorial in Washington, D. C. Auf dieser Reise der Erinnerung spricht er mit Freund·innen, Aktivist·innen und Schriftsteller-Kolleg·innen wie Amiri Baraka, Oretha Castle Haley und Chinua Achebe über die Ereignisse, die den Kampf gegen die Rassentrennung in Gang gesetzt haben, wie etwa die Angriffe auf Kirchen, die rassistische Polizeibrutalität, Willkür und Unrecht, die die Schwarze Bevölkerung ertragen musste. Recht skeptisch blicken diese Lichtgestalten auf ihre Gegenwart und die wenigen Errungenschaften, die von damals geblieben sind; auch wir als Zuschauer·innen bekommen Gelegenheit, über unsere Ära nachzudenken. Dick Fontaine mischt geschickt Archivmaterial zwischen die Berichte. So wird der Film zu einem schmerzhaften historischen Dokument, das sich im Kontext der Black-Lives-Matter-Bewegung als heute noch relevant erweist.
Eintritt frei mit Online-Ticket an Festivaltag I und II (nur noch Open Air-Tickets). Eintritt 5 € / frei an Festivaltag III.
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Zeit
6. September 2024 14:00 - 8. September 2024 20:00(GMT+02:00)
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 BerlinLiterarisches Colloquium Berlin
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Vor 35 Jahren ist die Mauer gefallen. Ein geteiltes Deutschland kennen die Millennials nicht, aber dessen Nachwirkungen. Groß geworden in einem Alltag, der von Arbeits-
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Vor 35 Jahren ist die Mauer gefallen. Ein geteiltes Deutschland kennen die Millennials nicht, aber dessen Nachwirkungen. Groß geworden in einem Alltag, der von Arbeits- und Hoffnungslosigkeit, Gewalt und Fremdenhass, aber auch von Flexibilität, Emanzipation und sozialem Wandel bestimmt war, sind vor allem die Ostdeutschen unter ihnen Zeug:innen eines Umbruchs. Die Schriftsteller:innen Hendrik Bolz, Charlotte Gneuß und Domenico Müllensiefen sprechen über DDR-Nachwehen und Zukunftsperspektiven.
Mit Hendrik Bolz, Charlotte Gneuß, Domenico Müllensiefen
Es moderiert Knut Elstermann
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Tickets
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Zeit
7. September 2024 21:00 - 22:30(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Gemeinschaft, Lebensqualität und Teilhabe spielen bei der Wahl des Lebensmittelpunkts fast immer eine zentrale Rolle. Warum spricht man dennoch von einem Stadt-Land-Gefälle? Humangeograph Johann Braun,
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Gemeinschaft, Lebensqualität und Teilhabe spielen bei der Wahl des Lebensmittelpunkts fast immer eine zentrale Rolle. Warum spricht man dennoch von einem Stadt-Land-Gefälle? Humangeograph Johann Braun, Soziologe Rainald Manthe und die Autorin Karen Duve gehen dem nach. Mit Fokus auf politische Landschaften sprechen sie über globale soziale Dynamiken urbaner und ruraler Lebenswelten. Kann ein Zusammenhalt auf dem Land noch als Gegensatz zur Anonymität der Stadt angenommen werden?
Mit Johann Braun, Karen Duve, Rainald Manthe
Es moderiert Gesa Ufer.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
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Zeit
8. September 2024 16:00 - 17:30(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Die deutsche Kulturszene ist in Aufregung. Es begann mit der BDS-Resolution des Bundestags und ging mit der umstrittenen documenta 15 weiter. Seit dem Angriff der
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Die deutsche Kulturszene ist in Aufregung. Es begann mit der BDS-Resolution des Bundestags und ging mit der umstrittenen documenta 15 weiter. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist die Situation eskaliert: Hat der Kulturbetrieb ein gravierendes Antisemitismusproblem? Candice Breitz, Stefan Laurin, Per Leo und Peter Kuras diskutieren mit Stephanie von Oppen über Sinn und Unsinn von Boykotten und die Frage, ob und warum Deutschland hier anders tickt als andere Länder.
Mit Candice Breitz, Stefan Laurin, Per Leo, Peter Kuras
Es moderiert Stephanie von Oppen.
In Kooperation mit PEN Berlin.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch mit englischen Redeanteilen statt.
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Zeit
8. September 2024 18:00 - 19:40(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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2024 jährt sich zum hundertsten Mal der Geburtstag des afroamerikanischen Schriftstellers James Baldwin. Seine Romane, Essays und sein Aktivismus haben die Weltliteratur und unsere Vorstellung
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2024 jährt sich zum hundertsten Mal der Geburtstag des afroamerikanischen Schriftstellers James Baldwin. Seine Romane, Essays und sein Aktivismus haben die Weltliteratur und unsere Vorstellung davon, was es bedeutet, ein Schriftsteller zu sein, verändert. In diesem Panel stellen drei Autor:innen unter der Moderation von Helon Habila ihre Lieblingswerke von Baldwin vor und diskutieren über sein Vermächtnis für die Bürgerrechtsbewegung und für die Rechte von Minderheiten weltweit.
Mit Logan February, Sasha Marianna Salzmann
Es moderiert Helon Habila
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Tickets
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Zeit
8. September 2024 20:00 - 21:15(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Wie begründen Diktatoren ihre Macht in der Welt? Wie vertreten Demokratien ihre Interessen? Der Expansionskurs Russlands, die bevorstehenden Wahlen in den USA und der wachsende
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Wie begründen Diktatoren ihre Macht in der Welt? Wie vertreten Demokratien ihre Interessen? Der Expansionskurs Russlands, die bevorstehenden Wahlen in den USA und der wachsende Einflussbereich der BRICS-Staaten stellen die gängigen Taktiken und Strategien für einen globalen Zusammenhalt auf den Prüfstand. Die Analytiker Herfried Münkler und Frank Bösch erörtern zusammen mit der Politikwissenschaftlerin Janka Oertel die Mechanismen der gegenwärtigen Außenpolitik und ihre Herausforderungen.
Mit Frank Bösch, Herfried Münkler, Janka Oertel
Es moderiert Jörg Thadeusz.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Tickets
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9. September 2024 19:00 - 20:30(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Mit ihrem neuen Roman Ufo 78 mischt das italienische Autorenkollektiv Wu Ming Realität und Fiktion, Popkultur und Filmgeschichte und wirft einen neuen Blick auf ein Schlüsseljahr der
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Mit ihrem neuen Roman Ufo 78 mischt das italienische Autorenkollektiv Wu Ming Realität und Fiktion, Popkultur und Filmgeschichte und wirft einen neuen Blick auf ein Schlüsseljahr der italienischen Geschichte, um es aus dem Gefängnis der bleiernen Zeit zu befreien.
Mit
Wu Ming
Moderation
Janika Gelinek
Sprecher
Benito Bause
Auf Italienisch und Deutsch mit Konsekutivübersetzung
Tickets
12 € / erm. 8 €
Wu Ming ist ein Kollektiv von Schriftstellern, das historische Romane (54, Manituana, Altai, L’Armata dei Sonnambuli, Proletkult und Ufo 78, auf Deutsch erschienen im Verlag Assoziation A), Kurzgeschichten (Anatra all’arancia meccanica und L’invisibile ovunque), Essays sowie die Kinderbücher des Cantalamappa-Zyklus geschrieben hat. Die Mitglieder von Wu Ming haben auch eigene Werke verfasst. Im Laufe der Jahre hat sich eine erweiterte Konstellation von Projekten um das Kollektiv herum gebildet, ein Kollektiv von Kollektiven – die Wu Ming Foundation.
Die italienische Teilnahme am Internationales Literaturfestival Berlin ist Teil der Initiativen, die das Netzwerk italienischer Kulturinstitute in Deutschland mit der Koordination der italienischen Botschaft in Berlin in Zusammenarbeit mit der AIE / Associazione italiana editori anlässlich der Teilnahme Italiens an der Frankfurter Buchmesse als ‚Ehrengast‘ durchführt.
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Zeit
9. September 2024 20:30 - 22:00(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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The land of the Sámi has been the fjords, moors, and tundra of northern Scandinavia for thousands of years. Timimie Märaks uses spoken word art
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The land of the Sámi has been the fjords, moors, and tundra of northern Scandinavia for thousands of years. Timimie Märaks uses spoken word art to update oral storytelling traditions and is an activist for indigenous land rights. Linnea Axelsson’s verse novel »Ædnan« tells the story of how two Sámi families fight against colonial trauma and violence against nature for over a century. The authors will read and talk about care, non-human agency, and social imprinting in the climate crisis.
A cooperation between the Cluster of Excellence »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« and the internationales literaturfestival berlin.
With: Linnea Axelsson, Timimie Märak
Moderation: Saskia Vogel.
The event is held in English.
Linnea Axelsson *1980 is a Sami-Swedish writer. She was awarded the August Prize in 2018 for her first novel-in-verse »Ædnan« [tr. Saskia Vogel], which is the first of her works to be translated into English in 2024.
Timimie Gassko Märak is a poet, feminist, Sámi queer activist and was Poet in Residence at the Venice Art Biennale 2022. Märak’s poetry is a combination of deep roots and connections, read at the pace of the big city.
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Zeit
10. September 2024 18:00 - 19:30(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Was heißt es für LGBTQI+-Autor:innen, die in ihren Texten offen mit ihrer Identität umgehen, in Südostasien zu publizieren? Die Autorin Marylyn Tan aus Singapur diskutiert
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Was heißt es für LGBTQI+-Autor:innen, die in ihren Texten offen mit ihrer Identität umgehen, in Südostasien zu publizieren? Die Autorin Marylyn Tan aus Singapur diskutiert mit der Politologin Khoo Ying Hooi aus Malaysia die jeweiligen regionalen Kontexte von Queerness in Südostasien: Wie organisieren sich Aktivist:innen und Autor:innen in den teils sehr restriktiven Diskurskontexten? Und wie versuchen sie, sich in ihren Texten auszudrücken und politischen Widerstand zu leisten?
Mit Khoo Ying Hooi, Marylyn Tan
Es moderiert Ruth Streicher
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung über die Heinrich-Böll-Stiftung ist erforderlich. Danke!
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
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10. September 2024 18:00 - 19:30(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Heinrich Böll Stiftung
Schumannstr. 8, 10117 BerlinHeinrich Böll Stiftung
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Forms of remembering bring together the very different literary worlds of the fjords of Scandinavia, the Chilean metropolis of Santiago, and the Congo Delta for
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Forms of remembering bring together the very different literary worlds of the fjords of Scandinavia, the Chilean metropolis of Santiago, and the Congo Delta for this event. Whether through the traces of political violence or personal experiences, the past makes itself felt everywhere. Linnea Axelsson, Nona Fernández, and Fiston Mwanza Mujila contribute to the »meandering of collective memory« and find narrative forms that are as captivating as they are poetic.
A cooperation between the Cluster of Excellence »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« and the internationales literaturfestival berlin.
Moderated by Julia Korbik
The event will be held in English with contributions in French.
With: Nona Fernández, Linnea Axelsson, Fiston Mwanza Mujilla
Linnea Axelsson *1980 is a Sami-Swedish writer. She was awarded the August Prize in 2018 for her first novel-in-verse »Ædnan« [tr. Saskia Vogel], which is the first of her works to be translated into English in 2024.
Nona Fernández *1971 is an author and actress. Her novel »La dimensión desconocida« [2016, Engl. Twilight Zone] was awarded the Premio Sor Juana Inés de la Cruz and was shortlisted for the National Book Award.
Fiston Mwanza Mujila *1981 is a writer, poet and lecturer. He received the International Prize for Literature – Haus der Kulturen der Welt for his novel “Tram 83. He is a 2024 DAAD Artist-in-Berlin Fellow.
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10. September 2024 20:00 - 21:30(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Es beginnt mit einer Internetrecherche über Getreide und mündet in einer Überquerung der Alpen: 2024 erhält Kenah Cusanit für ihren temporeichen Essay »Senatore Cappelli« den
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Es beginnt mit einer Internetrecherche über Getreide und mündet in einer Überquerung der Alpen: 2024 erhält Kenah Cusanit für ihren temporeichen Essay »Senatore Cappelli« den Deutschen Preis für Nature Writing. Neben der Preisträgerin lesen die Stipendiat:innen Fiona Sironic und Erik Wunderlich. Kulturstaatsministrin Claudia Roth, Dirk Messner, Börries von Notz und Andres Rötzer sprechen über die Relevanz von Nature Writing in Zeiten der Klimakrise und die Notwendigkeit nachhaltiger Lebensweisen.
In Zusammenarbeit mit dem Verlag Matthes & Seitz Berlin, in Kooperation mit dem Umweltbundesamt sowie der Stiftung Kunst und Natur.
Mit Kenah Cusanit, Fiona Sironic, Erik Wunderlich
Es moderiert Vivian Perkovic
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Tickets
Wir verkaufen unsere Tickets über die Website der Berliner Festspiele.
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Zeit
11. September 2024 18:00 - 19:00(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Getilgte Vergangenheiten, prekäre Gegenwart und unvorstellbare Zukünfte – solche Erfahrungen teilen viele queere und trans* Menschen noch heute. Dies wird spürbar in Zsuka Nagys pointierter
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Getilgte Vergangenheiten, prekäre Gegenwart und unvorstellbare Zukünfte – solche Erfahrungen teilen viele queere und trans* Menschen noch heute. Dies wird spürbar in Zsuka Nagys pointierter Lyrik, Łęko Zygmuntównes poetischem Laboratorium und Sergei Davydovs gewaltiger Verschmelzung von Versen und Prosa. Indem ihre Dichtung queere und trans* Zeiten in den aktuellen politischen Kontexten Tschechiens, Polens und Russlands entfaltet, sprengt sie diverse Formen der Normativität.
Eine Kooperation zwischen dem Exzellenzcluster »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« und dem internationalen literaturfestival berlin.
Es moderiert Toby Ashraf.
Mit: Sergei Davydov, Zsuka Nagy, Łęko Zygmuntówne
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt mit Redebeiträgen in diversen Sprachen.
Sergei Davydov Russland *1992
ist Schriftsteller, Dichter, Theaterautor. 2023 verließ er Russland und veröffentlichte seinen Debütroman »Springfield«, in dem es um queere Menschen in Russland vor dem Ukraine-Krieg geht.
Zsuka Nagy Ungarn *1977
ist Lyrikerin, Schriftstellerin und Dozentin. Ihr Schaffen enthüllt die porösen Grenzen der Lyrik, indem sie diese mit verschiedenen Künsten und Genres verschmilzt.
Łęko Zygmuntówne Polen
ist Lyriker:in und Doktoran:in in Chemie. Zygmuntównes Texte setzen sich mit unterschiedlichen Formen von Normativität auseinander, die sich in der Sprache ebenso wie in der Politik manifestieren.
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Zeit
11. September 2024 18:00 - 19:30(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Said Etris Hashemi, Überlebender des Attentats von Hanau, beklagt, dass Rassismus in Deutschland System hat: »Der rechte Terror verschwindet nach jedem Anschlag wieder aus dem
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Said Etris Hashemi, Überlebender des Attentats von Hanau, beklagt, dass Rassismus in Deutschland System hat: »Der rechte Terror verschwindet nach jedem Anschlag wieder aus dem Blick der Öffentlichkeit.« Mit Gilda Sahebi, die rassistisches Denken in der BRD untersucht, und Tobias Singelnstein, der sich mit rassistisch motivierter Polizeigewalt auseinandersetzt, spricht Hashemi über die Ursachen für Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung und darüber, was Politik und Gesellschaft dagegen tun können.
Mit Said Etris Hashemi, Gilda Sahebi, Tobias Singelnstein
Es moderiert Stephan Anpalagan
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Tickets
Wir verkaufen unsere Tickets über die Website der Berliner Festspiele.
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Zeit
11. September 2024 18:00 - 19:30(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Politik bildet Willen. Politik regelt Gemeinschaft. Politik ist Streitraum. Wie man wählt und sich engagiert, bestimmen Gefühle. Doch können die aktuell in der Öffentlichkeit immer
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Politik bildet Willen. Politik regelt Gemeinschaft. Politik ist Streitraum. Wie man wählt und sich engagiert, bestimmen Gefühle. Doch können die aktuell in der Öffentlichkeit immer polemischer geführten Debatten noch vernünftige Argumente hervorbringen und Gemeinsinn stiften? Julian Nida-Rümelin und Maren Urner sprechen im Superwahljahr über den Einfluss von Emotionen und Affekten auf die politische Kultur. Stärken oder zerstören Populismus und Intoleranz demokratische Strukturen?
Mit Julian Nida-Rümelin, Maren Urner
Es moderiert Vladimir Balzer.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
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Zeit
11. September 2024 20:00 - 21:15(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Eintritt: 8,- € / ermäßigt: 6,- € Einlass: ab 19:30 Uhr Ticket: Eintrittskarten Digital:
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Eintritt: 8,- € / ermäßigt: 6,- €
Einlass: ab 19:30 Uhr
Ticket: Eintrittskarten
Digital: Livestream
»In Stahlgewittern« von Ernst Jünger ist ein literarisches Kriegstagebuch, das nicht allein in Deutschland Klassikerstatus genießt. Geschildert werden Erlebnisse vom Dezember 1914 bis August 1918, womit es es beinahe den gesamten Ersten Weltkrieg umfasst. Während Erich-Maria Remarque in seinem Roman »Im Westen nichts Neues« das furchtbare Elend und das sinnlose Sterben beschreibt, stilisiert Ernst Jünger den Krieg zu einem heroischen Erlebnis und einem maskulinen Abenteuer. Jünger diskriminiert dabei nicht den Feind, sondern lässt vielmehr vermeintlich archaische Prinzipien miteinander kämpfen. Jetzt, da die sogenannte Zeitenwende fortwährend ausgerufen wird und längst auch die Militarisierung der Zivilgesellschaft begonnen hat, ist eine kritische Lektüre von »In Stahlgewittern« dringend erforderlich. Ingar Solty, Experte für Friedens- und Sicherheitspolitik, diskutiert mit Wolfgang M. Schmitt über das streitbare Meisterwerk, das vor allem Linksliberale stets erschaudern ließ. Was hat das Werk zur »Zeitenwende« zu sagen, und warum fürchten sich noch immer so viele vor Ernst Jünger?
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Zeit
11. September 2024 20:00 - 22:00(GMT+02:00)
Literaturforum im Brecht-Haus
Chausseestraße 125, 10115 BerlinLiteraturforum im Brecht-Haus
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Im Mittelpunkt des Alexander-von-Humboldt-Tages stehen die Tagebücher der „Europäischen Reisen“. Denn Humboldt bereiste nicht nur die Amerikas und Zentralasien, sondern auch England, Mitteleuropa, Frankreich, Spanien
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Im Mittelpunkt des Alexander-von-Humboldt-Tages stehen die Tagebücher der „Europäischen Reisen“. Denn Humboldt bereiste nicht nur die Amerikas und Zentralasien, sondern auch England, Mitteleuropa, Frankreich, Spanien und Italien.
Das Tagebuch „Von Valencia nach Madrid“ (1799) liegt in den ‚Kollektaneen‘ zum berühmten Kosmos. In welchem Kontext es dort steht und wieso Humboldt es nicht wie die anderen Reisejournale binden ließ, erläutert Dominik Erdmann.
Das erste erhaltene Arbeitsjournal aus dem Vorfeld der Amerikareise ist das Tagebuch aus Dresden, Wien und Salzburg (1797/98). Die Messergebnisse, die Humboldt darin verzeichnet, beziehen sich auf ihm vertraute Wissensbereiche, aber auch auf neue Forschungsmodelle. Cettina Rapisarda stellt sie vor.
Humboldts Abreise von Paris im Jahr 1798 markiert eine Phase der Kalibrierung von Forschungsvorhaben, Instrumenten und Itinerarien aus Europa heraus. David Blankenstein berichtet von Humboldts Auseinandersetzung mit dem Aufbruch in die unbekannte Ferne.
Zum Abschluss präsentieren Ottmar Ette, Vera M. Kutzinski und Ingo Schwarz eine kleine Sensation: die erste vollständige deutsche Übersetzung des „Essai politique sur l’île de Cuba“ (1826). In der zu seinen Lebzeiten umstrittenen, in der spanisch- und englischsprachigen Welt heute berühmten Studie verurteilt Humboldt die Sklaverei und skizziert seine Idee einer weltweiten Konvivenz.
Ottmar Ette präsentiert erstmalig seinen neuen Roman „Mein Name sei Amo“ (Kadmos 2024).
Eine Veranstaltung des Akademienvorhabens “Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung” im Zentrum “Preußen – Berlin” der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
PROGRAMM:
Vorträge: Dominik Erdmann (SBB-PK), Cettina Rapisarda (Berlin), David Blankenstein (Berlin)
Einführung und Moderation: Christian Thomas (BBAW)
Buchvorstellung: Ottmar Ette (BBAW), Vera M. Kutzinski (Nashville), Ingo Schwarz (Berlin)
Lesung: Nina West (Berlin)
Moderation: Tobias Kraft (BBAW)
Zur Anmeldung
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Zeit
12. September 2024 17:00 - 23:00(GMT+02:00)
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Markgrafenstraße 38, 10117 BerlinBerlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
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Aleida und Jan Assmann denken kollektiv und setzen Populismus, Hass und Hetze einen sechsten, sozialen Sinn entgegen. Indem sie aufzeigen, dass Menschen empathisch, respektvoll und
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Aleida und Jan Assmann denken kollektiv und setzen Populismus, Hass und Hetze einen sechsten, sozialen Sinn entgegen. Indem sie aufzeigen, dass Menschen empathisch, respektvoll und gemeinschaftlich fühlen und handeln, appellieren sie an eine Möglichkeit der Gleichzeitigkeit: Das Streben nach universalen Werten und die Anerkennung unterschiedlicher Kulturen und Identitäten. Mit Heinz Bude spricht Aleida Assmann über Existenzformen im demokratischen Miteinander und die Wirkkraft von Gemeinsinn.
Mit Aleida Assmann, Heinz Bude
Es moderiert Natascha Freundel
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
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Zeit
12. September 2024 18:00 - 19:15(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Die Welt krankt! Selbst schuld! So wird es zumindest von allen Seiten suggeriert. Vernachlässigt bleiben dabei sämtliche gesellschaftliche Bedingungen und Umstände. Ann-Kristin Tlusty und Wolfgang
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Die Welt krankt! Selbst schuld! So wird es zumindest von allen Seiten suggeriert. Vernachlässigt bleiben dabei sämtliche gesellschaftliche Bedingungen und Umstände. Ann-Kristin Tlusty und Wolfgang M. Schmitt stellen gemeinsam mit Şeyda Kurt und Anke Stelling ihre Anthologie »Selbst schuld!« vor, in der in 15 Beiträgen dargelegt wird, wie sich die persönliche Schuld in sämtliche Lebensbereiche einschleichen konnte. Ein Pamphlet für den Zweifel und eine Mahnung zum kritischen, selbstständigen Denken.
Mit Şeyda Kurt, Wolfgang M. Schmitt, Anke Stelling, Ann-Kristin Tlusty
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Tickets
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12. September 2024 18:00 - 19:30(GMT+02:00)
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Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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BSMG, das Kollektiv der Schwarzen deutschen Hip-Hop-Künstler Megaloh, Ghanaian Stallion, Musa und Amewu, setzt sich im Rahmen eines Workshops, einer Paneldiskussion sowie eines Konzertabends intensiv
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BSMG, das Kollektiv der Schwarzen deutschen Hip-Hop-Künstler Megaloh, Ghanaian Stallion, Musa und Amewu, setzt sich im Rahmen eines Workshops, einer Paneldiskussion sowie eines Konzertabends intensiv mit der Geschichte, Soziopolitik und Kultur des Hip-Hop auseinander. Gemeinsam mit einer Reihe von Gästen – Afrob, Aisha Camara, Aisha Vibes, Albi X, Die P und Mortel – behandeln sie die Subkultur, die in den 1970er Jahren aus vielfältigen Einflüssen in der New Yorker Bronx entstand und mittlerweile die ganze Welt infiziert sowie die größten Musikmärkte erobert hat.
Die Entstehungsgeschichte von Hip-Hop lässt sich als Ausdruck der Freiheit und Selbstbestimmung einer über Jahrhunderte marginalisierten Menschengruppe betrachten, tief verwurzelt in der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung der USA, vor dem Hintergrund jahrhundertelanger Versklavung sowie andauerender Diskriminierung und Gewalt. Wird diese Genese von Hip-Hop konfrontiert mit der überwiegend ‚weißen‘ deutschen Mehrheitsgesellschaft, die sich ihrer Kolonialverbrechen auf dem afrikanischen Kontinent und ihrer langen Migrationsgeschichte kaum bewusst ist, stellt sich unweigerlich die Frage, ob eine solche Kultur, importiert nach Deutschland, überhaupt dieselbe sein kann.
„Fremd im eigenen Land“ von Advanced Chemistry, veröffentlicht im Jahr 1992, gilt als die Geburtsstunde des deutschen Hip-Hop: ein Song, der sozialkritische Texte mit einem eindringlichen Beat verbindet und die Erfahrungen von Migrant*innen in Deutschland thematisiert. Torch, Linguist und Toni-L, die drei Rapper von Advanced Chemistry, haben haitianische, ghanaische und italienische Wurzeln. Doch die ersten Rapper, die in Deutschland kommerziellen Erfolg feiern, sind ‚weiße‘ Mittelstandskids aus Stuttgart. „Die da“ von Die Fantastischen Vier wird ein Radiohit und bringt deutschen Rap erstmals in die Charts. In der breiten Wahrnehmung ist diese Musik weit entfernt vom Leben marginalisierter und wirtschaftlich schlechter gestellter Minderheiten, die Hip-Hop als Ventil nutzen, um ihren Alltag zu dokumentieren und ihren Frust zu kanalisieren.
Brothers Keepers, eine im Jahr 2000 als Reaktion auf die Tötung von Alberto Adriano in Dessau gegründete Initiative Schwarzer Künstler*innen in Deutschland, prangert mit Musikveröffentlichungen, Konzerten und weiteren Aktionen anti-Schwarzen Rassismus an. Sie erlangt erstmals größere Aufmerksamkeit für Schwarze Protagonist*innen, stößt allerdings auch auf Ablehnung und Unverständnis in der breiten Gesellschaft. Erst durch die Veröffentlichungen des Plattenlabels Aggro Berlin Mitte der 2000er Jahre wird auch Straßen-Rap in Deutschland kommerziell erfolgreich. Seither sind vermehrt Protagonist*innen mit kurdischen, türkischen und arabischen Wurzeln im Deutsch-Rap präsent. Sie lassen ihr kulturelles Erbe sowie Geschichten von Migration und Marginalisierung in die Weiterentwicklung der Musik einfließen. Erfolgreiche Schwarze Künstler*innen, die in Ländern mit einer reichen Hip-Hop Kultur wie Frankreich oder England zentrale Protagonist*innen der Szene darstellen, sind im Deutsch-Rap eher die Ausnahme, auch wenn die Entwicklung der letzten Jahre in dieser Hinsicht vergleichsweise positiv erscheint, mit Künstlern wie Pajel, Luciano oder reezy.
Im Jahr 2017 befasst sich ein Kollektiv Schwarzer Künstler schließlich erstmals mit der Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte im Rap: Das Album Platz an der Sonne von BSMG ersetzt die ‚weiße‘, eurozentrische Deutungshoheit durch ein afrikanisch-diasporisches Narrativ. BSMG verstehen sich nicht als Protestbewegung, sondern als Zusammenschluss für Selbstdeutung und Selbstbestimmung, für eine Verbindung von (west)afrikanischen Wurzeln mit dem Umfeld in Deutschland, für die eigene Verortung zwischen den Kontinenten Afrika, Europa, Amerika und die damit verbundene Identitätsfindung, gepaart mit einem kritischen Bewusstsein und einer fundierten Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte.
Platz an der Sonne mit seiner bisher einzigartigen Perspektive – einer afrozentrischen Betrachtung der kolonialen Entwicklung aus der deutschen Musikszene heraus – bildet die Grundlage für Vergangenheit kennen, Gegenwart deuten, Zukunft gestalten. Hip-Hop – Schwarze Kultur in Deutschland, eine Veranstaltung im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld, für die maßgebliche Protagonist*innen aus der deutschen Hip-Hop-Geschichte zusammenkommen, um sich auszutauschen, ihre Einsichten und Erfahrungen zu teilen und diese besondere Musikkultur gemeinsam zu feiern.
Mit Afrob, Albi X, Aisha Camara, Aisha Vibes, BSMG (Megaloh, Ghanaian Stallion, Musa und Amewu), Die P, Mortel
Vergangenheit kennen, Gegenwart deuten, Zukunft gestalten ist Teil von heimaten, gefördert durch Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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13. September 2024 - 14. September 2024 (Ganztägig)(GMT+02:00)
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 BerlinHaus der Kulturen der Welt
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Mit Helon Habila wurde für die diesjährige Festivalausgabe erstmalig ein internationaler Curator in Residence berufen. Damit verlegt sich das ›internationale‹, wie es dem Festivaltitel eingeschrieben
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Mit Helon Habila wurde für die diesjährige Festivalausgabe erstmalig ein internationaler Curator in Residence berufen. Damit verlegt sich das ›internationale‹, wie es dem Festivaltitel eingeschrieben ist, schon in die Kuration und steht für Vielstimmigkeit, Aktualität und thematische Authentizität. In intensiver Zusammenarbeit mit dem ilb-Team entstand so etwa das Festivalmotto »Strange New World«. Wie blickt die Auswahlkommission auf das Festival? Was ermöglicht eine internationale Kuration? Wo sind ihre Grenzen?
Mit Timo Berger, Lavinia Frey, Johannes Kister, Helon Habila, Lola Shoneyin, Barbara Wahlster
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Der Eintritt ist frei.
Tickets
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13. September 2024 15:00 - 16:00(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Africanfuturism trifft auf magischen Realismus und Science-Fiction: Drei preisgekrönte Autorinnen, deren Erzählstil von der realistischen Tradition abweicht, erklären, warum ihr phantastischer Erzählansatz effektiver ist und
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Africanfuturism trifft auf magischen Realismus und Science-Fiction: Drei preisgekrönte Autorinnen, deren Erzählstil von der realistischen Tradition abweicht, erklären, warum ihr phantastischer Erzählansatz effektiver ist und die komplexen Realitäten, in denen wir leben, besser widerspiegelt. Sie erklären auch, warum alle »Ismen«, mit denen ihre Arbeit bisher beschrieben wurde, richtig, aber auch falsch sind.
Mit Okwiri Oduor, Nnedi Okorafor, Novuyo Rosa Tshuma
Es moderiert Alexandra Antwi-Boasiako
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Tickets
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13. September 2024 18:00 - 19:15(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Der Iran steht am Scheideweg: Nach dem Tod von Präsident Raisi bleiben die Hinrichtungen und politischen Verhaftungen eine düstere Realität. Doch der Widerstand lässt nicht
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Der Iran steht am Scheideweg: Nach dem Tod von Präsident Raisi bleiben die Hinrichtungen und politischen Verhaftungen eine düstere Realität. Doch der Widerstand lässt nicht nach. Geiseln werden befreit, EU-Staaten wollen die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstufen lassen. Welchen Platz hat in all dem die Literatur? Und die Sozialen Medien? Gespräch zwischen einer Lyrikerin und einer Social-Media-Aktivistin, die für ihre Sehnsucht nach Freiheit einen hohen Preis bezahlen mussten.
Mit Mahtab Yaghma und Sareh (Zahra Sedighi Hamedani)
Es moderiert Tanja Dückers.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Farsi statt. Es dolmetscht Nuschin Maryam Mameghanian-Prenzlow.
In Kooperation mit PEN Berlin
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13. September 2024 18:00 - 19:15(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Das Projekt Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld – Von (un)wirklichen Grenzen, (Un)Moral und anderen Überschreitungen lädt Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und andere dazu ein,
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Das Projekt Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld – Von (un)wirklichen Grenzen, (Un)Moral und anderen Überschreitungen lädt Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und andere dazu ein, über religiöse, soziale, klassenbezogene, nationale, sexuelle, disziplinarische und andere Formen des Überschreitens und Übertretens nachzudenken. Es handelt sich um ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt, das die Frage nach der Normativität in den Vordergrund stellt und danach, von wem und für wen die Forderungen der Normativität gestellt werden. Das Projekt verwendet verschiedene Narrative des Übertretens und Überschreitens als Mittel des Widerstands – ohne um Vergebung zu bitten, denn man muss sich nicht dafür entschuldigen, ein*e ‚Gastarbeiter*in‘ oder deren Nachkomme zu sein; man muss sich nicht dafür entschuldigen, dass man Zuflucht sucht, besonders wenn die Rechte von Geflüchteten durch die Genfer Flüchtlingskonvention und das UNHCR garantiert sein sollen; man muss nicht um Vergebung dafür bitten, dass man nicht an den Gott eines anderen glaubt oder an seine eigenen Götter und Vorfahren; man muss nicht um Vergebung dafür bitten, dass man queer ist; man muss nicht um Vergebung dafür bitten, dass man sich für eine bessere Umwelt und Zukunft einsetzt, indem man Indigenes Land besetzt und dadurch zurückerobert, wie kontraproduktiv dies auch immer für Normativität behauptende kapitalistische Extraktionsbemühungen sein mag.
Das Projekt Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld – Von (un)wirklichen Grenzen, (Un)Moral und anderen Überschreitungen denkt über die realen und metaphorischen Dimensionen des Überschreitens von Grenzen als Mittel zur Behauptung der eigenen Rechte, der Menschlichkeit und der Gemeinschaft nach, das Überschreiten von Grenzen als Mittel des epistemischen Ungehorsams, als Mittel der Subversion innerhalb heteronormativer patriarchaler und ‚weißer‘ Vormachtstrukturen, die geschlechtliche, rassische, sexuelle und klassenbedingte Ungleichheiten propagieren.
Trespassing / Überschreiten ist eine Möglichkeit, eine Vielzahl von Stimmen, Körpern und Positionen körperlich, geistig und spirituell zusammenzubringen, um über die Konstruktionen von realen und irrealen Grenzen nachzudenken, über die Konstruktionen dessen, was als moralisch oder unmoralisch, ethisch oder unethisch, richtig oder falsch, gerecht oder ungerecht gilt. Indem es unsere Körper performativ den Risiken der Überschreitung aussetzt, lädt das Projekt auch dazu ein, über psychosomatische Interferenzen innerhalb bestimmter Räume nachzudenken, die für ‚normative‘ Körper reserviert sind. Die teilnehmenden Künstler*innen sind also eingeladen, das HKW zu betreten, seine Räume umzudeuten, die Rasenflächen zu besetzen, neue Gemeinschaftsflächen zu schaffen und sie für andere Eindringlinge bewohnbar zu machen.
Das Projekt stellt die Frage: Wenn die Norm von Natur aus exkludiert, ist dann möglicherweise das Abnormale inklusiv und gastfreundlicher? Und welche Rolle können Künstler*innen dabei spielen, das Abnormale als Methode zu imaginieren? Ein Abnormales, das sich nicht damit beschäftigt, etwas ungeschehen zu machen, sondern vielmehr damit, einer Vielzahl von Möglichkeiten des Nebeneinanders und Miteinanders und sogar des Ineinandergreifens Raum zu geben. Als Eindringlinge wählen wir den Weg der Diagonale, aber wir erkennen an, dass es Raum für alle anderen gibt, die vielleicht den anderen Weg über den rechten Winkel nehmen wollen.
Mit anderen Worten: In dem Projekt Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld – Von (un)wirklichen Grenzen, (Un)Moral und anderen Überschreitungen geht es darum, alles, was Normativität beansprucht, zu durchkreuzen und zu durchqueeren. Es geht darum, sich zu krümmen, die verschlungenen Pfade des Lebens zu beschreiten, sich zu verirren und wiederzufinden – es geht um den Irrweg als Methode.
Zum kuratorischen StatementZum Menü springen
Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld ist Teil von heimaten, gefördert durch Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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13. September 2024 19:00 - 14. September 2024 22:00(GMT+02:00)
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 BerlinHaus der Kulturen der Welt
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Jüdischer Salon im Grünen Salon Trotz seiner tiefen Einschreibung in die Moderne beansprucht der Antisemitismus immer wieder den Platz eines Phantoms oder
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Jüdischer Salon im Grünen Salon
Trotz seiner tiefen Einschreibung in die Moderne beansprucht der Antisemitismus immer wieder den Platz eines Phantoms oder einer Metapher im Kopf, selbst wenn er einem unter die Nase gerieben wird; als wäre er durch eine hartnäckige Gedächtnisstörung vom Bewusstsein abgeschirmt. Mir kommen die Worte von Sigmund Freud in den Sinn, als er zum ersten Mal vor der Akropolis stand: »Das alles existiert also wirklich, so wie wir es in der Schule gelernt haben!« (Freud, 1936).
Die Realität von Antisemitismus wird oft von Zweifeln begleitet oder kurzzeitig, am besten im Nachhinein, als Relikt aus der Vergangenheit erkannt, ja als etwas, das man »in der Schule gelernt« hat. Können die Ereignisse des 7. Oktober 2023 neue Perspektiven für manche seelische und gesellschaftliche Funktionen dieses Phänomens verschaffen? Weist der zeitgenössische Juden Hass auf eine neue Form von individuellen und kulturellen hyper-technologischen Nicht-Wissen-Wollen hin?
Eran Rolnik ist Psychoanalytiker, Psychiater und Historiker. Dozent an der Tel-Aviv Universität und Ärztlicher Direktor des Office for Personal Compensation from Germany. In Israel ist er für sein beharrliches Engagement bekannt, die Öffentlichkeit für den Wert psychoanalytischen Denkens zu sensibilisieren, insbesondere für das Verstehen der sozialen und politischen Realität. Seine Artikel erscheinen in der Haaretz. Angesichts der internationalen Reaktionen auf den 7. Oktober kritisierte er die Unfähigkeit vieler Linker, auf die Gräueltaten der Hamas emotional und moralisch adäquat zu reagieren. Anfang November 2023 sorgte er für Aufsehen, als er in einem offenen Brief publik machte, aufgrund seiner kritischen Artikel über Benjamin Netanjahu von der National Service Commission verhört worden zu sein. Seine Studie Freud auf Hebräisch. Geschichte der Psychoanalyse im jüdischen Palästina (Vandenhoeck & Ruprecht, 2013) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt; zuletzt erschien Redekur – Psychoanalyse verstehen (Brandes & Apsel, 2023).
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13. September 2024 19:30 - 21:30(GMT+02:00)
Volksbühne Berlin
Linienstraße 227, 10178 BerlinVolksbühne Berlin
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Alles Schreiben ist Übersetzung. Manche Schriftsteller:innen schreiben in ihrer Muttersprache, andere müssen in Sprachen schreiben, die ihnen durch den Kolonialismus oder die Zwänge des Marktes
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Alles Schreiben ist Übersetzung. Manche Schriftsteller:innen schreiben in ihrer Muttersprache, andere müssen in Sprachen schreiben, die ihnen durch den Kolonialismus oder die Zwänge des Marktes vorgegeben werden. Wie wirkt sich die Dominanz europäischer Sprachen auf Literaturen anderer Kontinente aus? Chika Unigwe, Fiston Mwanza Mujila und Mkuki Bgoya erörtern die Herausforderungen und Freuden, in mehreren Sprachen gleichzeitig zu arbeiten und zu leben.
Mit Mkuki Bgoya, Fiston Mwanza Mujila, Chika Unigwe
Es moderiert Mandana Seyfeddinipur
Michael Failenschmid dolmetscht konsekutiv vom Deutschen ins Englische.
Die Veranstaltung findet auf Englisch, Kiswahili und Französisch statt.
Tickets
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13. September 2024 20:00 - 21:15(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Der Klimawandel ist eingetreten. Hat die Weltgemeinschaft noch eine Chance, einen politisch gesteuerten Ausweg aus dem ökologischen Desaster zu finden, ohne am Fundament demokratischer Strukturen
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Der Klimawandel ist eingetreten. Hat die Weltgemeinschaft noch eine Chance, einen politisch gesteuerten Ausweg aus dem ökologischen Desaster zu finden, ohne am Fundament demokratischer Strukturen rütteln zu müssen? Laut dem Soziologen Jens Beckert und der Historikerin Hedwig Richter hat sie das, aber »das drängendste Problem der westlichen Gesellschaften ist die Resignation«. Gemeinsam mit dem Atmosphärenforscher Tobias Sauter liefern sie Ansatzpunkte für eine demokratische Klimapolitik.
In Kooperation mit der Einstein Stiftung Berlin.
Mit Jens Beckert, Hedwig Richter, Tobias Sauter
Es moderiert Maike Voss.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
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14. September 2024 16:00 - 17:30(GMT+02:00)
OrganisatorInnen
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
Sa14Sep18:00Sa19:15Decolonize PublishingMit Mkuki Bgoya und Lola ShoneyinVeranstaltungsartGespräch
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Wenn Bücher afrikanischer Autor:innen zuerst in Europa oder den USA erscheinen, hat das Auswirkungen auf ihre Publikation in Afrika: Lizenzen und Übersetzungen sind teuer, oft
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Wenn Bücher afrikanischer Autor:innen zuerst in Europa oder den USA erscheinen, hat das Auswirkungen auf ihre Publikation in Afrika: Lizenzen und Übersetzungen sind teuer, oft erscheinen Bücher dadurch nicht dort, wo sie geschrieben wurden – und erreichen das afrikanische Publikum nur eingeschränkt. Wie kann die Dekolonialisierung der Verlagswelt aussehen? Wie kann die Vielsprachigkeit von Literatur publizistisch Ausdruck finden? Lösungsvorschläge werden in diesem Panel diskutiert.
Mit Mkuki Bgoya und Lola Shoneyin
Es moderiert Stefanie Hirsbrunner
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
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14. September 2024 18:00 - 19:15(GMT+02:00)
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Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 BerlinHaus der Berliner Festspiele
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Deutschland ist kein fertiges Konstrukt. Deutschland ist immer im Werden. Und dieses Werden braucht eine Begleitung, die sensibel ist und den Anspruch hat, alle zu
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Deutschland ist kein fertiges Konstrukt. Deutschland ist immer im Werden. Und dieses Werden braucht eine Begleitung, die sensibel ist und den Anspruch hat, alle zu vertreten, die Deutschland tagtäglich gestalten. Sie bauen die Straßen, pflegen die Großmütter, machen die Kindergärten auf, gestalten Zivilgesellschaft, sind Politiker*innen, mal rechts mal links, liegen manchmal richtig und manchmal falsch. Gemeinsam machen sie das aus, was wir als deutsche Gesellschaft bezeichnen.
In den vergangenen Jahrzehnten ist diese Vielheit gewachsen und zu sich selbst gekommen. Das äußert sich in Initiativen und Vereinen, politischen Programmen und kulturellen Praxen im gesamten deutschsprachigen Raum, die diese neuen Realitäten abbilden und weiterdenken. Vielleicht ist die Frage nach der Zukunft gar keine utopische, sondern eine, die sich durch besseres Zuhören bereits heute beantworten lässt. Die Zukunft ist nämlich vielfach schon da, sie muss aber auch erzählt werden.
Das gilt paradoxerweise auch für eine öffentliche Erinnerungsarbeit, denn auch die Geschichten, die diese Gesellschaft von sich erzählt, bestimmen, wie die Gegenwart und Zukunft aussehen, die sie gestalten. Wenn wir also eine bessere Zukunft haben wollen, in der Menschen ohne Angst verschieden sein können, müssen wir auch die Vergangenheit anders erzählen. Dafür braucht es die richtigen Fragen:
Wenn der Reichtum und die Ausbeutung der Kolonien den Aufstieg Preußens ermöglicht haben, gehört Preußen dann nicht auch ein wenig den Kolonien? Gehört der Reichtum Deutschlands nicht auch den sogenannten ‚Gastarbeiter*innen‘ und ‚Vertragsarbeiter*innen‘, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder mit aufgebaut haben? Gehört die deutsche Kultur nicht auch den Juden*Jüdinnen, wenn sie diese Kultur maßgeblich mitgestaltet haben?
Um die These eines gemeinsamen Besitzanspruchs zu untermauern, braucht es einen anderen Blick auf die Geschichte beider Deutschlande seit 1945. Denn diese Geschichte ist bislang vor allem als deutsch-deutsche Generationengeschichte erzählt worden: Die Nazis, die nicht aufarbeiten wollten, die Kinder der Nazis (die sogenannten 68er), die ihre Eltern konfrontierten und einen Paradigmenwechsel im deutschen Selbstverständnis anstießen, und die Kinder der Kinder, die wieder stolz sein können auf Deutschland. Was in dieser Erzählung völlig fehlt, sind die Beiträge derjenigen, die unter den Kontinuitäten rechter Gewalt auch nach 1945 am stärksten zu leiden hatten: Juden*Jüdinnen, Arbeitsmigrant*innen, Schwarze Deutsche, Sinti*zze und Rom*nja.
Eine plural-demokratische Erzählung im Sinne des Grundgesetzes unterstreicht, dass die deutsche Gegenwart maßgeblich auch von diesen marginalisierten und bedrohten Gruppen gestaltet wurde. Durch die Jahrzehnte hindurch waren es auch sie, die das entwickelten, was schließlich zur wehrhaften deutschen Erinnerungskultur wurde, mit der sich diese Gesellschaft heute zurecht schmückt: Rückübertragung und Zentralrat, Frankfurter Schule, Antifa Gençlik und Hip-Hop, postmigrantische und Afrodeutsche Bewegung, Dekoloniale, Hungerstreik in Dachau 1980, Roma Biennale in Berlin.
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14. September 2024 19:00 - 21:00(GMT+02:00)
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 BerlinHaus der Kulturen der Welt
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Thomas Medicus und Tilman Krause sind zu Gast in der Veranstaltungsreihe ›Auf Wiedervorlage‹, die ein gegenwärtiges Licht auf vergangene Autor∙innen wirft. In seiner Biographie »Klaus
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Thomas Medicus und Tilman Krause sind zu Gast in der Veranstaltungsreihe ›Auf Wiedervorlage‹, die ein gegenwärtiges Licht auf vergangene Autor∙innen wirft. In seiner Biographie »Klaus Mann. Ein Leben« (Rowohlt, 2024) wendet sich Thomas Medicus dem Romancier und Dandy, dem Streiter gegen den Nationalsozialismus, Kriegsberichterstatter und politischen Essayisten zu, der sich vor 75 Jahren in Cannes das Leben nahm. Vor allem den jungen Klaus Mann der Weimarer Republik sieht Medicus als Prototypen einer für Deutschland seinerzeit neuen Autorschaft, als eine Art Popliteraten avant la lettre: umtriebig, extrovertiert und mondän. Diese Sicht auf das Frühwerk, etwa den Roman »Treffpunkt im Unendlichen«, wird ergänzt um eine weitere Neuinterpretation: Klaus Mann als erster schwuler Intellektueller in Deutschland, eine Position, die er in Frankreich kennengelernt hatte (bei dem von ihm verehrten André Gide, über den er auch als erster deutscher Autor ein Buch schrieb, noch bevor Gide 1947 den Literaturnobelpreis erhielt). Hinzu kommt die Genderfluidität, die ganz bewusst diverse ›Körperpolitik‹, die er bereits in der Weimarer Zeit einsetzte. Thomas Medicus spricht mit dem Publizisten Tilman Krause, leitender Feuilletonredakteur der WELT.
8 € / 5 €. Auch an der Abendkasse.
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19. September 2024 19:30 - 21:30(GMT+02:00)
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 BerlinLiterarisches Colloquium Berlin
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Moderation: Alisha Gamisch und Rob Somogyi Vor dem Hintergrund jüngster politischer Entwicklungen in Osteuropa und in Deutschland rücken wir das Konzept von
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Moderation: Alisha Gamisch und Rob Somogyi
Vor dem Hintergrund jüngster politischer Entwicklungen in Osteuropa und in Deutschland rücken wir das Konzept von ‘PostOst’ in den Vordergrund unserer Aufmerksamkeit. Wir eröffnen ein ‘PostOst-Café’, einen Ort für das Zusammenkommen, für Begegnung, für Gespräche und für Literatur. Je zwei Autor:innen und ein:e Theoretiker:in präsentieren ihre aktuellen Arbeiten. Im Anschluss wird es die Möglichkeit zum gemeinsamen Gespräch über die vielfältigen Potentiale, Geschichtlichkeiten, Perspektiven und Bedeutungen von PostOst, über die solidarische Kraft von Literatur und über Wege der Zukunft geben.
Die Realitäten von Liebe und Sexualität im Kontext von PostOst und deren literarischer Verarbeitungsmittel stehen im Fokus dieser neuen Runde unseres PostOst-Cafés. Wir erkunden historische Gegebenheiten, Stereotype, queeren Widerstand auch in Zeiten des russischen Invasionskrieges in der Ukraine und die Möglichkeit sex-positiver und queerer Sprache anhand von Text und Theorie. Welche Rolle spielt Queerness im PostOst-Diskurs? Wie können wir Räume gestalten, in denen sich Menschen mit einer vielfältigen Identität im PostOst-Kontext begegnen können? Dabei werden wir uns mit Fragen nach geeigneten Narrativen und Formaten auseinandersetzen und herausfinden, welche Leerstellen bislang existieren. Mit unseren Gäst* innen sprechen wir über die Vielfalt der Erfahrungen, deren künstlerische Manifestation, und erschließen neue Perspektiven und Möglichkeiten des Diskurses sowie des Austausches.
Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.
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20. September 2024 19:30 - 21:30(GMT+02:00)
Lettrétage
Veteranenstraße 21Lettrétage
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Kuration: Şeyda Kurt und Freda von dem Bussche Hass ist allgegenwärtig in einer Zeit, in der gesellschaftliche Antagonismen auf allen Seiten überdeutlich zutage treten. Oft
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Kuration: Şeyda Kurt und Freda von dem Bussche
Hass ist allgegenwärtig in einer Zeit, in der gesellschaftliche Antagonismen auf allen Seiten überdeutlich zutage treten. Oft wird dem Hass der einen die vermeintlich vernünftige und gemäßigte Haltung der anderen gegenübergestellt. Diese enge Perspektive wollen wir heute Abend aufbrechen: Für Şeyda Kurt ist »Hass« (HarperCollins, 2023) auch ein widerständiges, emanzipatorisches Gefühl mit dem Potenzial, Raum für Veränderung zu schaffen. Zu hassen, begreift sie – wie die Fähigkeit, „Nein“ zu sagen, frei nach Susan Sontag – als Bedingung zu verstehen, als radikale Infragestellung von scheinbar Unumstößlichem.
Sie hat Luna Ali, Miedya Mahmod und Olivier David sowie Katharina Warda und Maryam Aras eingeladen, mit ihr zusammen auf drei Bühnen die verschiedenen Spielarten des Hasses und anderer Gesten der Unversöhnlichkeit zu erkunden. In seinem Essay »Von der namenlosen Menge« (Haymon, 2024) öffnet Olivier David das Archiv eines Körpers in einem brutalen Kapitalismus, in dem sich durch die Gewalt körperlicher Arbeit Wut, Zynismus und Hass Bahn brechen. „Ich persönlich habe nichts gegen Reiche, ich hasse sie nur“, so David. Wohin nun, will er wissen, mit seinem Hass auf ein System, das uns entfremdet, bedroht und ermordet?
In ihrem Debütroman »Da waren Tage« (S. Fischer, 2024) erzählt Luna Ali die Geschichte einer Entrückung des Selbst, der Worte und Gefühle. Sie zeichnet nach, wie sich die Gewalt, der Hass aber auch die Sehnsucht nach Klarheit in die Sprache ihres Protagonisten Aras einschreiben. Der politische Widerstand im Exil, dem sich Aras verschreibt, ist eine Jagd und zugleich Einverleibung der Gespenster des syrischen Bürger∙innenkrieges.
„als die Gänge Angst wurden und die Züge Angst wurden und jeder Raum von Angst begrenzt wurde, als du Unrecht hattest, als du aus dem Fluss in den Nebel gestiegen, als du noch etwas dazu verloren hast / als ihr euch Frieden verspracht /als das Schreien der Kinder über die Reden der Eltern wuchs“, heißt es in Miedya Mahmods Wettbewerbstext beim diesjährigen Bachmannpreis. Auch Mahmod übt sich in der Entrückung und dem unversöhnlichen Anschreiben gegen die Normalität von Ausbeutung, Gewalt und angeblich unüberwindbaren Antagonismen.
Die Literaturwissenschaftlerinnen Katharina Warda und Maryam Aras sowie Şeyda Kurt moderieren die Gespräche mit den Autor∙innen.
8 € / 5 €. Auch an der Abendkasse.
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25. September 2024 19:30 - 21:30(GMT+02:00)
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 BerlinLiterarisches Colloquium Berlin
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Der Theatermacher Bertolt Brecht und der Maler George Grosz: Über Jahrzehnte verbindet die beiden eine Arbeitsbeziehung und Freundschaft. Auch nach ihrer Flucht ins Exil 1933
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Der Theatermacher Bertolt Brecht und der Maler George Grosz: Über Jahrzehnte verbindet die beiden eine Arbeitsbeziehung und Freundschaft. Auch nach ihrer Flucht ins Exil 1933 reißt der Kontakt nicht ab. Davon zeugt ihre erst jetzt erscheinende Korrespondenz. Ein transatlantischer Briefwechsel zwischen Svendborg und Long Island, aus dem nun erstmals gelesen wird.
MIT Paul Herwig, Oliver Kraushaar u.a.
In Kooperation mit “Das Kleine Grosz Museum”
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26. September 2024 20:00 - 21:30(GMT+02:00)
Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 BerlinBerliner Ensemble
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Die Reihe Middle Ground widmet sich Literaturfestivals aus der ganzen Welt, um die globale Vielfalt schriftlicher wie mündlicher Literaturpraktiken und -netzwerke zu erkunden. Jedes Jahr wird ein
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Die Reihe Middle Ground widmet sich Literaturfestivals aus der ganzen Welt, um die globale Vielfalt schriftlicher wie mündlicher Literaturpraktiken und -netzwerke zu erkunden. Jedes Jahr wird ein anderes Festival ins HKW eingeladen. Für die zweite Ausgabe freut sich das HKW, mit der Hargeysa International Book Fair aus Somaliland zusammenzuarbeiten.
Standen bei der letztjährigen Ausgabe Middle Ground: PREE Reflexionen, Neuimaginationen und Erkundungen karibischer Literaturen im Fokus, so richtet das diesjährige Programm seinen Blick auf die Literaturen vom Horn von Afrika und vom Indischen Ozean. Der Indische Ozean befindet sich in historischer und relationaler Hinsicht an einem komplexen Schnittpunkt, von dem ein Netz dynamischer und strukturierter Beziehungen ausgeht. Der Historiker Kirti Narayan Chaudhuri schreibt: „Die Einheit der von uns als Indischer Ozean bezeichneten Regionen und die ihres wirtschaftlichen und sozialen Lebens ergibt sich nicht aus der objektiven Einheit eines räumlichen Konstrukts, sondern vielmehr aus einer Dynamik von strukturellen Beziehungen.“[1] Als Raum von herausragender Bedeutung stellt der Indische Ozean demzufolge eine komplexe Geografie dar, die maßgeblich die historische Entwicklung von Handel, Migration, Kolonialismus und Unterdrückung geprägt hat.
Zusätzlich zu seiner komplizierten Geschichte als Ort der Gewalt und Unterwerfung ist diese Wasserlandschaft auch ein Speicher von Erinnerungen, in dem die Bewegungen von Bevölkerungsgruppen, Ideen und Kulturen das Mosaik eines gemeinsamen Erbes und vielfältiger literarischer Traditionen geschaffen hat. Dieses Zusammenspiel steht dieses Jahr im Zentrum von Middle Ground. Durch diese gemeinsame Überlieferung bildet der Indische Ozean einen Knotenpunkt des kulturellen Austauschs, was in allen auf dem und um den Ozean herum gesprochenen Sprachen zum Ausdruck kommt. Ein Beispiel dafür ist Kiswahili. Mit einer reichhaltigen Sammlung assimilierter Wörter veranschaulicht Kiswahili, wie Sprachen neue Elemente in sich aufnehmen und integrieren können. Wörter wie das arabische salaam (Frieden), das persische bangi (Hanf) und das aus den Bantusprachen stammende maji (Wasser) haben unter anderem in Kiswahili Einzug gehalten. Jedes dieser Lehnwörter verkörpert eine Geschichte der kulturellen Vermischung und Anpassung. Diese sprachlichen Elemente haben sich zu einer Sprache zusammengefügt, die die Verflechtung der Kulturen im Raum um den Indischen Ozean widerspiegelt. Die Einflüsse lassen sich ebenso in den Esskulturen am Horn von Afrika nachverfolgen: Indische Gewürzmischungen, arabisch beeinflusste Gerichte wie Muufo oder Sambusa und afrikanische Grundnahrungsmittel kommen darin miteinander in Kontakt. Auch in musikalischer Hinsicht zeichnet sich die Region durch eine einzigartige Verflechtung von Klängen aus, die unter anderem mit der arabischen Ud, der indischen Tabla und afrikanischen Trommeln wie Djembe und Bougarabou erzeugt werden.
Die Zirkulation von Literatur bietet einen weiteren Zugang zum Indischen Ozean. Sie erhellt Vorstellungen wie die der Freiheit oder die Auffassung von Erinnerung als einem Ort des Zusammentreffens von Mythologie und Geschichte, Vergangenheit und Gegenwart. In literarischen Kontexten steht das Bild des weiten, unberechenbaren und unerbittlichen Meeres für eine unbarmherzige Entität. Bis heute beschwört es eindringliche Unterwasserklanglandschaften herauf, und bildete im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert den Schauplatz für die Abenteuer und das gefährliche Leben von Perlentaucher*innen. Noch heute hallen die Echos ihrer Kämpfe und Triumphe durch die Tiefen des Ozeans und erinnern an ihre gefährlichen Unterfangen. Gleichzeitig hält sich hartnäckig der Ruf der Region als Operationsgebiet und Rückzugsraum der Piraterie und wirft einen Schatten über ihre Gewässer. Dieses doppelte Vermächtnis ist bis heute prägend für die Geschichte der Region und wird ihre zukünftige Entwicklung beeinflussen.
Es ist unmöglich, den Indischen Ozean als Erinnerungsraum in den Blick zu nehmen, ohne auf die Poesie einzugehen, die sich seit Jahrhunderten von der Timorsee bis zur Küste Somalias in allen an und in seinen Gewässern befindlichen Ländern entfaltet hat. Insbesondere die somalischen Regionen bilden einen Umschlagplatz für materielle und immaterielle, poetische und philosophische, menschliche und nicht-menschliche Geschichten, deren Spuren sich in vielen Oralturen finden lassen. Wie der 2022 verstorbene Dichter Mohamed Hadraawi einst sagte: „Ohne Lyrik würden wir als Gesellschaft nicht existieren.“[2] Poesie und Philosophie sind die Eckpfeiler des täglichen Lebens, sie bilden die Grundlage und Richtschnur einer Gesellschaft, die davon ausgehend ihre eigenen Werte formt.
Es lässt sich außerdem nicht über den Indischen Ozean nachdenken, ohne den Namen selbst zu hinterfragen. Oder den Einfluss der geopolitischen Faktoren auf diejenigen Länder, die die Region des Indischen Ozeans bilden. Im Laufe der Jahrhunderte war der Indische Ozean unter verschiedenen Namen bekannt: Erythräisches Meer, Östlicher Ozean, Afroasiatischer Ozean, Arabisches Meer, Indisches Meer, Bahariya Hindi und Swahili-Meer. Die Literaturen, die in den Geografien des Indischen Ozeans entstanden sind, stellen einen wichtigen Ausgangspunkt für Überlegungen zum kulturellen Austausch und zur sprachlichen Entwicklung dar. Wir sollten die reichhaltigen literarischen Traditionen der somalischen Regionen würdigen und zugleich ebenso den aktuellen Diskurs sowie den komplexen, diese Gebiete kennzeichnenden Pluralismus anerkennen. Betrachten wir die Literatur als Mittel zur Erforschung von Strategien der Koexistenz, so sind diese Überlegungen als Einladung zu verstehen, darüber nachzudenken, wie wir diese Welt am besten gemeinsam bewohnen können.
Am westlichen Rand des Indischen Ozeans liegt der Golf von Aden, ein Gewässer, das in der Literatur der Antike auch als Tor zum Paradies bezeichnet wurde – dort, wo der Phönix sein Nest hat; ein Ort, an dem das Mythische real wird. In der Nähe dieses sagenumwobenen Golfs, der sich entlang des Horns von Afrika erstreckt, zu dem Länder wie Dschibuti, Eritrea, Äthiopien, Somalia und Somaliland gehören, liegt die Stadt Hargeysa. Dieses urbane Zentrum ist der Geburtsort einer der bedeutendsten literarischen Initiativen der Region: der Hargeysa International Book Fair (HIBF).
Die HIBF wurde im Jahr 2008 von Jama Musse Jama gegründet und ist eine jährlich in Somaliland stattfindende Buchmesse. Sie nutzt ihre Lage am Horn von Afrika, um grenzüberschreitende Wissensproduktion und -verbreitung zu erforschen. Dazu wird jedes Jahr ein Gastland ausgewählt, mit dem gemeinsam Publikationspraktiken, Fragen der Erinnerung, verschiedene Künste, Archivierungspraktiken sowie andere Facetten der Literaturlandschaft untersucht werden. Die Messe ermöglicht Lyrik-Performances sowie die Unterstützung von Forschung, Dokumentation, Diskurs, Übersetzung und Veröffentlichung mündlicher Literaturen durch den Verlag des Hargeysa Cultural Centre.
Die Zusammenarbeit von Middle Gound mit der Hargeysa International Book Fair sowie der Standort der Buchmesse in Somaliland bieten ausführlich Gelegenheit, die sich ständig weiterentwickelnden literarischen Traditionen zwischen dem Horn von Afrika und dem Indischen Ozean zu erkunden. Zwischen dem 27. und 29. September 2024 präsentiert Middle Ground ein umfangreiches Programm von Workshops, Lyriklesungen, Performances, Gesprächen, Installationen und akustischen Interventionen.
[1] Kirti Narayan Chaudhuri, Asia Before Europe: Economy and Civilisation of the Indian Ocean from the Rise of Islam to 1750, Cambridge: Cambridge University Press, 1990, S. 23.
[2] „Somalia’s most famous poet, Hadrawi, passes away in Hargeisa“, Hiraan Online, 18. August 2022, www.hiiraan.com/news4/2022/Aug/187470/somalia_s_most_famous_poet_hadrawi_passes_away_in_hargeisa.aspxZum Menü springen
Mit Beiträgen von:
Jumoke Adeyanju, Muna Ahmed, Lubi Barre, Idris Elmi, Amanthi Harris, Amina Jama, Jama Musse Jama, Touhfat Mouhtare, Hafsa Omer, Jean-Luc Raharimanana, Lemn Sissay, Ubax, Tirsit Yetbarek, Salah Yousif
Middle Ground wird gefördert durch Mittel des Auswärtigen Amts.
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27. September 2024 - 29. September 2024 (Ganztägig)(GMT+02:00)
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 BerlinHaus der Kulturen der Welt
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Die Psychoanalytiker Catherine Muller und Patrick Guyomard haben Lacan persönlich gekannt, mit ihm gearbeitet und korrespondiert. Sie haben seine Couch als Analysanten erlebt und mit
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Die Psychoanalytiker Catherine Muller und Patrick Guyomard haben Lacan persönlich gekannt, mit ihm gearbeitet und korrespondiert. Sie haben seine Couch als Analysanten erlebt und mit ihm Supervisionen durchgeführt. Über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse sprechen sie an diesem Abend sowie von Lacans großartiger Übertragung zu Freud, die in seiner Praxis und seiner Leidenschaft für die Psychoanalyse spürbar war.
Catherine Muller ist Psychoanalytikerin und hat einen Abschluss in Philosophie und Psychologie. Sie verfügt über langjährigen Erfahrungen in der psychoanalytischen Praxis mit Analytikern verschiedener psychoanalytischer Vereinigungen. Sie absolvierte ihre Ausbildung bei Jacques Lacan in der École freudienne de Paris. Nach deren Auflösung beteiligte sie sich an der Gründung der Cartels Constituants de l’Analyse freudienne (Kartells als Bestandteile der Freudschen Analyse), während sie ihre klinische Tätigkeit in der Psychiatrie fortsetzte, die sie mit Henri Ey in Bonneval begonnen hatte, dann arbeitete sie in einem Sektor der Erwachsenenpsychiatrie und bei Kindern und Jugendlichen in Schwierigkeiten. Derzeit ist sie Mitglied der Société de psychanalyse freudienne (SPF)/(Gesellschaft für Freudsche Psychoanalyse), deren Vizepräsidentin sie war. Sie kannte Lacan persönlich, korrespondierte und arbeitete mit ihm und machte eine Supervision bei ihm.
Neben zahlreichen Artikeln ist sie Autorin von:
- L’énigme, une passion freudienne (Érès, 2004) : Das Rätsel, eine freudianische Leidenschaft;
- Freud et le transfert (Campagne Première, 2021) : Freud und die Übertragung;
- Freud et Napoléon. Le complexe fraternel (Campagne Première, 2022. Prix Œdipe 2023) : Freud und Napoleon. Der Geschwisterkomplex.
Patrick Guyomard ist Psychoanalytiker in Paris und Präsident der Société de psychanalyse freudienne (SPF)/Gesellschaft für Freudsche Psychoanalyse, gegründet nach der Auflösung 1994 des Centre de formation et de recherches psychanalytiques (CFRP)/Zentrum für psychoanalytische Ausbildung und Forschung, das unser Gast 1982 zusammen mit Octave und Maud Manoni gründete. Zweck der SPF ist die Vermittlung der Psychoanalyse und die Ausbildung von Psychoanalytikern. Patrick Guyomard ist außerdem Professor an der Universität Paris Diderot, er ist Philosoph und ehemaliger Schüler der berühmten École normale supérieure (École de la rue d’Ulm).
Aus seinen zahlreichen Seminaren und Artikeln sollen hier drei Bücher erwähnt werden:
(Direction) Lacan et le contre-transfert (Paris, Presses Universitaires de France, 2011) : (Richtung) Lacan und die Gegenübertragung.
La jouissance du tragique. Antigone, Lacan et le désir de l’analyste (Paris, Aubier, 1992) : Das Genießen des Tragischen. Antigone, Lacan und das Begehren des Analytikers;
Le désir d’éthique (Paris, Aubier, 1998) : Das Begehren nach Ethik;
Moderation: Martine Gardeux
Übersetzung: Bernhard Schwaiger und Stephanie von Hayek
Hybridveranstaltung
Anmeldungen: Daria Lebedeva, kontakt@freud-lacan-berlin.de
Unkostenbeitrag: 10/5€
hier geht es zur Veranstaltungsseite der Freud-Lacan-Gesellschaft
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Zeit
27. September 2024 19:30 - 21:30(GMT+02:00)
Psychoanalytische Bibliothek Berlin
Geisbergstraße 29, 10777 BerlinPsychoanalytische Bibliothek Berlin
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Sunbeams and the Ultra-Science is a site-specific installation that covers a diverse set of themes around science fiction, auto-fiction, and speculative visions of the future.
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Sunbeams and the Ultra-Science is a site-specific installation that covers a diverse set of themes around science fiction, auto-fiction, and speculative visions of the future. As a way of obtaining more concise answers about the relationship between dreams, technology and nature, the artist and writer D’Andrade presents a new installation work that dialogues with the performativities of knowledge and possible political landscapes for an ultra-capitalist world. The installation is the subject of an environment for an immersive experience in which sharing of knowledge and stories is routed through sound and food. It hosts a musical dinner and poetry reading as performative methods of inoculating dreams within these embodied experiences.
Focusing on migration and its tentacularly expanding economic forms, the site-specific work starts from the premise that a world in constant information traffic, the artificialization of natural resources and the virtualization of human exchanges create a new form of dreamlike perception of reality. Dreaming has become both an economic and a political tool in a world where neurocognitive technologies amplify the human-machine tension.
Taking on the aspect of dreaming, D’Andrade and the philosopher and writer Abigail de Campos Leal invite participants to contribute to Onirofagia as a concept that informs their lecture-performance within the installation. Onirofagia evokes knowledge production through food talks, soundscape, relational art, activism and self-learning practices based on the orientation of natural phenomena. The following questions are raised for the occasion: How do we actually perceive atmosphere, wavelength, sound, light and darkness? Is it possible to create a form of learning that dialogues directly with the non-human world?
Participation in this event is limited. To register please send a brief message to mail@diffrakt.space
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28. September 2024 17:30 - 22:00(GMT+02:00)
diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Crellestr. 22, 10827 Berlindiffrakt | zentrum für theoretische peripherie
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Die Autor*innen von Trotzdem sprechen halten am Austausch fest, mit unverstelltem Schmerz und ungebrochenem Willen zum wechselseitigen Abwägen, so schwierig es auch sein mag – die greifbarste
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Die Autor*innen von Trotzdem sprechen halten am Austausch fest, mit unverstelltem Schmerz und ungebrochenem Willen zum wechselseitigen Abwägen, so schwierig es auch sein mag – die greifbarste Utopie unserer Tage. Denn spätestens seit dem 7. Oktober, dem Hamas-Massaker in Israel und der folgenden Bombardierung Gazas sowie der daraus resultierenden humanitären Katastrophe, finden Menschen sich in einer neuen Isolation oder gar Angst wieder. Alle, die bereit sind, trotzdem miteinander zu sprechen, brauchen einander und sie brauchen Gelegenheiten und Räume dazu.
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28. September 2024 20:00 - 22:00(GMT+02:00)
Maxim-Gorki-Theater
Am Festungsgraben 2, 10117 BerlinMaxim-Gorki-Theater
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Der Klimawandel schreitet voran, seine Folgen sind nicht mehr zu übersehen. Doch auch wenn das Thema allgegenwärtig ist, fehlt uns immer noch das Vorstellungsvermögen dafür,
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Der Klimawandel schreitet voran, seine Folgen sind nicht mehr zu übersehen. Doch auch wenn das Thema allgegenwärtig ist, fehlt uns immer noch das Vorstellungsvermögen dafür, was der Klimawandel für uns bedeutet. Um den Mut aufzubringen eine Welt im Wandel zu denken, braucht es neue Imaginationen: Wie stellen wir uns den Klimawandel vor? Welche Geschichten leiten uns dabei? Welche Bilder haben wir vor Augen?
MIT Birgit Schneider (Medienwissenschaftlerin, Uni Potsdam)
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29. September 2024 18:30 - 20:00(GMT+02:00)
Deutsches Theater
Schumannstraße 13, 10117 BerlinDeutsches Theater
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Im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2024 diskutieren Akademienunion und Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften über das Thema Freiheit mit hochrangigen Gästen: Präsident Christoph Markschies kommt mit dem vielfach ausgezeichneten
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Im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2024 diskutieren Akademienunion und Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften über das Thema Freiheit mit hochrangigen Gästen: Präsident Christoph Markschies kommt mit dem vielfach ausgezeichneten Historiker Christopher Clark über den Freiheitsbegriff aus historischer Perspektive ins Gespräch. Mit einem Grußwort von Staatssekretär Roland Philippi.
Zur Anmeldung geht es hier
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30. September 2024 18:00 - 20:00(GMT+02:00)
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Markgrafenstraße 38, 10117 BerlinBerlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
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Die Dichterin Anna Świrszczyńska (geboren 1909 in Warschau, gestorben 1984 in Krakau) gehört in Polenzu den bekanntesten Dichter:innen des 20. Jahrhunderts, Czesław Miłosz zählte sie sogar zu den „größten
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Die Dichterin Anna Świrszczyńska (geboren 1909 in Warschau, gestorben 1984 in Krakau) gehört in Polen
zu den bekanntesten Dichter:innen des 20. Jahrhunderts, Czesław Miłosz zählte sie sogar zu den „größten
poetischen Persönlichkeiten in der Geschichte der gesamten polnischen Literatur“. In Deutschland ist sie allenfalls Eingeweihten vertraut. Die Rezeption im Ausland beschränkte sich seit den 70er Jahren vor allem auf den angelsächsischen Raum. Świrszczyńskas Fall ist insofern besonders, als dass sie erst spät, 1970 mit dem Band Wiatr (Wind), zu ihrem lakonischen Ton fand, der für ihr folgendes Werk prägend blieb. Vier Jahre später erschien ihr vielleicht bedeutendstes Buch Budowałam barykadę (Ich habe eine Barrikade gebaut), das jetzt in deutscher Übersetzung von Peter Oliver Loew im Secession Verlag vorliegt. Die 100 in dem Band versammelten Gedichte beziehen sich auf den Warschauer Aufstand, der sich am 1. August dieses Jahres zum 80. Mal jährte. Świrszczyńska erlebte die Zeit der Besatzung und des Aufstands als Sanitäterin. Erzählt wird in einer einfachen, komprimierten Sprache (keines der Gedichte ist länger als eine Seite) von einem „Universum der Angst“, einem „Himmel der Furcht“. Świrszczyńska berichtet aus dem Alltag im Ausnahmezustand, sie schreibt: „ich habe Helden gesehen / und davon muss ich berichten“. Jeder Text beleuchtet schlaglichtartig eine kleine Szene. Es geht um das gemeinsame Postenstehen, das Lauschen auf das Herzen der Feinde, die in der Dunkelheit schlagen. Beschrieben werden die Mädchen, die die Tragen schleppen, eine Meldegängerin, die vor Maschinengewehrsalven flieht, der Sohn, der, während seine Mutter stirbt, das Gewehrschloss reinigt und die Patronen zählt, die erschossene Hausmeisterin, deren Augen noch nicht wissen, dass sie bereits tot ist, der Straßenbahner aus Wola, der seinen Karabiner unter einem Sauerkrautfass versteckt, oder die sterbende Pfadfinderin, die nie auf einer Party war und bittet, in einem Spitzenkleid aufgebahrt zu werden. Zu entdecken ist eine humane dichterische Stimme von Weltgeltung.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Haus für Poesie mit dem Deutschen Polen-Institut und dem Deutsch-Polnischen Haus/Stiftung Denkmal für die Ermordeten Juden Europas. Gefördert von der Berliner Lotto-Stiftung
In Lesung und Gespräch: Dagmara Kraus | Peter Oliver Loew | ariel rosé
Moderation: Karolina Golimowska
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Zeit
30. September 2024 19:30 - 21:30(GMT+02:00)